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Antibiotika – Einsatz natürlicher Alternativen in der Tierheilpraxis

Seit Anfängen der Menschheit ist die Verwendung von Pflanzen und Kräutern zu Heilzwecken bekannt. Dieses Wissen ist lange Zeit mit der Entdeckung von Antibiotika in den Hintergrund getreten. In den 50ziger Jahren brach ein regelrechter „Antibiotika-Boom“ aus – man wurde schneller gesund und konnte diese Mittel bereits bei Anzeichen einer Erkältung einsetzen. Tierärzte fingen an das Vieh zu behandeln, Landwirte konnten ihre Ernte vor Krankheiten schützen. Unbemerkt folgten tiefgreifende, ökologische Veränderungen. Anfang der 80ziger Jahre wirkte Antibiotika auf einmal nicht mehr bei Krankheiten, die zuvor mit den Mitteln behandelt wurden. Die Bakterien „lernten“ resistent zu werden. So kam die Wissenschaft irgendwann zu der Erkenntnis, dass man mit diesem „Wundermittel“ anders hätte umgehen müssen. Derzeit wird aktiv weiter geforscht, Antibiogramme werden angelegt und der Einsatz von Antibiotika muss sinnvoll erfolgen – oder greift man doch besser auf eine natürliche Alternative zurück?! Geben wir unseren Tieren doch die Chance ganzheitlich gesehen gesund zu werden, indem wir als Tierheilpraktiker nicht nur das Symptom einer Erkrankung behandeln, sondern den Ursprung bei den Wurzeln packen. 

Jede Krankheit hat ihren besonderen Sinn, denn jede Krankheit ist eine Reinigung; man muss nur herausbekommen, wovon!
– Christian Morgenstern

Definition Antibiotikum

Der Name Antibiotika stammt aus dem Alt-griechischen und bedeutet wörtlich über-setzt „gegen das Leben“. Die Einzahl von Antibiotika heißt Antibiotikum. Ursprünglich wurde der Begriff „Antibiotikum“ nur für die niedermolekularen Substanzen verwendet, die von den Mikroorganismen selbst synthetisiert wurden. Heute bezeichnet man damit alle Substanzen, die gegen jede Form von Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren wirken, egal ob sie hoch- oder nieder-molekular, natürlicher sowie synthetischer Herkunft sind. Allerdings werden im engen medizinischen Sinn nur die Wirkstoffe, die ausschließlich Bakterien bekämpfen, als Antibiotika bezeichnet, da sie in der Regel gegen Pilze und Viren wirkungslos sind. Antibiotika sind Medikamente, mit denen Infektionskrankheiten behandelt werden. In der Medizin werden sie demzufolge gegen Infektionen durch Protozoen eingesetzt. Antibiotika werden von höheren Organismen gebildet, wie z.B. von Pflanzen und Amphibien. Sie dienen als Abwehrmaßnahme gegen eine Infektion oder um sich Selektionsvorteile im Ressourcenwettbewerb zu verschaffen. 

Was sind synthetische Antibiotika?

Synthetische Antibiotika sind chemisch-pharmazeutisch hergestellte Medikamente. Sie werden auch als Chemotherapeutika bezeichnet. Allerdings haben die antibiotisch wirksamen Chemotherapeutika nichts mit bestimmten Medikamenten gegen Krebs zu tun. Seit 1950 wurden schon bekannte Antibiotika chemisch so abgewandelt, dass neue Medikamente, sogenannte halbsynthetische Antibiotika entstanden. Aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus werden Antibiotika heutzutage aber vielfach nur noch vollsynthetisch hergestellt. Synthetische Antibiotika, zerstören Bakterien ohne Rücksicht darauf, ob sie schaden oder nützen. Ganz anders ist dies bei den natürlichen Antibiotika. Pflanzen bedienen sich ihrer antibiotischen Wirkstoffe, um die Organismen zum Schutze des eigenen Fortbestandes zu hemmen. Das nennt man Antibiose, denn niemals würden sie Organismen zerstören, die sie für das eigene Überleben noch brauchen.

Was sind natürliche Antibiotika?

Alle Pflanzen entwickeln Stoffe, um sich gegen Viren, Bakterien und Pilze zu schützen, die sie befallen und schädigen. Die Naturstoffe wirken deshalb nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen Viren und Pilze. Demzufolge werden natürliche Antibiotika fast ausnahmslos aus Pflanzen gewonnen, manchmal auch aus einer Symbiose zwischen Pflanze und Insekt, so wie das etwa bei Propolis oder Honig der Fall ist. Auch die heimische Natur- und Volksheilkunde setzt natürliche Antibiotika seit Jahrhunderten medizinisch hilfreich ein. Die frühesten bis-her bekannt gewordenen schriftlichen Aufzeichnungen stammen aus Nordchina und von einem Papyrus aus Ägypten. Beide sind etwas um 2000 v. Chr. entstanden und dokumentieren die Verwendung von verschieden Heilpflanzen wie Myrrhe und Weihrauch, die auch heute noch im Gebrauch sind. Aber nicht nur bei den Chinesen, Ägyptern und Indern waren Pflanzenheilmittel über Jahr-tausende hinweg Hauptbestandteil ihrer medizinischen Praxis, auch Inka, Maya und viele verschiedene Indianerstämme Nord- und Südamerikas kannten ihre Heilwirkungen. So entstanden jahrtausendalte Erfahrungen, die in den verschiedensten Kulturen oft nur mündlich weitergegeben wurden.

Wie wirkt ein Antibiotikum?

Das Wirkspektrum jedes Antibiotikums ist unterschiedlich, da der Aufbau und der Stoffwechsel der einzelnen Bakterien ungleich sind. So kann ein Antibiotikum gegen einen bestimmten Erreger wirksam sein, gegen einen anderen jedoch nicht. In der Medizin und Pharmakologie unterscheidet man demnach zwischen Schmalspektrum- und Breitspektrum Antibiotika. Schmalspektrum Antibiotika wirken nur gegen eine geringe Anzahl von Bakterien-arten, während Breitspektrum Antibiotika gegen eine Vielzahl unterschiedlichster Keime effektiv sind. Deren bakterizide Wirkung zerstört die Zellwand des Erregers, tötet ihn ab, während die bakteriostatische Wirkung eines anderen Antibiotikums in dessen Stoffwechsel eindringt und verhindert, dass er sich teilt und wachsen kann. Andere Antibiotika wiederum blockieren oder verlangsamen die Funktion von Bakterienenzymen, ohne die eine chemische Reaktion überhaupt nicht möglich ist. Entgegen der allgemeinen Ansicht wirken Antibiotika je-doch nicht gegen Viren.

Mögliche Nebenwirkungen

  • Darmflora
    Durch die Behandlung mit Antibiotika wer-den nicht nur krankheitserregende Keime abgetötet, auch die natürliche Bakterienflora, wie die Darmflora, kann geschädigt werden. Antibiotika sind nicht in der Lage zwischen „guten“ und „bösen“ Bakterien zu unterscheiden. Ist die Darmschleimhaut erst einmal durchlässig für alle möglichen Fremdstoffe, können Allergien und Magen-Darmbeschwerden, z. B. Durchfall auftreten. Ebenso können sich Pilze ungehemmt vermehren und festsetzen.

  • Allergien
    Anzeichen eines Schocks oder Nesselfieber deuten auf eine allergische Reaktion hin.

  • Nierenschädigende Eigenschaften(Nephrotoxizität)
    Einige Antibiotika können Nierenschäden verursachen.

  • Neurotoxische Wirkungen
    Unter der Einnahme einiger Antibiotika kann es zu allgemein befindlichen Symptomen kommen, wie z. B. Übelkeit oder Erbrechen. Einige Antibiotika können bei einer Überdosierung zu einer Epilepsie führen oder es kann zu einer Hyperpigmentierung der Haut kommen.

  • Ototoxische Wirkungen
    Schwindel- und Koordinationsschwierigkeiten können Anzeichen einer Innenohrschädigung sein.

  • Immunsystem
    Durch häufige oder lang anhaltende Antibiotikagaben kann es in Folge zu einem gestörten Immunsystem kommen.

  • Resistenzenbildung
    Durch den Gentransfer wird die genetische DNA an ein anderes Bakterium weitergegeben. Das bedeutet, ein Bakterium kann Erbmaterial mit allen anderen Bakterienarten austauschen.

Was sind Resistenzen?

Von einer Resistenz spricht man, wenn sich Bakterien unter falsch angewandtem Antibiotikum so verändern, dass das Medikament auch später, bei einem sachgerechten Einsatz nicht mehr wirken kann. Grundsätzlich muss jede Antibiotikabehandlung aus-reichend lang vorgenommen werden, sie darf auch dann, wenn es dem Tier bereits wieder gut geht, nicht frühzeitig abgebrochen werden! Bakterien sind sehr anpassungsfähig und stellen sich recht schnell auf die Substanz ein, die sie abtötet.

Was ist ein Antibiogramm?

Ein Antibiogramm ist eine Möglichkeit herauszufinden, mit welchen Bakterienstämmen eine Infizierung vorliegt und um somit das wirksamste Antibiotikum zu finden. Vor Beginn einer Behandlung mit einem Anti-biotikum sollte daher eine mikrobiologische Diagnostik mit Erregeridentifizierung und Antibiogramm erfolgen.

Was sind „Alternative Behandlungsmöglichkeiten“ in der Tierheilpraxis?

Der Begriff Alternativmedizin, auch: alternative Medizin und Komplementärmedizin sind Sammelbegriffe für unterschiedliche Behandlungsmethoden und diagnostische Konzepte, die sich als Alternative oder Ergänzung zu wissenschaftlich begründeten Behandlungsmethoden verstehen, wie sie im Medizin- und Psychologiestudium gelehrt werden. Zu den alternativmedizinischen Behandlungsmethoden gehören:

  • Homöopathie
  • Naturheilverfahren
  • Körpertherapieverfahren
  • einige Entspannungsverfahren
  • Osteopathie
  • Akupunktur

Einige Beispiele...

…… die in der Tierheilpraxis alternativ oder auch begleitend zu einer schulmedizinischen Behandlung eingesetzt werden können.

Mykotherapie – Vitalpilze

Foto: Viator – Pixabay

Ausgewählte Vitalpilze mit antibiotischer Wirkung

  • Corprinus comatus (Schopftintling)
    Durch seine keimhemmende Wirkung, (z. B. bei Eiterbakterien) kann er sehr gut bei der Wundheilung eingesetzt werden.


  • Cordyceps sinensis (chinesischer Raupenpilz)
    Laut TCM wirkt sich der Cordyceps stärkend auf Lunge und Niere und wird bei Asthma, Lungen-und Bronchialerkrankungen, wie COPD gerne eingesetzt. Auch für seine leberschützende Wirkung ist der Raupenpilz bekannt. Achtung bei Sportpferden: Dopinggesetz!


  • Coriolus versicolor (Schmetterlingstramete)Er wird in der TCM seit Jahrhunderten unter anderem als Mittel gegen infektiös bedingte Erkrankungen durch Viren und Bakterien eingesetzt. Aus ganzheitlicher Sicht besitzt der Coriolus die Haupteigenschaften aller wichtigen Vitalpilze. Auch begleitend bei Müdigkeit, Schlappheit und Antriebslosigkeit zeigt er Wirkung auf das Immunsystem.


  • Reishi (glänzender Lackporling)
    Er gilt in der TCM als eines der wirksamsten Mittel zur Stärkung des Organismus, eine per-fekte Balance zwischen Yin und Yang. Mehr als 150 verschiedene Triterpene sind inzwischen identifiziert worden, die für die gefäß-schützende, antiallergische, cholesterinsenkende und entgiftende Wirkung des Vitalpilzes verantwortlich gemacht werden. Eingesetzt wird er z.B. bei: Wundheilungsstörungen, bakteriellen und viralen Infektionen, Regulation von Fettstoffwechselstörungn und Lebererkrankungen.


  • Shiitake (Lentinula edodes)
    In der TCM ist er „der Pilz“ bei Erkältungen, Entzündungen, Magenbeschwerden, Lebererkrankungen, Gefäßerkrankungen und zahlreichen weiteren Erkrankungen. Der Shiitake Pilz unterstützt ebenfalls die Darmflora und aktiviert hier ebenfalls das Immununsystem.

Die Bienenapotheke

  • Honig als Salbenverband
    Er dient zur Wundheilung durch das Feuchtklimaprinzip:
    Eine Wunde wird von außen nach innen feucht gehalten, damit sie von unten nach oben verheilen kann. Das bedeutet, man erneuert den Honigverband solange, bis die oberste Hautschicht verheilt ist. Die physikalischen Eigenschaften von Honig stellen eine schützende Barriere dar und schaffen durch Osmose ein feuchtes Wundklima in Form einer Honiglösung, die nicht unter dem da-runterliegenden Wundgewebe verklebt. Eine bakterielle Besiedelung dieses feuchten Milieus wird durch antibakterielle Eigenschaften des Honigs verhindert und die Regeneration des Gewebes wird stimuliert.
    Manuka Honig ist eine besondere Honigsorte und soll eine besonders starke antibak-terielle Wirkung besitzen.

  • Propolis
    Bienen produzieren mit Propolis ein hervorragendes Mittel zum Bauen und Schutz gegen Eindringlinge in den Bienenstock. Propolis ist von grünlichbrauner bis rötlicher Farbe und klebriger Konsistenz, angemischt aus Wachs und Honig. Diese Substanz wirkt antibiotisch und macht den Bienenstock weitestgehend keimfrei. Die in dem Propolis enthaltenden Flavonoide haben eine antibiotische Wirkung auf Bakterien, Pilze und bestimmte Viren.

Kolloidales Silberwasser

Kolloidales Silber verfügt über die Eigenschaft, wirksam gegen Bakterien, Viren und Pilze zu sein, so dass es als natürliches Antibiotikum eingesetzt werden kann. In seiner kolloidalen Form kann es in einzellige Bakterien eindringen und dort das für die Sauerstoffgewinnung zuständige Enzym blockieren.

Einige Pflanzen mit antibiotischer Wirkung

  • Ringelblume (Calendula officinalis)
    Anwendung: Die Ringelblume ist neben ein wichtiges Hautpflege-und Reinigungsmittel, ein wertvolles Wundheilmittel und fördert die Funktion der Verdauungsdrüsen. Äußerlich angewendet wird sie als Salbe, Tinktur oder Auflage bei Akne, Furunkeln, Verbrennungen und bei Entzündungen und Geschwüren, die dicht unter der Haut liegen. Auch verschmutze und eitrige Wunden reagieren gut auf Ringelblumen-Anwendungen. Feuchte Auflagen sind gut bei Ausschlägen und schlecht heilenden Wunden.


  • Gundermann (Glechoma hederacea) Anwendung: Die ätherischen Öle und Bitterstoffe machen die Pflanze zu einem verdauungsfördernden Heilmittel, welches auch entwässernd und in den Harnwegen keimtötend wirken kann. Es regt die Leberfunktion an und senkt die Magensäure. Zudem verwendet man Gundermann bei bronchialen Erkrankungen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird er auch zur Behandlung von Pneumonie und Nephritis eingesetzt.


  • Thymian (Thymus vulgaris)
    Anwendung: Thymian besitzt eine keimtötende Eigenschaft und kann bei Bronchitis, Husten, Halsentzündung, fieberhaften Infekten und Grippe helfen. Er regt zudem das Verdauungssystem an und verhindert Mundgeruch. Als Diuretikum kann er bei Arthritis, Rheuma und Gicht Erleichterung schaffen. In Öl eingelegt kann er zur Reinigung und Desinfektion von Wunden verwendet werden. ACHTUNG: Nicht über längere Zeiträume verwenden und nicht überdosieren, da die Schleimhäute gereizt werden und Erbrechen und Durchfall hervorgerufen werden kann.


  • Salbei (Salvia officinalis)
    Anwendung: Der Schwerpunkt der Anwendungsgebiete des Salbeis liegt im Bereich des Mund- und Rachenraums. Salbei kann entzündungshemmend und schmerzlindernd bei Tonsillitis, Angina sowie Paradentose wirken. Desweiteren wird Salbei bei: Bronchitis, Durchfall, Ekzeme, Husten, Kehlkopfkatarrh, Magenbeschwerden, Verstopfung und bei Verletzungen eingesetzt.

Unterstützende Therapiemaßnahmen

  • Akupunktur, sowohl fördernd zur
    Wundheilung und Genesung, als auch schmerzlindernd

  • Farblichttherapie in der Tierheilpraxis, z.B. bei Atemwegserkrankungen, Magen-Darmentzündungen, Erschöpfung

  • Bachblüten

Einige ausgewählte Bachblüten nach Dr. Edward Bach und ihre Lossprechung:

  • Nr. 9 Clematis: „Das Tier wirkt aufgrund einer Erkrankung teilnahmslos und apathisch, es hat keinen Appetit und trinkt wenig.“

  • Nr. 23 Olive: „Das Tier ist erschöpft. Durch die Erkrankung schläft es viel und ist antriebslos.“

  • Nr. 37 Wild Rose: „Das Tier hat auf-grund der Erkrankung wenig Energie. Es zieht sich zurück und vegetiert in seinem Krankheitszustand hinein.“

Ein Artikel Bettina Kramer, Tierheilpraktikerin

(Titelfoto: © George Dolgikh – AdobeStock)

* Hinweis nach § 3 Heilmittelwerbegesetz: Bei den hier aufgeführten naturheilkundlichen Methoden sowohl diagnostischer als auch therapeutischer Art handelt es sich um Methoden der alternativen Medizin, die wissenschaftlich umstritten und von der Lehrmedizin nicht oder nur teilweise anerkannt sind.

bachblüten

Bachblüten – die 38 Essenzen nach Dr. Bach

Die Anfänge der Bachblüten

Die geläufige Bezeichnung „Bach-Blüten-Therapie“ geht auf den englischen Arzt Dr. Edward Bach (1886-1936) zurück. Edward Bach arbeitete in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts in London als Arzt und Immunologe. Dort forschte er im eigenen Labor und entwickelte z. B. Darmnosoden, die in der Behandlung von Darmerkrankungen z. T. heute Anwendung finden.

Bald missfiel ihm diese Arbeit. Er verließ London und ließ sich in Sotwell im Tal der Themse nieder. Bach wandte sich der Homöopathie zu und beschäftigte er sich viel mit der Verbindung von Persönlichkeitsmerkmalen zu bestimmten Krankheitsbildern. In der Umgebung von Sotwell fand er Pflanzen, die er homöopathisch aufbereitete und zur Behandlung einsetzte. Damit war der lange Weg zu der Bachblüten-Therapie, wie wir sie heute kennen, bereitet.

 

So funktioniert die Methode

All diese Planzen, die Grundlage seiner Blüten Therapie sind, fand Edward Bach in seiner Umgebung. Die nach Dr. Edward Bach benannte Bachblüten-Therapie wird den Therapieverfahren der Regulationsmedizin zugeordnet und beruht auf der Annahme, dass eine körperliche Krankheit durch eine seelische Gleichgewichtsstörung verursacht wird. Diese Störung kann durch eine Harmonisierung dieses Konflikts beeinflusst werden.

Bach beschrieb insgesamt 38 disharmonische Gemütszustände und mit seinem ausgeprägten Sinn für die Schwingungen von Pflanzen fand er all die Pflanzen, die die Grundlage seiner Bachblüten-Therapie wurden, in seiner Umgebung. Er sammelte intuitiv 37 Blüten und Pflanzenteile die er den beschriebenen Zuständen zuordnen konnte. So steht beispielsweise die Eiche als Symbol für Kraft, Stärke und Standhaftigkeit. Ergänzend kam noch Rock Water (Fels-Quellwasser) hinzu, das keine Blüten enthält.

Eingebürgert hat sich die alphabetische Auflistung der englischen Namen und deren Durchnummerierung von 1 bis 38.
Um die Blüten therapeutisch einsetzen zu können werden die im späten Frühjahr oder Sommer blühenden nach der „Sonnenmethode“ aufbereitet. Sie werden in Quellwasser eingelegt und mehrere Stunden der Sonne ausgesetzt. Die „Kochmethode“ wird bei den Blüten der früh blühenden Pflanze und härteren Pflanzenteilen eingesetzt, wenn die Sonne noch nicht kraftvoll am Himmel steht. Anschließend wird diese so gewonnene besondere Wasser gefiltert und mit der gleichen Menge Alkohol aufgefüllt. Damit hat man die Urtinktur, aus der die „Stockbottles“ hergestellt werden. 

Die Bach-Blüten werden als Einzelmittel eingesetzt oder individuell vom Therapeuten kombiniert. Es gibt auch definierte Mischungen, die auf bestimmte Gemütszustände abgestimmt sind. Diese sind: Niedergeschlagenheit, Angst, fehlendes Interesse an der Gegenwart, Einsamkeit, übertriebene Sorge um Andere, Überempfindlichkeit und Unsicherheit. Die „Rescue Remedy“ oder auch „Notfalltropfen“ ist sicher bekannteste dieser Kompositionen. In der Tabelle sind die Komponenten dieser Mischung mit * gekennzeichnet.

Bach-Blüten als Einzelmittel oder Mischung werden als Tropfen mit oder ohne Alkohol, alternativ auch als Globuli, d.h. mit Saccharosekügelchen als Trägermaterial angeboten. Speziell die Notfallmischung gibt es auch in anderen Darreichungsformen, die jedoch für die Behandlung von Tieren nicht empfehlenswert sind.

Mehr zu Bachblüten

Es gibt umfangreiche Literatur zum Thema Bach-Blüten, aber nur wenige die sich speziell mit der Anwendung beim Tier beschäftigen. Beispielhaft seien hier erwähnt: „Bach-Blüten für Hund und Katze“ von Caroline Quast und Anja Jahn sowie „Bach-Blütentherapie in der Tiermedizin“ von Dr. Heidi Kübler.


Es empfiehlt sich Tierheilpraktiker oder Tierärzte, die sich mit dieser alternativen Therapie befassen zu konsultieren. Die Bach Blütentherapie ist keine wissenschaftlich anerkannte Behandlungsmethode. Etwas in Vergessenheit geraten erfreuen sich Bach-Blüten seit den 80er Jahren zunehmender Aufmerksamkeit und sind heute eine vielbeachtete Alternative zu oder auch in Kombination mit anderen Therapiemethoden.

es sind doch nur globuli

Es sind doch nur Kügelchen…

…wenn Tierhalter ihre Tiere selbst behandeln

Viele Tierhalter wünschen sich für ihr Tier – ebenso wie für sich selbst – eine sanfte naturheilkundliche Behandlung. Das ist gut nachvollziehbar. Und es kann ja nicht so schwer sein, seinem Tier selbst zu helfen, wenn man die unzähligen Internetforen durchstöbert und die öffentliche Meinung über Therapien wie Homöopathie oder Heilpflanzenkunde (Phytotherapie) befragt: Dann heißt es vielfach „das kann ja nicht schaden!“
Ist es wirklich so einfach?

Vielfach geschieht eine Selbstbehandlung der eigenen Tiere anhand von Ratschlägen à la „stille Post“. Da werden Fragen in Internetforen gestellt und Laien antworten oder die Pferdebesitzerin des Boxnachbars hat probate Mittelchen, und auf der Hundewiese werden gut gemeinte Ratschläge erteilt. Häufig liegt die Argumentation eines solchen Rat-schlages darin begründet, dass dieses oder jenes homöopathische Mittel, eine Salbe oder eine Heilpfl anzenrezeptur dem eigenen Tier schließlich auch geholfen habe. Dabei werden einige Aspekte einer zielführenden Behandlung häufig außer Acht gelassen:
Zunächst stellt sich die Frage nach einer gesicherten Diagnose. Gut gemeinte Rat-schläge beginnen häufig mit der Aussage „das kenne ich – hat mein Hund auch gehabt“. Aber handelt es sich bei dem einen Tier tatsächlich um die gleiche Problematik oder liegen unterschiedliche Ursachen vor? Häufig werden einzelne Symptome, wie z. B. häufiger Durchfall, zur Therapie herangezogen. Chronische Durchfälle begleiten jedoch eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen. Ein Tierheilpraktiker/Tierarzt wird also zunächst die Diagnose absichern und die individuellen Umstände bei dem jeweiligen Tier zur Verordnung einer Therapie mit einbeziehen. Soll nun, wie in unserem Beispiel, der Durchfall homöopathisch behandelt werden, lauert die nächste Fehlerquelle. Verordnet man eine Arznei nach dem homöopathischen Prinzip, wird nicht ein Mittel gegen Durchfall verordnet, sondern es wird aus einer Vielzahl an in Frage kommenden Mitteln das für diesen Fall individuell passende herausgesucht. Daher führen Homöopathen nach Sicherung der klinischen Diagnose zunächst eine umfangreiche Befragung durch, bevor das passende Mittel erarbeitet wird. Es sind Fragen, die u. a. Hinweise auf Ursachen, Art des Durchfalles und Begleitumstände geben soll. Selbst eine veränderte Gemütslage wird in die Mittelfindung mit einbezogen. Ob das Tier sich bei Erkrankung eher zurückzieht oder anhänglich wird, sich ängstlich zeigt oder gar aggressiv kann entscheidend dafür sein, dass zwei Hunde, die einen ähnlich gearteten akuten Durchfall aufweisen, dennoch verschiedene Mittel erhalten. Denn die Homöopathie arbeitet nicht gegen ein Symptom, das unterdrückt wird, sondern mit den Selbstheilungskräften des Patienten.

Falsch gewählte Mittel können zu kurzzeitig unerwünschten Wirkungen führen. Ein homöopathisches Mittel, das nicht genau passt, könnte den Fall in seiner Symptomatik auch verschleiern. Wenn es den Fall nicht zur Ausheilung bringt und dann ein/e Homöopath/in zu Rate gezogen wird, kann es sein, dass das Mittel die Symptome verändert hat und es den oder die Behandelnde/n schwierig wird, das richtige Mittel zu finden.

Wie sieht es mit Heilpflanzen aus?

Fallstricke lauern auch bei der Heilpflanzenmedizin. Heilpflanzen entfalten ihre Wirkung durch sog. Sekundärinhaltsstoffe, wie Gerbstoffe, ätherische Öle, Flavonoide und viele mehr. Man muss sich mit der Wirkungsweise der einzelnen Inhaltsstoffe sowie deren komplexen Zusammenwirken auskennen, um gezielt zu behandeln. Ein häufig erlebtes Praxisbeispiel mag dies verdeutlichen: ein Pferd – nennen wir es Max – hat einen chronischen Husten. Max bekommt von seiner Besitzerin eine Mischung an „Hustenkräutern“. Diese soll den festsitzenden Schleim lösen und ein Abhusten erleichtern. Eines Tages zeigt sich beim Boxnachbar Moritz plötzlich ein akuter lauter Husten, der ihn offensichtlich sehr quält. Die Besitzerin von Max empfiehlt seine probate Hustenmischung, um der besorgten Besitzerin von Moritz eine schnelle Hilfe anzubieten. Es sind ja nur Kräuter – das kann ja nur gut sein. Doch der Husten von Moritz ist in einem Stadium, in dem noch gar kein Schleim zum Abhusten vorhanden ist. Er würde also eine Rezeptur benötigen, die die gereizten Schleimhäute beruhigt, die Entzündung hemmt und die körpereigenen Abwehrkräfte steigert.


Dieses Beispiel soll verdeutlichen, dass es auch bei Heilkräutern darauf ankommt, zunächst eine gesicherte Diagnose zu stellen und dann eine Rezeptur zu verordnen, die auf den Fall abgestimmt ist. Sie sollten Ihrem Tier nicht einfach irgendwelche „Hustenkräuter“ geben, auch wenn sie vom Hersteller so genannt werden – häufig enthalten solche Mischungen viel zu viele Kräuter, die zwar alle bei Husten eingesetzt werden, allerdings in unterschiedlichen Stadien und bei unterschiedlichen Problematiken, die zum Symptom Husten führen. Es reicht also nicht aus, mittels Ratschlag oder durch Nachschlagen Kräuter zu wählen in deren Indikationenliste das Symptom aufgeführt ist, das Ihr Tier zeigt.


Ein weiterer Fehler, der bei der Verabreichung von Kräutern vorkommt, ist, diese schlicht zu lange oder gar als Dauermedikation zu geben. Heilpflanzen enthalten äußerst wirksame Substanzen. Es kann zur Gewöhnung des Organismus kommen oder durchaus auch zu unerwünschten Wirkungen!


Natürlich ist es möglich als Tierbesitzer seinem Tier in Bagatellsituationen selbst zu helfen, so wie man sich und vielleicht auch seinen Kindern hilft. Sei es, kleinere Wunden zu versorgen oder z. B. bei einem akuten Brechdurchfall erst einmal die Nahrung zu entziehen und Heilerde zu geben oder bei Verstauchung durch Toben die bewährten Umschläge zu machen, wenn man sich dabei sicher ist. Entscheidend ist, rechtzeitig fachlichen Rat bei Ihrem/Ihrer Tierarzt/Tierärztin oder Tierheilpraktiker/in einzuholen, vor allem auch zur Sicherung der Diagnose. Gut ausgebildete Tierheilpraktiker/innen werden Sie, falls eine weiterführende Diagnostik oder eine schulmedizinische Behandlung erforderlich ist, an eine/n Tierarzt/Tierärztin verweisen. Im Idealfall ergänzen beide einander, um Ihr Tier bestmöglich zu versorgen. Bei Notfällen, wie Verdacht auf eine Magendrehung, Verkehrsunfall etc. sollten Sie keine kostbare Zeit verlieren durch einen Umweg über den/die Tierheilpraktiker/in, sondern direkt eine tierärztliche Praxis oder Klinik aufsuchen! 

Ein Artikel von Stefanie Olhöft, Tierheilpraktikerin und -osteopathin 

tiernaturgesund_schmerzerkennung hilfsmittel katzen

Neues Hilfsmittel verspricht verlässlichere und schnellere Schmerzerkennung bei Katzen

„Wenn sie doch nur sprechen könnte…“ – So oder so ähnlich hat sicherlich schon jeder Katzenbesitzer einmal gedacht, wenn er seine Katze beobachtet und sie nicht ganz wohl gefunden hat. Hat sie vielleicht Schmerzen?!

Schmerzerkennung bei Katzen - eine schwierige Angelegenheit

Schmerzerkennung bei Katzen ist notorisch schwierig, die Samtpfoten sind Meister darin, ihre Pein zu verbergen. Daher erhalten Katzen auch deutlich seltener als Hunde eine rechtzeitige und effektive Schmerzbehandlung. Um hier Verbesserungen zu erzielen, hat ein Forscherteam um Prof. Paulo Steagall an der Universität Montreal im Jahr 2019 ein Hilfsmittel entwickelt, mit dem sich Schmerzen bei Katzen schnell, einfach und verlässlich erkennen lassen: Die „Feline Grimace Pain Scale“ („Gesichtsausdrucksbasierte Schmerzskala“). Mehr erfahren Sie hier: https://www.felinegrimacescale.com/

Die Forscher fanden heraus, dass sich bei Katzen, die unter akuten Schmerzen leiden, bestimmte Elemente im Gesichtsausdruck verändern. Die Skala misst diese Veränderungen, und es konnte bereits gezeigt werden, dass die Skala, wenn sie von Tierärzten/Tierheilpraktikern angewandt wird, zu verlässlichen Einschätzungen führt.

Sie sind Tierhalter? So können Sie sich an der Forschung beteiligen

Aber letztlich sind es die Tierhalter, die „an vorderster Front“ stehen, wenn es darum geht, Schmerzen bei ihrem Tier zu erkennen – sie haben ihre Katze jeden Tag vor Augen und sind die ersten, denen Veränderungen auffallen, oft lange, bevor die Katze dem Tierarzt/Tierheilpraktiker vorgestellt wird. Daher soll nun in einem zweiten Schritt die Skala auch für Tierbesitzer validiert werden. Die Forschungsarbeiten dazu laufen – und Sie können sie aktiv unterstützen, indem Sie sich an einem Fragebogen beteiligen, mit dessen Hilfe geklärt werden soll, wie gut auch Tierbesitzer mit der Skala arbeiten können. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um dabei zu helfen, dass Schmerzen bei Katzen demnächst besser und früher erkannt werden – hier geht es zum Fragebogen in englischer Sprache (bis 15.05.2021): https://www.research.net/r/FGS2021?lang=en

Mehr dazu demnächst bei tiernaturgesund - gerne mit ihrer Hilfe!

Auch tiernaturgesund wird sich demnächst in einem ausführlichen Artikel mit der Feline Grimace Pain Scale beschäftigen. Vielleicht haben Sie ja Lust, an diesem Artikel mitzuwirken? Wir suchen dazu Fotos von Katzen, die (mutmaßlich) Schmerzen haben, z.B. im Anschluss an eine Zahnsanierung, eine Kastration etc. An diesen Aufnahmen soll die Anwendung der Schmerzskala erläutert werden. Es sollte sich um eine Frontal-Nahaufnahme des Gesichtes Ihrer Katze handeln – aber bitte bedrängen Sie sie für das Foto nicht, wenn sie sich nicht gut fühlt, warten Sie einen Moment ab, an dem die Katze von selbst, entspannt, in die Kamera blickt. 

Fotos (mit hoher Auflösung, Dateigröße ca. 1MB) und eine kurze Beschreibung der Umstände, unter denen das Foto entstanden ist (z.B. X Stunden nach der Kastration, ob und wie viel Schmerzmittel die Katze erhalten hat, ein Foto vor bzw. 30 Minuten nach der Verabreichung eines Schmerzmittels) können Sie per Email einsenden an redaktion@tiernaturgesund.de. Mit der Einsendung Ihrer Fotos stimmen Sie der Veröffentlichung der Fotos im Internet bzw. in Printmedien zu und erklären die Urheberrechte daran zu besitzen.

Bis demnächst zu diesem Thema auf tiernaturgesund!

KALTES PLASMA – ein neuer Behandlungsansatz bei Wunden, Entzündungen, Ekzeme, Schwellungen, Mauke, Maulwinkel u.v.m.

Was ist kaltes Plasma?

Unsere Umgebungsluft kann durch Zufuhr von Energie in Plasma umgewandelt werden. Dieses Plasma wird als kaltes (38°), atmosphärisches Plasma (KAP) bezeichnet und besitzt therapeutische Eigenschaften.

kaltes plasma_kurz erklärt
Kaltes plasma: kurz erklärt

"Kaltes Plasma" kurz erklärt

Wenn Eis oder Wasser erhitzt werden – ihnen also Energie in Form von Wärme zugeführt wird – dann ändern sie ihren Aggregatzustand: Eis schmilzt und Wasser siedet.
Auf ähnliche Weise entsteht aus einem Gas bei Energiezufuhr das Plasma. Es handelt sich demnach um einen vierten, hochenergetischen Aggregatzustand, in welchem das Gas teilweise ionisiert vorliegt. Von kaltem oder nicht-thermischem Plasma spricht man, wenn sich die Temperatur bei der Bildung des Plasmas nur leicht erhöht und normale Druckverhältnisse genügen, um es herzustellen.

Auch das Gasgemisch, aus dem unsere Atemluft besteht, kann durch die Zufuhr von Energie in Plasma umgewandelt werden. Dieses Plasma wird als kaltes atmosphärisches Plasma (KAP) bezeichnet und hat Eigenschaften, die in der Medizin zur Therapie von Patienten eingesetzt werden können. Physisch besteht KAP aus freien Elektronen und Radikalen, Ionen und angeregten Molekülen, die aus dem Ursprungsmaterial, also der Luft, entstehen. Zudem wird bei der Generierung von KAP ein elektrisches Feld, Strahlung in Form von sichtbarem und ultraviolettem Licht, sowie von Wärme produziert.

Kaltes Plasma regt die Wundheilungs-Maschinerie der Zelle an und stimuliert demzufolge die Regeneration von verletztem Gewebe.
Die Wundheilung kann verbessert und beschleunigt werden, Selbstheilungskräfte können angeregt werden und eine Schmerzlinderung kann stattfinden.

Hierzu wurde mit dem kalt Plasma Akku Gerät nun zusätzlich zu der Strom Variante eine mobile Version der medikamentenfreien Kalt Plasma (38°) Behandlungsmöglichkeit für Pferde und Kleintiere auf den Veterinärmarkt gebraucht.  Die Behandlung ist jederzeit ohne medizinische Fachkenntnisse durch einfaches Anhalten des Gerätes auf die betroffene Stelle möglich. Dabei wird das Gewebe nur für wenige Sekunden und einmal täglich behandelt.

Wesentliche Wirkkomponenten des medizinisch genutzten Kalten Plasmas sind reaktive Stickstoff- und Sauerstoffspezies, UV-Strahlung und elektrische Felder.

kaltes Plasma_Heilungsverlauf-hund1_Furunkel Boxer
Furunkel Boxer
kaltes Plasma_Heilungsverlauf-hund1_OP-Narbe beim Hund
OP-Narbe beim Hund

In der Behandlung werden Keime, Viren, Milben und Pilze abgetötet und somit Immunsystem fördernde Faktoren erhöht. Damit wird der Heilungsprozess unterstützt und eine schnellere Regeneration der betroffenen Stelle erreicht. So kann Kaltes Plasma bei vielen Erkrankungen genutzt werden, wie Wunden, Entzündungen, Ekzeme, Schwellungen, Maulwinkelläsionen, Pilzbefall, Insektenbisse, zur Narbenentstörung u.v.m.

Aber auch an besonders hartnäckigen Wunden und komplizierten Stellen, wie z.B. Bissverletzungen oder den Maulwinkeln kann das kalte Plasma gut eingesetzt werden. Direkt am Maul sind viele Salben nur schwer anwendbar. Das kalte Plasma bietet hier eine gute Alternative.

Man kann kleinere und größere Verletzungen mit nur wenigen schmerzfreien Behandlungen sehr positiv beeinflussen.

Viele Kleintierbesitzer und Reitsportler kennen schon diese aus deutscher Forschung stammende Heilungsmethode und sind begeistert. Das Gerät kann sowohl gemietet, als auch käuflich erworben werden.

Die Vorteile von Kaltem Plasma:

  • Verbesserte Wundheilung
  • Tötet Keime in Sekunden
  • Entzündungshemmend
  • Keine Resistenzenbildung
  • Ohne Einsatz von Medikamenten
  • Einfach und zeitsparende Anwendung

Ein Artikel von Mercedes Hönke, Reha und Therapiezentrum Hof Büchsenschinken

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Wie finde ich einen qualifizierten Tierheilpraktiker?

Es gibt verschiedene Gründe, die einen Tierbesitzer einen Tierheilpraktiker aufsuchen lassen. Viele Menschen haben bei eigenen gesundheitlichen Problemen gute Erfahrungen mit Heilpraktikern gemacht. Andere suchen zusätzliche Unterstützung bei chronischen Erkrankungen ihres Tieres oder aber, im besten Fall, zur Vorbeugung. Und nicht zudem gibt es auch ganz verzweifelte Menschen, die mit der Erkrankung ihres Tieres schon viele Tierärzte aufgesucht haben und nun, ganz zuletzt, Hilfe bei einem Tierheilpraktiker suchen.

Was macht der Tierheilpraktiker (THP)?

Die Grundidee der Naturheilkunde ist es die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und zu stärken. Es gibt verschiedene Ansätze und Möglichkeiten, die immer individuell auf das Tier abgestimmt werden. Dabei bedient sich der Tierheilpraktiker in der Regel eines oder mehrerer der drei großen Verfahren:

  • Phytotherapie / Kräuterheilkunde
  • Homöopathie
    o Klassische Homöopathie
    o Homöopathie mit Komplexmitteln
    o Schüsslersalztherapie
  • Traditionelle chinesische Medizin


Zur klassischen Naturheilkunde zählen auch die folgenden Naturheilverfahren:

  • Hydrotherapie und Balneotherapie –
    Wasseranwendungen (Wärme- und Kältetherapie, „Wasserkuren“)
  • Bewegungstherapie
  • Ernährungstherapie – Unterstützung der Behandlungen durch eine gesunde, artgerechte Nahrung und eine dem Krankheitsbild angepasste Diät
  • Ordnungstherapie – Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung, um die Gesundheit von Körper, Geist und Seele auf eine positive Art zu beeinflussen.


Weitere Verfahren, die jedoch selten alleine, sondern zu weiteren Unterstützung oder bei speziellen Problemen zusätzlich angewendet werden sind:

  • Humoraltherapie: Blutegelbehandlung  und Aderlass
  • Bachblütentherapie
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Ein Tierheilpraktiker sollte Verfahren kennen, um das Wohlbefinden eines Tieres erhöhen zu können.

Welche Qualifikationen braucht der THP?

Ein seriöser Tierheilpraktiker kann eine Ausbildung, die er an einer der THP Schulen absolviert hat, nachweisen. Im Unterschied zum Heilpraktiker für Menschen wird der Tierheilpraktiker im Anschluss keiner staatliche Prüfung unterzogen. Der Beruf ist kein offiziell anerkannter Ausbildungsberuf, darf aber trotzdem ausgeübt werden.

Welche Qualifikationen braucht der THP?

Geregelt werden die Tätigkeiten des THP durch verschiedene Gesetze. Das Tierschutzgesetz regelt, dass Tieren ohne vernünftigen Grund kein Leid zugefügt werden darf. Es dürfen nur Therapien angewendet werden, die das berücksichtigen. Auch sollte der THP seine Fähigkeiten richtig einschätzen und damit auch seine Grenzen erkennen. Unter bestimmten Umständen kann eine Überweisung zu einem Tierarzt nötig sein, um Schmerzen und Leiden beim Tier zu verhindern. Auch zur weiteren Diagnostik oder für eine Mitbehandlung kann der THP einen Tierarzt hinzu-ziehen. Im besten Fall arbeiten beide gemeinsam für das Wohlergehen des Tieres.

Das Arzneimittelgesetz regelt die Anwendung von Arzneimitteln auch bei Tieren. Es gibt die verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die nur von Tierärzten angewendet werden dürfen. Weiterhin gibt es apothekenpflichtige Präparate, die von Apotheken an jeden abgegeben werden dürfen, sofern sie nicht verschreibungspflichtig sind. Dort bezieht der THP die Medikamente, die direkt an Tieren anwenden darf. Hier gibt es wiederum Einschränkungen, wenn es sich bei dem zu behandelnden Tier um Lebensmitteltiere handelt. Das betrifft zum Beispiel auch Pferde.

Eine weitere Gruppe der Heilmittel wird als frei verkäuflich bezeichnet. Diese finden sich im Drogeriemarkt ebenso wie beim Discounter. Voraussetzung für den Verkauf, auch durch den THP, ist der Nachweis über erforderliche Sachkenntnis nach § 50 AMG / Arzneimittelgesetz.

Der Auftritt des Tierheilpraktikers in der Öffentlichkeit, also auch seine Werbung wird im Heilmittelwerbegesetz geregelt. Es dürfen unter anderem keine Versprechen auf Heilung gemacht werden oder die Behandlung bestimmter, dort festgelegter Krankheiten, beworben werden. uch das Tierseuchengesetz regelt zum Beispiel, welche Krankheiten nicht durch den Tierheilpraktiker behandelt werden dürfen.

Und warum regelt der Gesetzgeber den Beruf nicht?

Berufsverbände für THP haben in mehreren Anfragen den Beruf des THP zu regeln bei der Bundesregierung nichts erreicht. Der Regierung reicht die Regelung durch die oben angegebenen Gesetze.

Wie findet man einen qualifizierten Tierheilpraktiker?

Auf der Homepage der verschiedenen Berufsverbände findet man Tierheilpraktiker, die eine Ausbildung durchlaufen und eine schriftliche und eine praktische Prüfung an einer Schule abgelegt haben. Da praktische Fähigkeiten nur durch praktischen Unterricht vermittelt werden können, sind reine Fernlehrgänge oder online Schulungen nicht zielführend.

Fast jeder THP verfügt über eine eigene Homepage. Unter dem Reiter: Vita, Ausbildung bzw. „zu meiner Person“ sollte deutlich mehr Information zu finden sein, als dass die Person mit Tieren aufgewachsen ist und Tiere liebt.

Neben der oben erwähnten Ausbildung an einer der Schulen mit Präsenzunterricht, sollten weitere spezielle Aus- und Fortbildungen in mindestens einem der drei großen Verfahren Homöopathie, TCM und Phytotherapie verzeichnet sein. Bestenfalls wurde mehr als nur ein Wochenende Zeit investiert.

Jährliche Fortbildungen, die von Berufsverbänden gefordert werden, halten den Therapeuten auf dem neuesten Stand. Werden diese als Präsenzveranstaltung gebucht, so findet zusätzlich ein wertvoller Austausch mit Kollegen statt.

Findet man den Weg zu einem Tierheilpraktiker über Mundpropaganda, so in-formiert ein Blick auf die Homepage über dessen Werdegang und Erfahrung. In einem telefonischen Vorgespräch hat man die Möglichkeit die Kompetenzen des THP in Bezug zur Erkrankung des eigenen Tieres zu hinterfragen.

Wie steht der THP zur bisherigen Medikation durch den Tierarzt? Eine pauschale Ablehnung sollte nicht erfolgen. Fragt der THP nach Befunden? Hat er Erfahrung in Behandlung der Tierart, die ihm vorgestellt werden soll? Wenn es eine Diagnose gibt, ist das Krankheitsbild bekannt? Ist ein Hausbesuch möglich oder ist der Besuch in der Praxis nötig? Welche Kosten entstehen?

Werden diese Fragen positiv beantwortet steht einem Termin nichts im Weg. Für einen ersten Termin sollte der Tierheilpraktiker sich ein bis zwei Stunden Zeit nehmen. Er wird Fragen nicht nur zur aktuellen Erkrankung des Tieres, sondern auch zu früheren Erkrankungen, zur Haltung und Ernährung und vielem mehr stellen. Diese ergeben ein Gesamtbild, dass es dem THP ermöglicht einen Therapieplan zu erstellen, den er mit dem Tierbesitzer bespricht. Dabei sollten die Ziele der Therapie ebenso erläutert werden, wie die zu erwartenden Kosten.
Dabei sollte man sich bewusst machen, dass das Ziel nicht in jedem Fall die vollständige Gesundung sein kann. In vielen Fälle ist es die Lebensqualität, die sich unter der Therapie verbessert.

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Fazit

Ein qualifizierter Tierheilpraktiker bietet naturheilkundliche Therapien und Fähigkeiten an, die er in nachweislich in einer Schule für Tiernaturheilkunde im Präsenzuntericht erworben hat. Er wird sich Zeit nehmen für eine Anamnese, das Tier gründlich untersuchen und mit dem Tierbesitzer die weitere Vorgehensweise offen besprechen. Dabei informiert er den Tierbesitzer über alle Aspekte der Behandlung inklusive der zu erwartenden Kosten und der Zeitspanne, die er zur Behandlung für nötig erachtet.

Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de

barf rationen nicht unweigerlich artgerecht

BARF-Rationen nicht unweigerlich artgerecht

Als vor vielen Jahren wenige Hundebesitzer anfingen, ihre Hunde zu barfen, wurde dieses als eine Art „Mode“ abgetan. Heute sind  wir viele Jahre weiter und BARF, oder aber sogenannte selbst hergestellte Rationen,  sind zu einem festen Bestandteil in der Ernährung von Hunden und Katzen geworden.

Doch was ist dieses BARF genau? Wenn man so mag, kann man Dr. Ian Billinghurst, einen australischer Tierarzt, als den „Erfinder“ von BARF bezeichnen. Er bemerkte im Verlauf seiner beruflichen Tätigkeit zunehmend Probleme und Krankheiten bei Hunden, die es zuvor nicht in dieser Häufigkeit gegeben hatte. Selbst an seinen eigenen Tieren konnte er diese Entwicklungen entdecken. Dr. Billinghurst machte sich Gedanken und nach einer gewissen Zeit der Beobachtung kam er zu dem Ergebnis, dass es mit der Ernährung der Hunde zusammenhängen musste. Alle betroffenen Vierbeiner wurden mit Fertigfutter, in den meisten Fällen mit Trockenfutter, gefüttert. Er besann sich auf die ursprüngliche Ernährung von Hunden und deren Vorfahren, den Wölfen, und begann seine eigenen Hunde wieder roh zu ernähren. Auch bei seinen Kunden setzte sich diese Art der Fütterung durch und es waren deutliche Verbesserungen im Gesundheitszustand zu erkennen. 1993 veröffentlichte er dann seine Erkenntnisse in dem Buch „Give your dog a bone“. Im weiteren Verlauf waren es dann Menschen wie Debbie Tripp in den USA und Swanie Simon in Deutschland, die diese Fütterung propagierten und einer breiten Masse näher brachten.

Aus einer Mode wurde eine Ernährungsphilosophie

Mittlerweile sind viele Jahre vergangen und es gibt immer mehr Erfahrungen in diesem Bereich. Auch die Zunahme von interessierten und gut ausgebildeten Tierernährungsberatern hat dazu beigetragen, dass wir heute die Fütterung von Hunden aber auch Katzen deziderter sehen und somit die Möglichkeit haben, bewusst zu entscheiden, welche Art der Fütterung in welcher Situation besser geeignet ist. So ist es in den meisten Fällen machbar, eine der vorliegenden Situation angepasste Ernährung bei Hunden und Katzen zu finden.

Aber diese Rationen müssen dann gut gemacht sein und bedürfen immer individueller Aspekte. Leider sehen Tierernährungsberater, aber auch Tierärzte und Tierheilpraktiker, immer wieder gut gemeinte Versuche von Tierbesitzern, ihre Fellnase zu ernähren, die jedoch häufig eklatante Defizite aufweisen und auf Dauer sicherlich zu Mangelernährungen und daraus folgend, zu Erkrankungen führen können.

BARF ist wesentlich mehr, als einen Hund oder eine Katze mit rohem Fleisch zu ernähren. Hinter BARF versteckt sich das sogenannte Beutetierprinzip. Da es in der heutigen Zeit eher schwierig ist, ganze Beutetiere zu verfüttern, sind wir dazu angehalten, diese im Futternapf nachzubilden. Also eine ausgewogene Ration an Muskelfleisch, Innereien, Pansen, Knochen und Faserstoffen selbst zusammenzustellen. Fehler bei dieser Zusammenstellung können langfristig definitiv zu besagten Mangelernährungen führen.

Trotzdem, auch wenn man immer wieder kritische Stimmen hierzu hört, ist es eine artgerechte Form der Ernährung für unsere Hunde und Katzen, wenn es die individuellen Gegebenheiten hergeben. Bei Unsicherheiten ist es heute einfach, bei einem unabhängigen Tierernährungsberater die selbst hergestellten Rationen auf eine optimale Zusammensetzung checken zu lassen und gegebenenfalls kleine Veränderungen und Anpassungen vorzunehmen. Die Kosten liegen hier meist zwischen 30 und 60 Euro, je nach Aufwand, und sind einer Prüfung durch Facebook-Gruppen und Foren vorzuziehen. Denn in besagten Gruppen und Foren ist immer unklar, wer einen hier berät und welches Fachwissen wirklich gegeben ist, oder auch welche eigenen Interessen (z.B. Verkauf von Zusätzen etc.) die Bewertung prägen.

Viel schwerwiegender sind jedoch Entwicklungen im Bereich der selbst hergestellten Rationen, die sich in den letzten Jahren immer deutlicher gezeigt haben. Sie liegen auf einer ganz anderen Ebene und sind durch die steigende Nachfrage nach Rohfleisch und dem Wunsch nach möglichst billigen Futter gekennzeichnet. Wir sprechen hier von Massentierhaltung und den daraus wachsenden Schwierigkeiten. Sie machen auch vor der BARF-Szene keinen Halt. Viele Tierbesitzer sind nicht bereit, aus welchen Gründen auch immer, in entsprechende Qualität zu investieren. Immer häufiger erleben wir, dass manche Nahrungsumstellungen nicht mehr so einwandfrei funktionieren. Was in früheren Jahren eher seltener der Fall war! Doch welche Ursachen sind hierfür verantwortlich? Schauen wir uns den normalen Ablauf einmal genauer an:

In den meisten Fällen sind es Kundentiere mit einem längeren Leidensweg und eine Vielzahl an gesundheitlichen Problemen, die den Weg in unsere Praxen finden. Man kann also definitiv davon ausgehen, dass es eher die Magen-Darm sensibleren Tiere sind. Für diese Hunde und Katzen gilt es nun eine passende Ernährung zu finden. Also schauen wir uns das potentiell neue Futter einmal genauer an.

 

Um artgerecht und gesund zu ernähren, müssen BIO- oder Weidetiere als Komponenten gewählt werden, dann stellt BARF noch immer die beste Ernährungsform für einen Hund oder eine Katze dar. Foto: kalypso0 – AdobeStock

Häufig stammt das gewählte Fleisch aus Massen- und Masttierhaltung. Aber auch die langen Transportwege zu den Schlachthöfen haben nachweislich Auswirkung auf die Qualität des Endproduktes Fleisch.

Mit dem Blick auf die Massen- und Masttierhaltung ist nachweislich festzuhalten, dass der Nährstoffgehalt in diesen Fällen bei Weitem nicht mehr dem von Weidetieren entspricht. Dieses ist durch Studien und Berichte weitgehend auch im Humanbereich bekannt. So liegen hier nachweislich Schwankungen bei Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren vor, die unter anderem für die Unterhaltung von entzündlichen Prozessen im Organismus mit verantwortlich sind. Aber auch die Zunahme von Stresshormonen, die in solchem Fleisch nachgewiesen wurde, können durchaus negative Auswirkungen haben.
In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Adrenaline, Apomorphine und um Histamine. Es konnten aber auch schon in der Fütterung beigegebene Pharmazeutika nachgewiesen werden, wie zum Beispiel Wachstums-Hormone, Hydrocortisone, Antibiotika, Östrogene, Chemo-Vitamine und viele weitere Arten von Beruhigungsmitteln. 

Zusätzlich ist bereits bekannt, dass Fleisch emotionale Energien speichert. Man macht dafür Substanzen, wie Adrenalin und Noradrenalin verantwortlich. Bei Adrenalin handelt es sich um ein Hormon der Nebennieren, welches in seiner natürlichen Form die Leitfähigkeit des Nervensystems bestimmt und damit die gesamte Funktionalität des biologischen Organismus betrifft. Aus dem Humanbereich ist bekannt, dass hohe Dosen an Adrenalin unter anderem zu Kopfschmerzen und Erbrechen führen können.

„Gespeicherte Emotionen“ machen krank

Werfen wir noch einen kurzen Blick auf Histamin, ein Gewebshormon, dass im Körper eigentlich weit verbreitet vorkommt. Es gehört in die Gruppe der Ergotamine. Die inaktive Form ist an Heparin gebunden und wird vorwiegend in weißen Blutkörperchen gespeichert, aber auch in Lunge, Haut, Magen-Darm-Trakt sowie im Blut. Ein gesteigertes Vorkommen von Histamin wird auch mit karzinogenen Vorgängen in Verbindung gebracht.

Histamine sind streng art- und individual-spezifisch und können daher in artfremden Lebewesen zu akuten oder chronisch-allergischen Symptomatiken führen. Diese können sich als Hautreaktionen oder aber als Magen-Darm-Reaktionen zeigen, können im extremen Fall sogar zum allergischen Schock führen.

Eigentlich können solche Anschwemmungen von Hormonen nach Wegfall der Ursachen wieder abgebaut werden. Jedoch verhindert der durch die Schlachtung eingetretene Tod diesen Prozess.

Welche Auswirkungen solche Rückstände im Fleisch auf den jeweiligen Konsumenten haben, erleben wir täglich im Umgang mit den Kundentieren. Kommen in der Fütterung Komponenten aus dem Bereich Mast- und Massentier zum Einsatz zeigen sich häufiger Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie Verhaltensänderungen, die mit einem Wechsel der Futterquelle häufig wieder behoben werden können.

Ein neues Wissenschaftsfeld stellt die Nutrigenomik dar. Kurz zusammengefasst setzt sich dieser Wissenschaftszweig mit der Auswirkung von Ernährung auf die Gene und eben auch die Genexpression auseinander. Es werden hier funktionelle und nicht-funktionelle Nährstoffe unterschieden, wobei die funktionellen Nährstoffe eine gesunde Genexpression unterstützen. Fleisch aus Massentierhaltung fällt deutlich in den Bereich der nicht-funktionellen Nährstoffe und ist im Hinblick auf die Gesunderhaltung unserer Fellnasen zu meiden.

Unter diesen Gesichtspunkten ist es letzten Endes deutlich zu verstehen, aus welchen Gründen man auch bei der Zusammenstellung von selbst hergestellten Rationen ein Augenmerk der Qualität schenken muss. BARF ist nicht per se „gut“. Es gilt hier einige Punkte zu beachten!

Sicherlich ist die Ernährung nicht alleinig für die Gesundheit unserer Haustiere ausschlaggebend. Sie trägt jedoch einen großen Teil dazu bei, oder kann ebenso schädigend eingreifen. Wer hier Gutes für seinen Liebling leisten möchte, muss bereit sein, auf Qualität zu achten. Um artgerecht und gesund zu ernähren, müssen BIO- oder Weidetiere als Komponenten gewählt werden. Wenn diese Kriterien als Maßstab für die Auswahl der Komponenten herangezogen werden, stellt BARF noch immer die beste Ernährungsform für einen Hund oder eine Katze dar. 

Ein Artikel von NILS STEENBUCK, Tierheilpraktiker

Sodbrennen beim Hund

Sodbrennen beim Hund?

Sodbrennen beim Hund, gibt es das tatsächlich?
Zuallererst die Antwort. Ja, das gibt es sogar häufig. Viele Hunde leiden unter Sodbrennen.

Im Gegensatz zur Anatomie von uns Menschen, dockt die Speiseröhre beim Hund fast waagerecht an den Magen an. Das macht es für die Magensäure direkt viel einfacher, in die Speiseröhre zu gelangen.

Um das besser zu verstehen, gibt es hier einen kleinen Einblick in den Verdauungsapparat des Hundes. Im Grunde genommen ist es eine lange Röhre, die einmal durch den ganzen Hund geht. Das Futter wird übers Maul aufgenommen und wandert durch die komplette Röhre, um dann hinten als Häufchen wieder raus zu kommen. Auf diesem Weg werden dem Futter an verschiedenen Stationen Nährstoffe und Flüssigkeit entzogen. Der nicht benötigte Rest wird dann am Ende rausgeschmissen.

Den Anfang macht der Magen. Hier wird der Nahrungsbrei mit dem sauren Magensaft vermischt und die Protein-Verdauung beginnt.
Das Problem mit dem Sodbrennen entsteht dabei schon ziemlich weit vorne, nämlich am Übergang von der Speiseröhre in den Magen. Wenn die Klappe am Eingang des Magens nicht richtig schließt, dann kann ein Teil des Nahrungsbreis vom Magen in die Speiseröhre zurücklaufen. Die Magenwand ist gegen den hohen Säuregehalt geschützt, die Speiseröhre aber nicht.

Es ist aber genauso möglich, dass sich im Magen zu wenig Magensäure befindet, zum Beispiel durch den ständigen Einsatz von Magensäureblockern. Dann kann das Futter nur schwer verdaut werden, bleibt unter Umständen lange im Magen liegen und fängt an zu gären. Das verursacht „Aufstoßen“ und häufig auch Sodbrennen, weil mit der Luft auch Nahrungsbrei und Magensäure in die Speiseröhre kommen.
Die Folge von diesem Reflux (Rückfluss) ist ein äußerst schmerzhaftes Brennen in der Speiseröhre.

Das erste Anzeichen hierfür ist in den meisten Fällen häufiges Schmatzen. Vielen Hundebesitzern fällt es besonders nachts auf, wenn alles ruhig ist.
Viele Hunde versuchen diesen Schmerz los zu werden, in dem sie Gras fressen.

Damit haben wir auch schon die beiden häufigsten Anzeichen, bzw. die, die am ehesten auffallen:

➢ Schmatzen
➢ Gras fressen

Weitere Anzeichen, die auf Sodbrennen hindeuten können, sind:

➢ Leer schlucken
➢ Aufstoßen
➢ Starke Unruhe
➢ Würgen
➢ Erbrechen von Schleim
➢ Auffällig starkes Lecken an sich oder an der Umgebung (z.B. Körbchen, Fußboden)

Was ist nun die Ursache von Sodbrennen? Wie kann man dem Hund helfen und das schmerzhafte Problem abstellen?

Es gibt tatsächlich einige Ursachen, sie Sodbrennen auslösen können.
Besonders häufig führen aber Stress, „falsche“ Fütterung oder die Dauergabe von Medikamenten zu Sodbrennen.

Stress schlägt auf den Magen, das ist nicht nur bei Menschen so. Aber wie kann Stress Sodbrennen auslösen?

Wenn der Organismus unter Stress gerät, werden Adrenalin und Cortisol freigesetzt. Diese Stresshormone sorgen dafür, dass der Körper in „Alarmbereitschaft“ ist. Das ist bei Mensch und Hund gleich. Damit genügend Energie für diesen Spannungszustand vorhanden ist, wird sie an anderer Stelle abgezogen. Zum Beispiel bei der Verdauung, die in einem solchen Zustand ja auch nicht benötigt wird. Wer hat schon Zeit, im Angesicht einer drohenden Gefahr erstmal was zu essen. Der Magen arbeitet deshalb bei Stress langsamer und der Nahrungsbrei bleibt länger im Magen. Wenn jetzt der Schließmuskel zur Speiseröhre auch nicht richtig arbeitet, dann hat das anverdaute Futter viel Zeit, zurück in die Speiseröhre zu laufen.

Stress hat ein Hund nicht nur, wenn er an der Leine ist und 50 Metern Entfernung steht ein Reh. Stressig ist es auch, wenn er den ganzen Tag alleine ist und nicht sicher weiß, ob Frauchen oder Herrchen auch wirklich zurückkommen. Stress ist auch, wenn es in einem Hunderudel unentspannt ist, zum Beispiel weil ein Hund ständig um seine Position fürchten muss.
Die Stress-Toleranz ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Aber als Besitzer eines Sodbrennen-Kandidatens sollte man alle möglichen Szenarien mal durchgehen, um der eventuellen Ursache auf die Spur zu kommen.
Nicht nur Stress, sondern auch eine unausgewogene Fütterung kann Sodbrennen hervorrufen. Bei manchen Hunden reicht es schon, wenn das Futter aus dem Kühlschrank kommt und zu kalt ist.

Oft ist aber die mangelhafte Verdaulichkeit des Futters die Ursache. Viele Futterbestandteile unseres Hundefutters sind für den Hund schwer verdaulich und der Nahrungsbrei bleibt deshalb lange im Magen. Der Magen wird dadurch stark gefüllt und es kann leicht passieren, dass ein Teil der Masse samt Magensäure in die Speiseröhre gedrückt wird.
Im Gegensatz zum Stress ist das Futter als Auslöser relativ leicht zu beeinflussen. Eine Überprüfung der gefütterten Ration durch eine/n Tier-ErnährungsberaterIn und eine anschließende Anpassung kann hier wahrscheinlich schnell Abhilfe schaffen.

Natürlich gibt es auch organische Erkrankungen, die Sodbrennen mit sich bringen können. Wenn man sich also sicher ist, dass weder Stress noch falsches Futter der Auslöser sein können, dann ist ein Gang zum Tierarzt von Nöten, um eine eventuelle organische Ursache abzuklären.

Wie kann man dem Hund nun helfen, wenn er Sodbrennen hat?

➢ Viele Hunde versuchen sich selbst zu helfen, in dem sie ganz viel Gras fressen. Lassen sie sie das auch tun, denn das nimmt den Säureschmerz. Allerdings rechnen Sie damit, dass es nach einer Weile wieder hochgewürgt wird. Auch das muss sein, denn dadurch kommt ein Teil des Futterbreis und der Magensäure wieder raus und schafft so Erleichterung.

➢ Manchmal hilft ein Stück trockenes Brot um den Magen zu beruhigen und einen Teil der Magensäure zu binden.

➢ Auch Jogurt kann kurzfristig helfen. Oder Hüttenkäse.

➢ Ulmenrinde (Slippery elm) wird in Wasser angerührt und quillt auf. Sie legt sich wie ein Schutzfilm auf die Schleimhäute von Speiseröhre und Magen. Das lindert die Beschwerden deutlich. Allerdings verhindert sie auch teilweise die Nährstoffaufnahme und eignet sich deshalb nicht zur dauerhaften Fütterung.

Auch die Wirkung von tierärztlich verordneten Medikamenten kann durch Ulmenrinde verringert werden. Das lässt sich aber durch einen zeitlichen Abstand von Medikamentengabe und Ulmenrinde verhindern.

Welche Medikamente kann man gegen Sodbrennen einsetzen?

In der Veterinärmedizin gibt es drei unterschiedliche Säurehemmer:
Die stärkste Unterdrückung bringt die Gabe von sogenannten „Protonenpumpenhemmer“. Sie drosseln die Bildung von Magensäure und fungieren als Magenschutz. (z.B. Omeprazol). Da sie eine relativ lange Wirkdauer haben, werden sie bei Hunden gerne eingesetzt.
Auf ähnliche Art und Weise funktionieren „Histamin-H2-Rezeptor-Blocker“. Auch sie reduzieren schon im Vorfeld die Bildung der Magensäure. Wirken allerdings nicht solange und auch nicht so schnell wie die Protonenpumpenhemmer. (z.B. Ranitidin)

Die letzte Gruppe der Säureblocker sind die „Antazida“. Sie werden eingesetzt, wenn das Sodbrennen nur selten auftritt und wirken direkt im Magen, in dem sie die Magensäure neutralisieren. Ihre Wirkung setzt schnell ein aber hält nicht lange an. Zu den Antazida gehören z.B. Maaloxan oder Riopan.

In manchen Fällen kommt es bei dem Einsatz von Antazida zu einer vermehrten Magensäureproduktion, da der Magen den plötzlichen Abfall des Säuregehaltes ausgleichen möchte.

Alle diese Säureblocker habe gemeinsam, dass man sie dem Hund nicht über einen längeren Zeitraum geben darf. Darin sind sich auch alle einig. Über die Nebenwirkungen allerdings nicht. Auch wenn sie als gut verträglich angepriesen werden, bekommen sehr viele Hunde Magenprobleme, häufig schon nach kurzer Anwendung.
Logischerweise wird mit der Reduzierung der Magensäure auch die Verdauungsleistung des Magen runtergefahren. Das betrifft besonders die Proteinverdauung. Auch das ist ganz wesentlicher Grund, solche Mittel nur im Notfall und so kurz wie möglich einzusetzen.
Diese Einschränkung gilt auch für Ulmenrinde und Heilerde. Sie haben zwar keine schädlichen Nebenwirkungen , reduzieren aber die Nährstoffaufnahme. Deshalb sind auch sie nur Mittel zum Zweck. Sie lassen sich sinnvoll einsetzen, um dem geplagten Hund schnell zu helfen.
Zeitgleich muss aber die Ursache gefunden und abgestellt werden! Nur so kann man verhindern, dass sich das Problem ständig verschlimmert bis hin zu Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren.


Ein Artikel von Maike Sauerstein, Tierheilpraktikerin, www.tierheilpraxis-sauerstein.de