Kräuterkunde: Hintonia latiflora

Hintonia latiflora ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Sie ist in weiten Teilen Zentral- und Südamerikas, vor allem in Mexiko und Guatemala verbreitet. Trivialnamen sind Copalchi oder Mexikanischer Fieberrindenbaum. Die Verwendung in Teezubereitungen ist in ihrer Heimat bereits seit langem unter der indigenen Bevölkerung gebräuchlich und seit dem 19. Jahrhundert in Europa vor allem in Spanien und auch in Deutschland bekannt. In der Volksmedizin der Ursprungsländer besitzt Hintonia latiflora als Teegetränk eine lange Tradition.

Die Rinde der Hintonia latiflora Tee-Pflanze wird vom Baum geschält und zerkleinert. Wichtig bei der nachhaltigen Ernte ist, dass von der Hintonia Pflanze nur soviel von der Rinde geschält wird, dass sich die Rinde wieder kurzfristig regenerieren kann und der Baum in seiner Gesamtheit keinen Schaden nimmt.

Verwendung:

Die Verwendung von Hintonia hat als Nahrungsergänzungsmittel eine lange Tradition, es wird dem Hintonia-Tee eine Verbesserung von Gesundheit und Vitalität nachgesagt wird.

Hintonia latiflora findet in Mittel- und Südamerika als Heilmittel zur Fiebersenkung, als Stärkungsmittel und zur diätetischen Verbesserung des Blutzuckerhaushaltes Einsatz. In Mexiko werden „Copalchi-Rinden“ zur Fiebersenkung bei Malaria, als Roborans sowie bei dyspeptischen Beschwerden verwendet. Auch die Verwendung in Kräutertees in der Rekonvaleszenz oder allgemein als gesundheitsfördernde Maßnahme aufgrund der enthaltenen pflanzlichen Polyphenole ist weit verbreitet.

In Europa werden seit Anfang des 19. Jahrhunderts Zubereitungen aus Hintonia latiflora als Tee zur Erhaltung der Gesundheit und unterstützend zur Stabilisierung physiologischer Blutzuckerwerte eingesetzt. Über die Hintonia-Pflanze und deren Zubereitungen liegt ein jahrhundertealtes Erfahrungswissen vor. In Deutschland ist die Verwendung schon vor mehr als 50 Jahren dokumentiert. Als Tagesgetränk für einen gesunden Zuckerstoffwechsel wird in Monographien das Trinken von mehreren Tassen Hintonia-Tee über den Tag verteilt empfohlen.

In einer Studie wird nachgewiesen, dass ein Extrakt aus Hintonia latiflora, der unter dem Namen Sucontral® als Phytoantidiabetikum Anwendung findet, neben seiner Blutzucker-senkenden Wirkung auch einen vasodilatierenden Effekt besitzt und deshalb möglicherweise Diabetes-assozierte Gefäßveränderungen günstig beeinflusst.(1)

Der Effekt einer Hintonia Zubereitung über die Grundeinstellung von Typ-II-Diabetikern hinaus wurde in einer nicht interventionellen, offenen, monozentrischen klinischen Studie untersucht. Nach 18-monatigem Einsatz waren alle Werte der Blutzuckerkontrolle verbessert. Hintonia könnte damit in der Tat als diätetische Maßnahme zu einer Stabilisierung der diabetischen Grundeinstellung beitragen (2).

Die Blätter der Hintonia latiflora

Inhaltsstoffe

  • Polyphenolische Substanzen: Neoflavonoide meist als Glykoside, z.B. das Coutareagenin
  • Flavon/Flavonol: 7-Methylluteolin, Quercetin
  • Phenolcarbonsäuren: Chlorogensäure, p –Hydroxybenzoesäure, Kaffeesäure, Vanillinsäure
  • Gerbstoffe: Catechingerbstoffe
  • TriterpeneAlkaloide: Früher dachte man, die Rinde enthalte auch Chinin oder Chinidin. Nach neuen Untersuchungen enthält Hintonia jedoch keinerlei Alkaloide.
  • Cumarine: 4-Phenylcumarin

Zubereitung:

1 Esslöffel Hintonia Rinde mit einem Liter sprudelnd kochendem Wasser übergießen und ca. 5 Minuten ziehen lassen.
Es wird empfohlen, täglich 1 Liter Hintonia Tee über den Tag verteilt, vor allem nach den Mahlzeiten zu trinken. Der Hintonia-Tee ist sehr bitter im Geschmack.

Eigene Erfahrungen

Ich verordne Hintonia Präparate zur Unterstützung bei Hunde und Katzen mit Diabetes. Bei Tieren mit diabetischer Polyneuropathie und auch Lähmungserscheinungen verordne ich zusätzlich alpha liponsäure.

Copalchi-RindeHintonia latiflora (Moc. et Sesse ex DC.) Bullock Wirkungsweise:

  • Verringerung der Insulinresistenz
  • Hepatische Wirkung durch Reduktion des Rückbaus von gespeichertem Glykogen zu Glukose
  • Pankreas-regenerierender Effekt
  • Unterstützend bei Diabetes mellitus, Dyspepsie

Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und stellt keine Anweisung zur Selbsthilfe dar. Suchen Sie mit Ihrem kranken Tier einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker auf.

Präparate

Sucontral Tr. und Sucontral D Diabetiker Kapseln (Firma Harras Pharma Curarina Arzneimittel GmbH, München)

Quellen

(1). Vierling, Christina (2005): Zum vasodilatierenden Effekt des antidiabetisch wirkenden Hintonia-latiflora-Extraktes: In-vitro- und In-vivo-Messungen. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät, https://edoc.ub.uni-muenchen.de/4096/

(2). Korecova, M., Hladicová, M., and Korec, R. (2006). Hintonia latoflora bei Typ-2-Diabetes. Klinische Langzeitstudie. In: Z. f. Phytother. 27 (6): 272-278

https://de.wikipedia.org/wiki/Hintonia_latiflora


Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de