Brennessel

Kräuterkunde: Brennessel

Die Brennessel ist auch bekannt als Urtica dioica und Urtica urens

Verwendete Pflanzenteile
Kraut, Blatt Samen, Wurzel

Vorkommen
Überall, besonders auf nährstoffreichen feuchten Böden

Erntezeit
Frische Blätter und Triebe im Frühjahr,
Samen zur Reifezeit im Sommer
Wurzeln im Herbst

Wichtigste Inhaltsstoffe

Blätter und Kraut
Kalium und Kalzium, Eisen, Kiesel-, Ameisen- und Essigsäure, biogene Amine wie Histamin und Serotonin in den Brennhaaren, Flavonoide, Karotinoide und die Vitamine C, E und K.

Wurzel
Lektine, Polypeptide, Polysaccharide, Gerbstoffe

Samen
Eisen, Kalium, Calcium, zahlreiche Mikronährstoffe und Vitalstoffe, Aminosäuren, Vitamine A, C, E und Vitamine des B-Komplexes.

Anwendung in der Tiermedizin
Blatt und Kraut bei rheumatischen Beschwerden, Harnwegsentzündungen und Nierengrieß.
Die Wurzel bei Prostatabeschwerden, Extrakte äußerlich bei Haut und Haarproblemen.

Traditionelle volkstümliche Anwendung
Zur Blutreinigung und Blutbildung, bei Gicht und Rheuma, bei Nieren und Blaseninfekten, zur Förderung des Milchflusses, zur Förderung der Fruchtbarkeit. Der gestoßene Samen als wachstumsfördernder Zusatz im Welpenfutter, Kükenfutter oder um Pferde zu vitalisieren (Roßtäuschermittel), allgemien zur Verbesserung von Haut und Fell und als Stärkungsmittel

Toxikologie
Nicht anwenden bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit, hohe therapeutische Dosierungen sollten nicht bei tragenden Tieren gegebene werden.

Zubereitung:
Als Futterzusatz, als Teeaufguss, als Presssaft

Dosierung

Pferd 25 -50 g
Hund 1 g
Katze 0,5-1 g

Wie bei allen entwässernden Kräutern muss unbedingt auf ausreichende Tränke geachtet werden oder die Menge direkt als Tee angeboten werden.

Wissen für die Beratung
Brennnesseln verteidigen ihre begehrten Inhaltsstoffe durch Brennhaare.
Die Stängel und Blätter der Brennnessel sind mit verkieselten Brennhaaren besetzt. Die Spitze der Brennhaare bricht bei Berührung ab und durchbohrt wie eine Kanüle die Haut, in die sich dann u.a. Histamine und Ameisensäure ergießen.  Trotzdem gibt es ca. 50 verschiedene Schmetterlingsarten die von Brennnesseln leben, sie fressen um die Brennhaare herum oder fressen sie an der Basis ab.

Die Natur zeigt es: Brennnessel ist eine gute Hilfe für die Entwicklung, für die Vitalität, für Blutreinigung wie für Blutaufbau. Die Brennnessel lehrt von ihrer Signatur her, Grenzen aufzuzeigen und Grenzen einzuhalten.

Titel hier eingebenPlanzenkunde: Löwenzahn (Taraxacum officinale )

Verwendete Pflanzenteile
Blätter mit und ohne Blüten, Blütenstängel, Wurzel 

Vorkommen
Auf der nördlichen Erdhalbkugel verbreitet. In Wiesen und an Wegrändern, auf nährstoffreichen Stellen

Erntezeit
Junge Blätter und Blüten im Mai
Wurzel im Herbst besonders reich an Inulin

Wichtigste Inhaltsstoffe
Löwenzahn enthält in allen Teilen Bitterstoffe die als Taraxin bezeichnet werden, Triterpene, Phenolglykoside (Taraxacosid), Flavonoide und Kohlenhydrate.
Inulin und Schleime, hoher Kaliumgehalt

Anwendungsbereiche
Leber Magen Darm Niere Haut

Anwendung in der Tiermedizin
Galletreibend, Verdauungsstörungen

Traditionelle volkstümliche Anwendung
Bei Leber- und Gallenproblemen, zur Anregung der Bauchspeicheldrüse und der Milz.

Bei Ekzemen und Hautproblemen, zur Durchspülungstherapie (Aquarese), bei Prostatabeschwerden, bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen.
Bei Darmparasiten.

Zubereitung: Frische Pflanzen getrocknet Blatt- und Wurzeldroge
Reine Wurzeldroge,  Löwenzahnsaft als Presssaft

Dosierung
Pferd 20-50 g
Hund 5 g
Katze 1 g

Saft:
Pferd 1-3 EL
Hund bis 15 kg 1-2 TL große Hunde 1-2 EL
Katze 2 X täglich 10 20 Tropfen

Bei einem Verschluss der Gallenwege oder anderen Erkrankungen im Bereich des Gallensystems darf Löwenzahn nicht angewendet werden.

Wissenswertes für die Beratung
Jeder kennt Löwenzahn als Pusteblume, Löwenzahn steht für das Loslassen, das sich ständig Erneuern und Regenerieren. Als Nährstoffzeiger ist Löwenzahn die Pflanze für den Stoffwechsel. Das macht ihn so erfolgreich, weltweit. Löwenzahn frisch oder getrocknet, Kraut, Wurzel oder Saft sind starke Helfer im Kampf gegen Kokzidien. Bei Tieren die zu Nierensteinen oder -Grieß neigen, sollte die Niere immer wieder mit Löwenzahn  unterstützt und besser durchspült werden.


Ein Artikel von Manfred Hessel, Geschäftsführer von PerNaturam