Die neue Ausgabe von tiernaturgesund ist da! (02/21)

Die neue Ausgabe von tiernaturgesund ist ab sofort erhältlich und bietet wieder viele interessante Artikel rund um die alternative Tierheilkunde.

Unter anderem sind diesmal Artikel zu den folgenden Bereichen dabei:

  • Antibiotika
  • Resistente Keime
  • Fütterung bei Krebs
  • Bachblüten
  • Planzenkunde: Die Birke
  • Die homöopathische Reiseapotheke
  • Schmerzen bei Katzen erkennen
  • und weitere Artikel

Die ganze Ausgabe steht auf unserer Webseite als durchklickbares PDF zur Verfügung. Viel Spaß beim Lesen!

Sie können sich unser Magazin auch gerne bestellen (Einzelbestellung 3,50 Euro / Jahresabo (4 Ausgaben) 13 Euro).
Nehmen Sie dazu einfach unkompliziert Kontakt mit uns auf:

Anke Benstem / Jürgen Borris Wolfsbegegnungen Von Wölfen in freier Wildbahn

Buchtipp: Wolfsbegegnungen

Wölfe aus dem Blickwinkel des Fotografen
Stimmungsvolle und ungewöhnliche Aufnahmen in freier Wildbahn
von Anke Benstem / Jürgen Borris

Wölfe faszinieren Jürgen Borris seit mehr als 50 Jahren. Schon als Kind zog es ihn hinaus in die Natur, später las er begeistert Jack Londons Wolfsblut. Als junger Mann reiste er ins finnische Karelien und fotografierte dort seine ersten frei lebenden Wölfe. Die Tiere ließen ihn nicht mehr los und zu Beginn des neuen Jahrhunderts bekam Jürgen Borris als erster Fotograf das aus der Lausitz eingewanderte Rudel in der Lüneburger Heide vor die Kamera. In Wolfsbegegnungen« nimmt der mehrfach aus-gezeichnete Naturfotograf aus dem niedersächsischen Solling die Leserinnen und Leser mit zu seinen Begegnungen mit den Wölfen.

Jürgen Borris, im Weserbergland zu Hause, ist seit 40 Jahren mit der Kamera auf den Spuren der Wildtiere. Aus seinem umfangreichen Archiv werden Bilder in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern abgedruckt. Als Buchautor und Protagonist in Naturfilmproduktionen für das Fernsehen ist er bekannt geworden. Die sanfte Naturfotografie mit Respekt vor der Kreatur ist sein Kredo.

Anke Benstem schreibt als freie Journalistin Beiträge für Print- und Online-Medien mit den Schwerpunkten Natur und Reise. Als Buchautorin ist sie für Reiseführer und die Texte mehrerer Bildbände verantwortlich. Gemeinsam mit Kolleginnen betreibt sie außerdem den Blog Reisefeder, der schon zweimal unter die Top Ten der deutschen Reiseblogs gewählt wurde.

Anke Benstem / Jürgen Borris Wolfsbegegnungen
Von Wölfen in freier Wildbahn
ISBN: 978-3-275-02216-8,
160 Seiten, 200 Abbildungen, Format 230 x 265 mm,
Preis: 29,90 €

gartenschlaefer_4_c Jiří Bohdal

Spurensuche startet wieder: Wo gibt es (noch) Gartenschläfer?

Wenn die Gartenschläfer aus dem Winterschlaf erwachen, stehen die Naturschützer*innen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Forscher*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung schon bereit: Sie starten wieder ihre Suche nach den Ursachen, warum die kleinen Schlafmäuse vielerorts in Deutschland verschwinden. Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

Noch kaum erforscht: der Gartenschläfer

Ein erstes Geheimnis rund um den bislang kaum erforschten Gartenschläfer konnte das Projektteam bereits lüften: Noch gibt es deutliche Hotspots in der Verbreitung der Art. In Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen gelangen in den letzten zwei Jahren zahlreiche Nachweise. „In den Mittelgebirgen jedoch konnten wir nur wenige Hinweise zusammentragen“, erklärt Mechthild Klocke, Projektleiterin beim BUND. „Im Harz, im Fichtelgebirge und im Bayerischen Wald etwa waren die Gartenschläfer bis vor wenigen Jahren weit verbreitet. Wir befürchten, dass wir hier aktuell ein regionales Aussterben beobachten.“ Auch innerhalb der Gartenschläfer-Hochburgen im Westen Deutschlands, wo die Tiere überwiegend menschennah in Gärten und Parks heimisch sind, gibt es Grund zur Sorge. Klocke: „Es scheint große Unterschiede zwischen den Städten zu geben. Anders als wir gehofft hatten, stehen siedlungsnahe Lebensräume offenbar nicht grundsätzlich für stabile Gartenschläfer-Bestände.“

Mehr Sichtbarkeit

Aus diesem Grund rücken die Naturschützer*innen und Forscher*innen in diesem Jahr die Lücken und weißen Flecken auf der Gartenschläfer-Verbreitungskarte in den Fokus. Wieder mit dabei sind viele ehrenamtlich Aktive, die das Projekt als Citizen Scientists unterstützen oder ihre Hinweise auf www.gartenschlaefer.de eintragen. Seit dem Projektstart konnten mit ihrer Hilfe schon mehr als 4.000 Hinweise zusammengetragen werden. „Jetzt wollen wir gemeinsam herausfinden, ob wir einer ‚Verinselung‘ der Lebensräume auf der Spur sind. Wenn diese voneinander isoliert sind, können lokale Veränderungen ganze Bestände gefährden“, so Klocke. „Vielleicht bietet die Vernetzung von Lebensräumen eine Chance, den Gartenschläfer vor dem Aussterben zu bewahren.“ Im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ soll noch in diesem Jahr ein Konzept praktischer Schutzmaßnahmen entwickelt und mit dessen Umsetzung begonnen werden

Gartenschläfer
Fotos: Jiří Bohdal

Hinweis: Wenn Sie einen Gartenschläfer hören oder sehen, melden Sie uns bitte Ihren Hinweis, gerne mit Foto oder Audioaufnahme des Handys, auf www.gartenschlaefer.de.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
www.gartenschlaefer.de und
https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/29021.html 

Eine Pressemitteilung von bund.net

tiernaturgesund_schmerzerkennung hilfsmittel katzen

Neues Hilfsmittel verspricht verlässlichere und schnellere Schmerzerkennung bei Katzen

„Wenn sie doch nur sprechen könnte…“ – So oder so ähnlich hat sicherlich schon jeder Katzenbesitzer einmal gedacht, wenn er seine Katze beobachtet und sie nicht ganz wohl gefunden hat. Hat sie vielleicht Schmerzen?!

Schmerzerkennung bei Katzen - eine schwierige Angelegenheit

Schmerzerkennung bei Katzen ist notorisch schwierig, die Samtpfoten sind Meister darin, ihre Pein zu verbergen. Daher erhalten Katzen auch deutlich seltener als Hunde eine rechtzeitige und effektive Schmerzbehandlung. Um hier Verbesserungen zu erzielen, hat ein Forscherteam um Prof. Paulo Steagall an der Universität Montreal im Jahr 2019 ein Hilfsmittel entwickelt, mit dem sich Schmerzen bei Katzen schnell, einfach und verlässlich erkennen lassen: Die „Feline Grimace Pain Scale“ („Gesichtsausdrucksbasierte Schmerzskala“). Mehr erfahren Sie hier: https://www.felinegrimacescale.com/

Die Forscher fanden heraus, dass sich bei Katzen, die unter akuten Schmerzen leiden, bestimmte Elemente im Gesichtsausdruck verändern. Die Skala misst diese Veränderungen, und es konnte bereits gezeigt werden, dass die Skala, wenn sie von Tierärzten/Tierheilpraktikern angewandt wird, zu verlässlichen Einschätzungen führt.

Sie sind Tierhalter? So können Sie sich an der Forschung beteiligen

Aber letztlich sind es die Tierhalter, die „an vorderster Front“ stehen, wenn es darum geht, Schmerzen bei ihrem Tier zu erkennen – sie haben ihre Katze jeden Tag vor Augen und sind die ersten, denen Veränderungen auffallen, oft lange, bevor die Katze dem Tierarzt/Tierheilpraktiker vorgestellt wird. Daher soll nun in einem zweiten Schritt die Skala auch für Tierbesitzer validiert werden. Die Forschungsarbeiten dazu laufen – und Sie können sie aktiv unterstützen, indem Sie sich an einem Fragebogen beteiligen, mit dessen Hilfe geklärt werden soll, wie gut auch Tierbesitzer mit der Skala arbeiten können. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um dabei zu helfen, dass Schmerzen bei Katzen demnächst besser und früher erkannt werden – hier geht es zum Fragebogen in englischer Sprache (bis 15.05.2021): https://www.research.net/r/FGS2021?lang=en

Mehr dazu demnächst bei tiernaturgesund - gerne mit ihrer Hilfe!

Auch tiernaturgesund wird sich demnächst in einem ausführlichen Artikel mit der Feline Grimace Pain Scale beschäftigen. Vielleicht haben Sie ja Lust, an diesem Artikel mitzuwirken? Wir suchen dazu Fotos von Katzen, die (mutmaßlich) Schmerzen haben, z.B. im Anschluss an eine Zahnsanierung, eine Kastration etc. An diesen Aufnahmen soll die Anwendung der Schmerzskala erläutert werden. Es sollte sich um eine Frontal-Nahaufnahme des Gesichtes Ihrer Katze handeln – aber bitte bedrängen Sie sie für das Foto nicht, wenn sie sich nicht gut fühlt, warten Sie einen Moment ab, an dem die Katze von selbst, entspannt, in die Kamera blickt. 

Fotos (mit hoher Auflösung, Dateigröße ca. 1MB) und eine kurze Beschreibung der Umstände, unter denen das Foto entstanden ist (z.B. X Stunden nach der Kastration, ob und wie viel Schmerzmittel die Katze erhalten hat, ein Foto vor bzw. 30 Minuten nach der Verabreichung eines Schmerzmittels) können Sie per Email einsenden an redaktion@tiernaturgesund.de. Mit der Einsendung Ihrer Fotos stimmen Sie der Veröffentlichung der Fotos im Internet bzw. in Printmedien zu und erklären die Urheberrechte daran zu besitzen.

Bis demnächst zu diesem Thema auf tiernaturgesund!

burohündin fee

Fees Gedankenwelt

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

glaubt ja nicht, dass ich nicht mitbekomme, was um mich herum passiert, wenn ich dösend auf meinem Platz liege, ich mache den Job als Bürohündin ja nicht erst seit gestern.

Da höre ich doch neulich, wie Frauchen erzählt: „Ohne eBay wäre Fee vermutlich nie zu mir gekommen.“  Ich weiß zwar nicht, was das ist, aber ich finde es toll, weil es mein Leben so positiv beeinflusst hat. Und dann legt die Besucherin los, dass es mir fast schwindelig wird. „Vermehrer … Hundemafia … Wühltischwelpen … Qualzuchten … Katzenelend … sterbenskrank“, ganz viele mir unbekannte Worte und zum Schluss: „Das sollte verboten werden, Tiere online zu inserieren!“ Verboten kenne ich, das ist nichts Gutes!

Natürlich hatte mein Frauchen dazu auch etwas zu sagen. Dass es doch vor dem Internet schon entsprechende Rubriken in den Tageszeitungen und Kleinanzeigen zusätzlich auch in den kostenlosen Blättchen gegeben habe. Neben einer Vielzahl von seriösen Tierfreunden, Tierheimen und Tierschutzorganisationen, habe es auch in den Printmedien schon schwarze Schafe unter den Anbietern gegeben und auch dort wurden Tiere aus Qualzuchten, aus dubiosen Quellen und schlechter Haltung angeboten. Vermehrer seien dort eventuell leichter zu erkennen gewesen, durch Angebot vieler verschiedener Rassen in einer Anzeige.

Das würde ja auch verschleiert im Internet, meinte die Besucherin, für jede Rasse eine eigene Anzeige oder sogar für jedes einzelne Tier bei nur einem Inserenten. Aber Frauchen kennt sich aus: „Das kann man ganz einfach nachprüfen, wenn man sich anschaut, welche Anzeigen es von diesem Anbieter noch gibt.“

Frauchen merkte dann noch an, auf eBay würden auch viele Tierschutzorganisationen ihre Schützlinge vorstellen, aktuell auch gerade viele aus dem Ausland, das sei aber ein anderes Thema, das demnächst mal näher beleuchtet würde. Da kam dann gleich als Entgegnung, auf eBay könne man doch komplett verzichten, es gäbe doch andere Tiermarktseiten und vor allem auch das ZERGportal. Das ZERGportal sei ja ein guter Ansatz, aber ob da auch geprüft würde, wie seriös ein TSV, Tierheim oder ein*e Vermittler*in tatsächlich arbeite? Privatangebote seien dort ausgeschlossen, aber verhindere das automatisch schwarze Schafe?

In einer Sache waren die beiden dann aber einer Meinung, nämlich dass es immens wichtig ist, Interessenten aufzuklären, sie auf die Machenschaften hinzuweisen, ihnen Kriterien an die Hand zu geben, auf die sie achten sollten, wenn sie ein neues tierisches Familienmitglied aufnehmen möchten. Gut sichtbar sollte das sein, kein bloßer Warnhinweis und verständlich formuliert.

Das bin ich, die Bürohündin Fee

Mein Fazit, also das Feezit:

Egal woher ein neues Tier stammt, ob vom Züchter, aus dem Tierheim oder Tierschutz oder von privat, ob Sie durch eine Internetanzeige, Tierheimbesuch, Zeitungsinserat oder Mundpropaganda aufmerksam wurden, ob Kauf oder „Adoption“ überall gilt das Gleiche. Seien Sie aufmerksam, schauen Sie sich die Umgebung genau an, hören Sie hin, was Ihnen erzählt wird über das Tier und ob das Gesagte zu Ihrem persönlichen Eindruck passt. Scheuen Sie sich nicht zu hinterfragen, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint.  Mitleid ist kein guter Ratgeber, häufig tun Sie sich und dem Tier keinen Gefallen, sondern schützen und unterstützen nur die teilweise durchaus mafiösen Strukturen skrupelloser Tierhändler und Vermittler. Natürlich ist es für das jeweilige Tier, das man aus diesen Überlegungen heraus nicht nimmt, schrecklich. Aber nur durch Konsequenz kann die „Nachproduktion“ wirksam verhindert werden.

Sind schwarze Schafe eigentlich klüger als weiße oder warum können die andere Tiere per Anzeige anbieten? Je mehr ich an Schafe denke, umso müder werde ich. Büroschlaf soll ja gesund sein. Auslauf ist gesünder, Frauchen sagt, es geht jetzt los.


Bis bald

eure Fee

PS: Gerne könnt ihr uns eure Erfahrungen, Meinungen oder einfach Geschichten dazu einsenden.  Am besten schnell einen Leserbrief an per Mail and die Adresse redaktion@tiernaturgesund.de senden oder direkt unten kommentieren, ich freue mich schon!

Save the frog day

Zum „Save The Frogs Day“ am 24. April: Amphibien in der Krise

Eingeschleppter Hautpilz, schwindender Lebensraum — darum sind auch der heimische Laubfrosch und Feuersalamander vom Aussterben bedroht 

Am 24. April 2021 findet der internationale „Save The Frogs Day“ statt

Der zu Deutsch „Rettet-die-Frösche-Tag“ wurde im Jahr 2008 ins Leben gerufen und macht seitdem jährlich auf die weltweit zurückgehenden Amphibienpopulationen aufmerksam. In Deutschland sind vor allem Lurche vom Aussterben bedroht, wie etwa der europäische Laubfrosch oder der Feuersalamander. Warum das so ist und wie jeder bei der Arterhaltung mithelfen kann, verraten die Expertinnen und Experten von WetterOnline in Kooperation mit dem Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf.

Save the frogs day_Laubfrosch_c Aquazoo Löbbecke Museum
Der Laubfrosch ist der einzige Froschlurch in Europa, der klettert. Er fühlt sich ausschließlich in naturbelassenen Landschaften wohl. Einst in Deutschland weit verbreitet, ist er heute in seinem Bestand bedroht. Bildquelle: Aquazoo Löbbecke Museum
Der bekannte Feuersalamander ist durch den Chytridpilz in Deutschland vom Aussterben bedroht. Der Hautpilz wurde durch menschliche Verschleppung beinahe weltweit verbreitet. Bildquelle: Aquazoo Löbbecke Museum

Naturbelassene Landschaften und Gewässer: der bedrohte Lebensraum des Laubfrosches

Als Wetterfrosch und Froschkönig genoss der Laubfrosch in der Vergangenheit große Bekanntheit und war in der Natur häufig anzutreffen. Heute ist der bis zu fünf Zentimeter große Froschlurch zwar in unseren Köpfen immer noch das Bild eines Frosches schlechthin, aber in Deutschland ist er auf Wiesen und in Tümpeln nur noch selten zu sehen. Denn sein Lebensraum ist bedroht. Sandra Honigs, stellvertretende Direktorin und Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf, erklärt: „Die Lebensgrundlage des Laubfrosches verschwindet zunehmend in vielen Teilen Europas. Dies liegt vor allem an der Entwässerung von feuchten Wiesen, Trockenlegungen von Kleingewässern, Abholzungen von Sträuchern und Hecken sowie der steigenden Umweltverschmutzung.“ Um zu überleben, benötigt der Laubfrosch ausschließlich naturbelassene Landschaften wie Weidetümpel, Hecken, Büsche oder Bäume. Das wechselwarme Tier fühlt sich beim Sonnenbaden auch in Brombeersträuchern wohl. Zwischen den Dornen kann der Laubfrosch geschützt auf Futterinsekten lauern. Kleine Tümpel, Sümpfe und temporäre Gewässer dienen dem grasgrünen Frosch zudem als Laichgewässer.

Der Feuersalamander, der Chytridpilz und die weltweite Amphibienkrise

Seit einigen Jahrzehnten gefährdet eine tödliche Krankheit, hervorgerufen durch den Chytridpilz, sämtliche Lurcharten weltweit. In Deutschland ist vor allem der Feuersalamander durch eine Variante dieses Pilzes akut bedroht. Der Hautpilz wurde durch menschliche Verschleppung beinahe weltweit verbreitet, eine Heilung oder Impfung ist bisher nicht in Sicht. Während zahlreiche Forschungsteams auf der ganzen Welt an dieser Krankheit forschen, versuchen zoologische Institutionen und engagierte Privathalter, den Amphibien eine letzte Chance zu bieten, indem sie sie züchten, erforschen und in Menschenhand erhalten, bevor sie für immer verschwinden. Ziel ist dabei stets, die Tiere eines Tages wieder in eine möglichst intakte Natur ansiedeln zu können.

Gefahren für Amphibien: Klimawandel und Umweltverschmutzung

Viele der über 8.000 bekannten Amphibienarten sind heute stark gefährdet. Von den noch existierenden Lurchen gelten etwa über 40 Prozent als vom Aussterben bedroht – Krankheiten, der zunehmende Lebensraumverlust und auch der immer stärker ausgeprägte Klimawandel sind die Hauptgründe für diese Entwicklung. Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Der weltweite Klimawandel ist ein reales Problem. Das zeigt sich unter anderem an sich häufenden Extremwetterlagen und Naturkatastrophen. Inwieweit der Klimawandel Einfluss auf Extremwettereignisse hat, lässt sich mittlerweile mit Hilfe der sogenannten Attributionsforschung feststellen.“ Damit gute Lebensbedingungen und der Lebensraum für Amphibien in Zukunft nicht vollständig verschwinden, kann jeder helfen, Umweltverschmutzungen zu vermeiden, die Natur zu schützen und somit aktiv zur Artenerhaltung beizutragen.

Eine Pressemitteilung von wetteronline.de

Über die Kooperation von WetterOnline und dem Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf

WetterOnline engagiert sich als Pate im Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf für den Artenschutz heimischer Amphibien. Denn WetterOnline hegt als Wetterdienstleister eine ganz besondere Beziehung zum Europäischen Laubfrosch – auch als Wetterfrosch bekannt – und möchte helfen, diesen Frosch und seine heimischen Artgenossen auch in Zukunft in Deutschland beheimatet zu wissen. Für die Kooperation mit dem Aquazoo Löbbecke Museum hat sich WetterOnline bewusst entschieden: Der Aquazoo führt seit dem Jahr 2008 eine Zucht- und Schutzstation für Amphibien und setzt sich so in besonderem Maße für diese bedrohte Tiergruppe ein.

Sodbrennen beim Hund

Sodbrennen beim Hund?

Sodbrennen beim Hund, gibt es das tatsächlich?
Zuallererst die Antwort. Ja, das gibt es sogar häufig. Viele Hunde leiden unter Sodbrennen.

Im Gegensatz zur Anatomie von uns Menschen, dockt die Speiseröhre beim Hund fast waagerecht an den Magen an. Das macht es für die Magensäure direkt viel einfacher, in die Speiseröhre zu gelangen.

Um das besser zu verstehen, gibt es hier einen kleinen Einblick in den Verdauungsapparat des Hundes. Im Grunde genommen ist es eine lange Röhre, die einmal durch den ganzen Hund geht. Das Futter wird übers Maul aufgenommen und wandert durch die komplette Röhre, um dann hinten als Häufchen wieder raus zu kommen. Auf diesem Weg werden dem Futter an verschiedenen Stationen Nährstoffe und Flüssigkeit entzogen. Der nicht benötigte Rest wird dann am Ende rausgeschmissen.

Den Anfang macht der Magen. Hier wird der Nahrungsbrei mit dem sauren Magensaft vermischt und die Protein-Verdauung beginnt.
Das Problem mit dem Sodbrennen entsteht dabei schon ziemlich weit vorne, nämlich am Übergang von der Speiseröhre in den Magen. Wenn die Klappe am Eingang des Magens nicht richtig schließt, dann kann ein Teil des Nahrungsbreis vom Magen in die Speiseröhre zurücklaufen. Die Magenwand ist gegen den hohen Säuregehalt geschützt, die Speiseröhre aber nicht.

Es ist aber genauso möglich, dass sich im Magen zu wenig Magensäure befindet, zum Beispiel durch den ständigen Einsatz von Magensäureblockern. Dann kann das Futter nur schwer verdaut werden, bleibt unter Umständen lange im Magen liegen und fängt an zu gären. Das verursacht „Aufstoßen“ und häufig auch Sodbrennen, weil mit der Luft auch Nahrungsbrei und Magensäure in die Speiseröhre kommen.
Die Folge von diesem Reflux (Rückfluss) ist ein äußerst schmerzhaftes Brennen in der Speiseröhre.

Das erste Anzeichen hierfür ist in den meisten Fällen häufiges Schmatzen. Vielen Hundebesitzern fällt es besonders nachts auf, wenn alles ruhig ist.
Viele Hunde versuchen diesen Schmerz los zu werden, in dem sie Gras fressen.

Damit haben wir auch schon die beiden häufigsten Anzeichen, bzw. die, die am ehesten auffallen:

➢ Schmatzen
➢ Gras fressen

Weitere Anzeichen, die auf Sodbrennen hindeuten können, sind:

➢ Leer schlucken
➢ Aufstoßen
➢ Starke Unruhe
➢ Würgen
➢ Erbrechen von Schleim
➢ Auffällig starkes Lecken an sich oder an der Umgebung (z.B. Körbchen, Fußboden)

Was ist nun die Ursache von Sodbrennen? Wie kann man dem Hund helfen und das schmerzhafte Problem abstellen?

Es gibt tatsächlich einige Ursachen, sie Sodbrennen auslösen können.
Besonders häufig führen aber Stress, „falsche“ Fütterung oder die Dauergabe von Medikamenten zu Sodbrennen.

Stress schlägt auf den Magen, das ist nicht nur bei Menschen so. Aber wie kann Stress Sodbrennen auslösen?

Wenn der Organismus unter Stress gerät, werden Adrenalin und Cortisol freigesetzt. Diese Stresshormone sorgen dafür, dass der Körper in „Alarmbereitschaft“ ist. Das ist bei Mensch und Hund gleich. Damit genügend Energie für diesen Spannungszustand vorhanden ist, wird sie an anderer Stelle abgezogen. Zum Beispiel bei der Verdauung, die in einem solchen Zustand ja auch nicht benötigt wird. Wer hat schon Zeit, im Angesicht einer drohenden Gefahr erstmal was zu essen. Der Magen arbeitet deshalb bei Stress langsamer und der Nahrungsbrei bleibt länger im Magen. Wenn jetzt der Schließmuskel zur Speiseröhre auch nicht richtig arbeitet, dann hat das anverdaute Futter viel Zeit, zurück in die Speiseröhre zu laufen.

Stress hat ein Hund nicht nur, wenn er an der Leine ist und 50 Metern Entfernung steht ein Reh. Stressig ist es auch, wenn er den ganzen Tag alleine ist und nicht sicher weiß, ob Frauchen oder Herrchen auch wirklich zurückkommen. Stress ist auch, wenn es in einem Hunderudel unentspannt ist, zum Beispiel weil ein Hund ständig um seine Position fürchten muss.
Die Stress-Toleranz ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Aber als Besitzer eines Sodbrennen-Kandidatens sollte man alle möglichen Szenarien mal durchgehen, um der eventuellen Ursache auf die Spur zu kommen.
Nicht nur Stress, sondern auch eine unausgewogene Fütterung kann Sodbrennen hervorrufen. Bei manchen Hunden reicht es schon, wenn das Futter aus dem Kühlschrank kommt und zu kalt ist.

Oft ist aber die mangelhafte Verdaulichkeit des Futters die Ursache. Viele Futterbestandteile unseres Hundefutters sind für den Hund schwer verdaulich und der Nahrungsbrei bleibt deshalb lange im Magen. Der Magen wird dadurch stark gefüllt und es kann leicht passieren, dass ein Teil der Masse samt Magensäure in die Speiseröhre gedrückt wird.
Im Gegensatz zum Stress ist das Futter als Auslöser relativ leicht zu beeinflussen. Eine Überprüfung der gefütterten Ration durch eine/n Tier-ErnährungsberaterIn und eine anschließende Anpassung kann hier wahrscheinlich schnell Abhilfe schaffen.

Natürlich gibt es auch organische Erkrankungen, die Sodbrennen mit sich bringen können. Wenn man sich also sicher ist, dass weder Stress noch falsches Futter der Auslöser sein können, dann ist ein Gang zum Tierarzt von Nöten, um eine eventuelle organische Ursache abzuklären.

Wie kann man dem Hund nun helfen, wenn er Sodbrennen hat?

➢ Viele Hunde versuchen sich selbst zu helfen, in dem sie ganz viel Gras fressen. Lassen sie sie das auch tun, denn das nimmt den Säureschmerz. Allerdings rechnen Sie damit, dass es nach einer Weile wieder hochgewürgt wird. Auch das muss sein, denn dadurch kommt ein Teil des Futterbreis und der Magensäure wieder raus und schafft so Erleichterung.

➢ Manchmal hilft ein Stück trockenes Brot um den Magen zu beruhigen und einen Teil der Magensäure zu binden.

➢ Auch Jogurt kann kurzfristig helfen. Oder Hüttenkäse.

➢ Ulmenrinde (Slippery elm) wird in Wasser angerührt und quillt auf. Sie legt sich wie ein Schutzfilm auf die Schleimhäute von Speiseröhre und Magen. Das lindert die Beschwerden deutlich. Allerdings verhindert sie auch teilweise die Nährstoffaufnahme und eignet sich deshalb nicht zur dauerhaften Fütterung.

Auch die Wirkung von tierärztlich verordneten Medikamenten kann durch Ulmenrinde verringert werden. Das lässt sich aber durch einen zeitlichen Abstand von Medikamentengabe und Ulmenrinde verhindern.

Welche Medikamente kann man gegen Sodbrennen einsetzen?

In der Veterinärmedizin gibt es drei unterschiedliche Säurehemmer:
Die stärkste Unterdrückung bringt die Gabe von sogenannten „Protonenpumpenhemmer“. Sie drosseln die Bildung von Magensäure und fungieren als Magenschutz. (z.B. Omeprazol). Da sie eine relativ lange Wirkdauer haben, werden sie bei Hunden gerne eingesetzt.
Auf ähnliche Art und Weise funktionieren „Histamin-H2-Rezeptor-Blocker“. Auch sie reduzieren schon im Vorfeld die Bildung der Magensäure. Wirken allerdings nicht solange und auch nicht so schnell wie die Protonenpumpenhemmer. (z.B. Ranitidin)

Die letzte Gruppe der Säureblocker sind die „Antazida“. Sie werden eingesetzt, wenn das Sodbrennen nur selten auftritt und wirken direkt im Magen, in dem sie die Magensäure neutralisieren. Ihre Wirkung setzt schnell ein aber hält nicht lange an. Zu den Antazida gehören z.B. Maaloxan oder Riopan.

In manchen Fällen kommt es bei dem Einsatz von Antazida zu einer vermehrten Magensäureproduktion, da der Magen den plötzlichen Abfall des Säuregehaltes ausgleichen möchte.

Alle diese Säureblocker habe gemeinsam, dass man sie dem Hund nicht über einen längeren Zeitraum geben darf. Darin sind sich auch alle einig. Über die Nebenwirkungen allerdings nicht. Auch wenn sie als gut verträglich angepriesen werden, bekommen sehr viele Hunde Magenprobleme, häufig schon nach kurzer Anwendung.
Logischerweise wird mit der Reduzierung der Magensäure auch die Verdauungsleistung des Magen runtergefahren. Das betrifft besonders die Proteinverdauung. Auch das ist ganz wesentlicher Grund, solche Mittel nur im Notfall und so kurz wie möglich einzusetzen.
Diese Einschränkung gilt auch für Ulmenrinde und Heilerde. Sie haben zwar keine schädlichen Nebenwirkungen , reduzieren aber die Nährstoffaufnahme. Deshalb sind auch sie nur Mittel zum Zweck. Sie lassen sich sinnvoll einsetzen, um dem geplagten Hund schnell zu helfen.
Zeitgleich muss aber die Ursache gefunden und abgestellt werden! Nur so kann man verhindern, dass sich das Problem ständig verschlimmert bis hin zu Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren.


Ein Artikel von Maike Sauerstein, Tierheilpraktikerin, www.tierheilpraxis-sauerstein.de

holunderhecke

Wildhecken an der Pferdeweide

Eine Hecke an der Weide ist ein wertvoller Lebensraum für viele Kleintiere, Insekten und Vögel. Es ist leichter, eine Wildhecke anzulegen, als eine Graswiese in eine Kräuterweide umzuwandeln. Eine Hecke dient als Schattenspender, als Windschutz und als Zusatzfutter.

Eine Wildhecke sollte blühen und fruchten, also Blüten, Laub, Beeren und Nüsse anbieten.

Sie ist zwar keine echte Alternative zur Kräuterwiese; aber Blätter, Knospen, Früchte und Rinden bieten auch eine große Vielfalt an Vitalstoffen, vor allem an Mineralien und Spurenelementen, die in den Gräsern nicht vorhanden sind. Zweige und Rinden laden zum Kauen und Nagen ein. Das gehört zum natürlichen Verhalten der Pferde und dient auch zum Abschleifen der Zähne. Das Benagen von Holz ist also keine dumme Angewohnheit. Bekommen die Pferde Äste mit Rinden angeboten, lassen sie meist die Balken in Ruhe. Wildhecken bieten Lebensraum für Vögel, viele Insekten und Spinnen, dadurch werden auch Kriebelmücken und andere Fliegen in Schach gehalten.

holunderhecke
Holunderhecke unter einem Wildapfelbaum, © AnRo0002 – wikimedia.org

Wenn Sie eine Hecke anlegen wollen, sollten sie sich über den Platzbedarf im Klaren sein. Die Grenzen der Hecke zum Nachbargrundstück sind in den Bundesländern individuell geregelt, eine ständig gestutzte oder verbissene Hecke braucht weniger Platz, als eine sich frei entfaltende Hecke. Für eine schmale Hecke, die beidseitig genutzt oder beschnitten wird, genügen zwei Meter Breite. Große Wildhecken können sich bei freiem Wuchs drei bis fünf Meter ausbreiten. Meist wird die Breite, in der sich eine Hecke entwickeln kann völlig unterschätzt und dann ist der Rückschnitt mühsam.

Häufig wird mir die Frage gestellt, welche Pflanzen eigenen sich, welche sind für die Pferde nicht giftig? Es gibt viele für Pferdehecken geeignete Bäume und Sträucher, zuerst muss die Frage des verfügbaren Raums und dann die des Bodens geklärt sein.
Also welcher Untergrund liegt vor, ist die Weide eher nass oder trocken? Die Heckenwurzeln entnehmen Wasser und Nährstoffe nicht nur unterhalb ihres Pflanzenkörpers, Wurzeln können weit in die Weide hineinkriechen und in trockenen Jahren die Gräser zum Verdorren bringen.

Was kann man also alles anpflanzen?

Hier eine Auswahl:
Birke, Brombeere, Erle, Esche, Feldahorn, Feldulme, Haselnuss, Hainbuche, Hagebutte als Hundsrose und Apfelrose, Hartriegel, Holz-Apfel, Holunder, Himbeere, Johannisbeere, Kornelkirsche, Quitte, Sanddorn, Schlehe, Vogelkirsche, Weißdorn, verschiedene Weidenarten.
Dazu passen auch Obstbäume, besonders alte, robuste Obstbaumsorten. Es gibt auch dornenlose Brombeeren und Himbeeren, die man dazwischen pflanzen kann. Die bedornten Arten sind zwar wuchsfreudiger, machen aber beim Rückschnitt und Entsorgen der Ruten erheblich mehr Arbeit. Unsere Pferde stören die Dornen weniger.

Sie sehen, für die Wildhecke eignen sich viele einheimische Sträucher und Bäume. In trockeneren Bereichen pflanzen Sie eher Feldahorn, Brombeere, Holunder, Hasel, Heckenrose, Vogelkirsche, Wildapfel; nicht heimisch aber auch gut geeignet sind Apfelbeere und Felsenbirne.

Auf feuchten Böden mit guter Grundwasserversorgung eignen sich Weidenarten, Esche Weißdorn, Erle, Birke und Feldulme.

Schauen Sie sich direkt in ihrer Umgebung um, welche Sträucher und Bäume dort vorkommen, vielleicht finden Sie dort sogar Setzlinge oder Sie können sich Steckhölzer schneiden. Sie sind an Boden und Klima ihrer Region angepasst, mehr heimisch geht nicht.

Immer wieder sehe ich an Reiterhöfen und Pferdeweiden Eibe, Pfaffenhütchen oder Robine. Sie gehören nicht in die Reichweite von Pferden und sollten sich auch nicht in einer Hecke ausbreiten können. Robinenblätter und Blüten können zwar von Pferden gefressen werden, die Giftstoffe sind besonders in der Rinde und in den Samen. Wegen der rauen Borke schuppern sich Pferde aber gerne an Robinen, das kann dazu führen, dass offene Stellen und Wunden nicht mehr verheilen.

Schlehe, Sanddorn und Weißdorn sind wunderbare Feldgehölze, brauchen aber viel Platz und sie können sich auch durch ihre Früchte und durch Ausläufer auf der Weide ausbreiten. Sie können mit ihren bedornten Zweigen problematisch sein und z. B. auch Stiefel oder Schubkarrenreifen durchstechen und die Heckenpflege erschweren. Bei einer großen Hecke brauchen Sie für die Pflegemaßnahmen auch professionelle Werkzeuge.

Der Weißdorn ist eine wunderbare Schutzhecke, wie die Schlehe hat er mit seinen Dornen eine hohe Oberfläche und hilft, Blitze, Spannungsfelder und Elektrosmog abzuleiten. Diese Magie wirkt auch in unserer Gegenwart.
Mit seinem frischen Grün, den Blüten und den vitaminreichen Früchten verzaubert er Frühling und Herbst.

Wenn Pferde begriffen haben, dass die Hecke anzuknabbern ist, dann müssen Sie sich weniger Gedanken um die Heckenpflege machen. Die Dornen von Weißdorn, Schlehe oder Sanddorn sind Sprossdorne, das heißt, die Knospen für das neue Jahr sind in einem Dorn vor Verbiss geschützt. Im Frühlingsaustrieb, entfalten sich aus dem Dorn Blüten und Blätter, jetzt haben die Pferde die Chance, die Hecke zu stutzen. Das funktioniert, Sie müssen ihre Pferde aber auch an die Hecke lassen.

artenreiche feldhecke
Artenreiche Feldhecke, © Markus Hassler – wikimedia.org

Viele der genannten Gehölzarten lassen sich einfach durch Ableger oder Steckhölzer vermehren. In den ersten zwei, drei Jahren muss man die jungen Sträucher und Bäume noch vor dem Verbiss schützen; aber auch dann kann man immer schon einige Äste herausschneiden und verfüttern. Säen sie dazwischen Sonnenblumen und als Bienen- oder Schmetterlingsweide angebotene Wildblumenmischungen. Damit locken Sie zusätzlich Insekten und Vögel in Ihr neues Biotop.

Bei der Anlage einer solchen Hecke müssen Sie zwischen den Pflanzen großzügig Platz lassen, denn sie wachsen schnell und sollen sich später nicht gegenseitig behindern. Lassen Sie den Jungpflanzen also Luft, Licht und Raum zur Entwicklung, umso schneller wachsen sie. Die Zwischenräume füllen sich anfangs mit Beifuss, Brennnessel, Königskerzen, Hopfen und vielen anderen Kräutern, das kann man mit den genannten Wildkräutermischungen zusätzlich fördern; das sind alles Pflanzen, die Sie auch füttern können und über die sich Ihre Pferde freuen werden.

Wenn Sie für eine Hecke keinen Platz haben, sind Gebüsch-Gruppen, die als kleiner Hain angelegt werden, eine schöne Alternative. Die Pferde gehen, wenn sie können, gerne ins Gebüsch, als Sonnen- oder Windschutz oder um sich vor Insekten zu schützen.

Aus Hainbuche, Holunder, Kornelkirsche, Weiden und Hagebutte lassen sich schöne Gruppen gestalten. In der Phase des Anwachsens schützt man sie mit großen Ästen und Gehölzschnitt. Egal ob sie eine Hecke anlegen oder eine Strauchgruppe pflanzen, es ist immer eine Bereicherung der Landschaft und eine ökologische Aufwertung ihrer Weide.


Ein Artikel von Manfred Heßel, Dipl.-Ökologe