Das Pferd und die Pferdeweide

Die Nahrungsgrundlage unserer Pferde stellt viele Pferdehalter und auch Pferdebesitzer seit
einigen Jahren vor große Probleme. Vor 30 Jahren waren diese Probleme im Bereich der
Kleinpferdehalter angesiedelt. Bei diesen „leichtfuttrigen“ Rassen gab es immer eine Reihe
von Tieren die dazu neigten fett zu werden. Bei Warmblutpferden war diese Tendenz, trotz
24 Stunden Weidegang im Sommer, sehr selten festzustellen.

Das Problem kann man aus verschiedenen Richtungen betrachten. Einerseits ist da die Spezies Equus, die auf eine Entwicklung vom Urwildpferdchen Eohippus zum Hauspferd Equus ferus caballus von 58 Millionen Jahren zurückblickt und in dieser Zeit einen hoch spezialisierten Verdauungstrakt entwickelt hat. Andererseits sind da die Nahrungsgrundlagen die in dieser Zeitspanne großen Wandlungen unterlegen war.

Gedanken zum Hauspferd

Unser heutiges Hauspferd ist mit seinen ca. 35 Metern Verdauungstrakt in der Lage aus sehr karger Nahrungsgrundlage genug für Erhaltung, Fortpflanzung und auch Flucht herauszuholen. Für mich sind die verwilderten Warmblutpferde in der Namibwüste das beste Beispiel.

Über die Herkunft der wilden Pferde wurde jahrzehntelang gerätselt. Einige verwiesen auf Pferde der deutschen Schutztruppe in der damaligen Deutschen Kolonie Deutsch -Südwestafrika, die während des Ersten Weltkrieges um  1915 beim Rückzug vor den südafrikanischen Streitkräften verloren gingen; andere hielten sie für Nachkommen freigelassener Tiere aus der Pferdezucht Duwisib des ehemaligen Schutztruppenoffiziers Hansheinrich von Wolf (etwa 250 km nordöstlich). Eine andere zum Teil noch immer vertretene Ansicht über ihre Herkunft ist, dass diese Warmblüter, wahrscheinlich Trakehner, gegen Anfang des 20. Jahrhunderts von einem deutschen Baron ins heutige Namibia gebracht wurden und aufgrund der Kriegsereignisse in die Wüste entliefen, wo sie zu einer Wasserstelle wanderten und in den 1980er Jahren wiedergefunden wurden.

Sicher ist jedoch nur eines: Ursprünglich hat es keine Pferde im südlichen Afrika gegeben; sie sind von den Europäern mit der Besiedlung importiert worden. Daher kann es sich bei den wilden Pferden der Namib nicht um echte Wildpferde, sondern nur um verwilderte Pferde handeln. Die Population konnte sich deshalb entwickeln, weil 1908 bei Kolmannskuppe Diamanten gefunden wurden und die deutsche Kolonialverwaltung zwei riesige Sperrgebiete einrichtete. Da niemand einen Zugang zum Sperrgebiet hatte, blieben die Tiere fast 80 Jahre lang ungestört. Über Jahrzehnte wurden sie lediglich von das Gebiet überfliegenden südafrikanischen Flugzeugen aus gesichtet. Im Jahre 1986 übergab die Minengesellschaft das Gebiet an den Naturschutz.

Diese Pferde haben einen von kargem Futter geprägten Lebensraum besiedelt ohne menschliche Hilfe. Ohne Hafer, ohne Müsli, ohne Hufschmied. Und trotzdem sieht man auf den Bildern glänzende Felle, schlanke Tiere, manchmal auch magere Pferde und kräftige Hufe. Das können unsere Hauspferde, vielleicht gerade ohne den Menschen! Was diese Tiere an Energie verbrauchen ist sicherlich deutlich höher anzusiedeln, als der Verbrauch eines Sport- oder gar eines Freizeitpferdes.

Der Bedarf scheint dort also über die karge Nahrung gedeckt zu sein. Und wie sieht das hier aus? Letztendlich wird der Organismus der Pferde durch Überversorgung belastet und so krank gemacht. Unsere Pferde leiden an Zivilisationskrankheiten. Diese führen zu multiplen Symptomen, von denen das gravierendste die Hufrehe ist.

Gedanken zur Pferdeweide

Ich möchte das große Ganze betrachten, also einen ganzheitlichen Blick auf die Pferdeweide riskieren. Zuerst einmal ergibt sich aus oben genanntem, dass Pferde mit karger Nahrung gut zurechtkommen. Zum anderen braucht der Verdauungstrakt des Pferdes genug zu tun, 16 Stunden am Tag werden mit Nahrungssuche und –aufnahme verbracht. Mit größeren Fresspausen ist der Verdauungstrakt des Pferdes nicht glücklich, es entstehen Koliken und Magengeschwüre. Das heißt, dass wir es mit einem hochspezialisierten Organismus zu tun haben, der jede Menge Futter „ohne“ viel Inhalt braucht. Und was bekommen unsere Pferde? Um es kurz zu machen: wenig Bewegung und hochenergetisches Futter.

Unsere Wiesen und Weiden sind Grasmonokulturen. Diese Gräser sind darauf gezüchtet Leistung zu ermöglich, die unsere Pferde nicht erbringen können. Und da das Pferd eine evolutionäre Nische besetzt, tut es das, was erst mal sinnvoll erscheint: es legt Vorräte für magere Zeiten an. Vorräte werden als Fettpolster gespeichert und ganz bestimmt im nächsten Winter gebraucht und aufgebraucht oder nicht? Nein, auch im nächsten Winter ist genug Heu vorhanden. Und das wird auch von den Hochleistungswiesen geworben.

Eine lebendige Weide sorgt für eine ausgewogene Ernährung des Pferdes und pflegt die Artenvielfalt.
Eine lebendige Weide sorgt für eine ausgewogene Ernährung des Pferdes und pflegt die Artenvielfalt.

Wie erkenne ich eine geeignete Pferdeweide?

Das Hauptkriterium sollte Artenvielfalt sein. Und das bedeutet, dass es dort mehr als nur ein paar verschiedene Grassorten gibt. Wie die Zusammensetzung im Einzelnen ist, hängt maßgeblich vom Standort ab. Und ad hoc lässt sich eine solche Weide nicht ansäen oder produzieren.

Eine Anleitung zum nachmachen

Ich gehe seit 2003 mit 2,5 ha Weideland und versuche mit den Gegebenheiten harmonisch im Fluss zu sein. Ich sage bewusst nicht, dass ich Land besitze, denn ich denke ich bin dort mit meinen Tieren zu Gast für eine Weile und benehme mich auch so. Als ich dort hinkam, fand ich eine Dauerbeweidung mit ca. einem ha Geilstellen und einem ha kurzgefressenes Gras durchsetzt mit Hahnenfuß vor. Der Rest ist Wald, Bach und Brombeerhecken.

Wieviel Weideland braucht ein Pferd?

Viehbesatz ist ein Maß für die Anzahl von Nutztieren im Verhältnis zu der für diese Tiere genutzten Fläche, auf der beispielsweise ihr Futter erzeugt wird. Der Viehbesatz kann sich auf Weiden und Almen beziehen, aber auch auf Wiesen und Äcker, sofern dort Futter für das Vieh geworben wird oder die Exkremente in Form von Kot und Harn oder Mist (Festmist) bzw. Gülle (Flüssigmist) ausgebracht werden. Der Viehbesatz wird angegeben in Großvieheinheiten je Hektar (GV/ ha). Die Belastung der Fläche durch weidende Tiere wird als Weidedruck bezeichnet.

Der Viehbesatz ist der wichtigste Maßstab der Intensität in der Viehhaltung und seiner Nachhaltigkeit: Bei ortsüblich-regionalem hohem Besatz spricht man von intensiver, bei niedrigem von extensiver Viehwirtschaft. Zu hoher Viehbesatz in Bezug zum Bodenertrag kann zur Überweidung oder Eutrophierung (Überdüngung) führen; zu niedriger zur Wiederbewaldung (Unterweidung).

Legt man Maßstäbe der Ökologie und des Naturschutzes zu Grunde, darf man natürlich nur die Fläche berechnen, von der sich „eine Großvieheinheit“ tatsächlich ernährt, also die tatsächlich genutzte Futterfläche. In der biologischdynamischen Landwirtschaft und nach Grundsätzen der Anthroposophie („ganzheitlich im Kreislauf“) wirtschaftenden Betrieben geht man dabei von einem maximalen Wert von 1 bis 1,5 (2,0) GV/ha aus.

Und so fing ich an

Die Gegebenheiten waren erst einmal nicht optimal. Ein schmaler Bachlauf, auf der einen Seite eine feuchte Wiese zu gut einem Drittel von Brombeerranken überwuchert. Auf der Stallseite des Baches ein strauchiger Wald mit Pappeln, Espen, Trauerweide und zwei wunderbaren alten Eichen. Dann folgt ein Hang überwuchert mit Weißdorn und Heckenrosen. Oberhalb befindet die eigentliche Sommerweide, die einerseits zu tief verbissen und andererseits mit hoch wuchernden Geilstellen versehen war.

Als erstes habe ich Bodenproben entnommen und von der Landwirtschaftlichen Untersuchungsanstalt analysieren lassen. Übersäuert und zu viel Zink war das Ergebnis. Also habe ich die Weiden mit Kalk versorgen lassen. Bei hohen Bodenbelastungen mit Zink kann eine Kalkung das Zink im Boden binden. Ein Biobauer aus der Nachbarschaft hat die Pflege des Bodens übernommen.

Der nächste Schritt war es die Wiesen am Ende der Saison zu mulchen und den Mulch zu verteilen. Das mindert die Geilstellen und der Mulch steht als Nahrung für die Pflanzen zur Verfügung. Doch das allerwichtigste war die Unterteilung des großen Wiesenstücks in sechs kleinere und eine gezielte Weideführung über einen Weitersteckzaun. Das führte zu einer besseren Ausnutzung des vorhandenen und die einzelnen Stücke konnten sich so sechs bis acht Wochen von der Beweidung erholen. Ein langer Treibgang vom Offenstall zu den Weiden gibt den Pferden genug Raum für Bewegung. Einzelnen Stücken wird so die Möglichkeit zur natürlichen Artenanreicherung durch Samen aus der Umgebung gegeben.

Und die 17 Jahre, die ich nun dieses Stück Land begleiten darf haben mir gezeigt, dass die Natur davon reichlich gebraucht gemacht hat. Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass sich nur Pflanzen dort ansiedeln, die den Standort mit seinen Gegebenheiten mögen, die sich wohl fühlen und somit auch bleiben. Auf natürliche Art und Weise hat sich eine große Artenvielfalt eingestellt.

Doch jedes Jahr wundere ich mich wer dazu kommt, wer sich spontan massiv vermehrt und welche Pflanze weniger werden. Ein Wandel ist jedes Jahr aufs Neue feststellbar. Das Hahnenfußproblem hat sich nach drei Jahren reduziert, dafür kamen Kleesorten, nicht gerne gesehen, aber bei genauerem Hinsehen ergibt sich der Nutzen für den Boden durch die natürliche Stickstoffzufuhr. Und der Klee kommt und geht.

Distel (Carduus nutans)
Distel (Carduus nutans)

Im Einzelnen finde ich neben den Gräsern die gängigen Kräuter wie Spitzwegerich, Löwenzahn und kleiner Ampfer. Weiterhin wächst die wilde Möhre, Ehrenpreis, Augentrost, Tausengüldenkraut, die Flockenblume, Hauhechel, verschiedene Leguminosen, Distel (werden gerne gefressen), Gundermann, weiße Taubnessel, Frauenmantel, Wiesenbärenklau, Waldangelika, jede Menge Margeriten, Ackerschachtelhalm, verschiedene Johanniskräuter, Knotige Braunwurz, Farne, Malven, Labkräuter, Glockenblumen, Beinwell, Binsen, Mädesüß, Ziest, Hornklee und viele, viele andere. Und alles ohne Aussaat. Ach, ja, es gibt auch die gefürchteten Senecioarten, allen voran das Jakobskreuzkraut. Durch die Unterteilung der Wiesen ist es ein Leichtes vor jeder Beweidung dieses abzusammeln. Mittlerweile freuen sich ein paar hunderttausend Bienen über einen reich gedeckten Tisch und wohnen friedlich neben den Pferden. Viele Schmetterlingsarten und andere Insekten, wie Wildbienen und Hummel haben einen Lebensraum gefunden. Die Weide auf der anderen Seite des Bachs wurde und wird als Winterweide genutzt. Gerne und genüsslich fressen alle Pferde dort immer wieder die Brombeerblätter, deren Ranken jedoch im Frühjahr abgemäht werden. Auch dort wird gemulcht und gekalkt, ansonsten liegt die Wiese brach von Ende März bis November. Alle Pferde die hier stehen sind schlank oder, wenn sie adipös zu mir gekommen sind, sind sie ohne Zutun schlank geworden. Alle Pferde haben rund um die Uhr, Sommer wie Winter Zugang zu den Weiden und zu gutem Futterstroh. Im Winter gibt zusätzlich Heu von Extensivweiden zur freien Verfügung. Sicher kann das nicht jeder Pferdebesitzer realisieren. Dennoch möchte ich zu einem Umdenken anregen, da sich sonst gewisse Probleme evolutionär zu Lasten der Pferde regeln werden. Es bleiben dann eben die Pferde erhalten, die mit den Hochleistungsgräsern klarkommen.

Ein Artikel von Susanne Kirsten, Tierheilpraktikerin

Grundelia Robusta

Grindelia robusta

Das besondere Heilpflanzenporträt

Die Gattung der Grindelien ist eine Pflanze der Great Plains, der Prärie. Diese Landschaft prägt das Zentrum der USA und reicht vom südlichen Kanada bis zum Norden von Mexico. Von dort aus haben sich die Grindelien in trockene, karge Gebiete ausgebreitet. Sie gedeihen auf Ödland und an Wegrändern. Wenngleich die Grindelie trockene Böden bevorzugt, findet man sie auch auf feuchterem Untergrund. Auf überweideten Arealen ist diese Art oft bestandsbildend.

Vorkommen wurden auch aus der Ukraine und aus Mitteldeutschland gemeldet. In Italien wird sie in Gärten kultiviert. So findet sie als Neophyt, also als pflanzlicher Neubürger, in Zeiten von Trockenheit und Wärme über kurz oder lang auch den Weg nach Mitteleuropa und bereichert unseren Heilpflanzengarten.

Der Gattungsname ehrt den deutsch-baltischen Arzt, Apotheker und Botaniker David Hieronymus Grindel (1776–1836).

Botanik

Die Grindelie ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler. Die zweijährige Grindelie ist eine ausdauernde Pflanze von 10 cm bis 1 m Wuchshöhe. Schon im ersten Jahr zeigen sich eine Vielzahl sonnengelber Blüten, die an kleine Sonnenblumen oder Ringelblumen erinnern.

Die Pflanze hat einen aufrechten, zylindrischen, längsgefurchten Stängel, der fast kahl ist oder mit kleinen Harzdrüsen besetzt ist. Die Spitzen der Äste sind flaumig weiß, mit wechselständigen, spärlich behaarten Blättern. Diese sind ca. 5 cm lang, eiförmig bis lanzettlich und umfassen teilweise den Stängel. Am Rande sind die Blätter mehr oder weniger scharf gezähnt. Die Blütenköpfchen sind endständig, mit ca. 12 mm breitem, aus mehrreihigen Schuppen gebildetem Hüllkelch. Das Blütenköpfchen enthält männliche gelbe Zungenblüten und Röhrenblüten.

Die Droge

Grindelia herba besteht aus den getrockneten, zur Blütezeit geernteten Stängelspitzen, Blättern und Blüten von Grindelia robusta und/oder von Grindelia squarrosa.

Wirkstoffe

  1. Diterpene: 10 bis 20 % Harzanteil mit einer Säurefraktion, die zu 90 % aus Grindelan-Diterpenen besteht mit Grindeliasäure als Hauptbestandteil. Außerdem 14 weitere Grindelan-Diterpene.
  2. Flavonoide: Kampferol (methyl und dimethylether) Luteolin, Quercetin, Quercetin-3,3′-dimethylether, Acacetin und Kumatakenin.
  3. Acetylene: Matricarianol, das Acetat des Matricarianols, Matricariaester und weitere Derivate.
  4. Ätherisches Öl: Es wurden etwa 0,3 % in den Drogen aus Grindelia camporum, Grindelia robusta und Grindelia squarrosa gefunden. Hauptinhaltsstoffe sind: Bomeol, Bomylacetat, Camphen, Campher, p-Cymen, Limonen, Methyleugenol, Myrcen, α- und β-Pinen und Weitere.
  5. Saponine: Triterpensaponine mit Bayogenin, Echinocystsäure, Oleanolsäure, Grindeliasapogenin D und Polygalasäure als Aglyka.
  6. Gerbstoffe und Phenolcarbonsäuren: Es wurden 5,3 % hydrolysierbaren Gerbstoffen in der Droge gefunden.
  7. Weitere Inhaltsstoffe: Hentriacontan, Phytosterol, L-Glucose, und ein polyhydriertes Phytosterol „Grindelol“.

Pharmakologie

Im Labor konnte eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien und Pilze sowie krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften beobachtet werden. Diverse Untersuchungen haben gezeigt, dass Grindeliakraut bei besonders schwerlöslichem Schleim in den Atemwegen eine effektive Wirkung zeigt. Erst wird vermehrt dünnflüssiges Bronchialsekret gebildet, dieses löst den zähen und festsitzenden Schleim in den Atemwegen auf, der dann abgehustet wird. Es hat eine schleimlösende und expektorierende Wirkung.

Anerkannte medizinische Anwendungen:

  1. Kommission E: positive Bewertung bei Katarrhen der oberen Luftwege.
  2. ESCOP: positive Bewertung bei Katarrhe der oberen Luftwege.
  3. Grindeliakraut wurde vom HMPC als traditionelles pflanzliches Arzneimittel (bei erkältungsbedingtem Husten) eingestuft.

Volksheilkunde

Grindelia robusta wird in der Hauptsache bei Asthma bronchiale mit reichlichem, aber schwer löslichem Schleim angewandt und kann hier, selbst in ganz veralteten Fällen, große Erleichterung schaffen.

Auch bei Lungenemphysem, Bronchitis mit Rasseln auf der Brust, Dyspnoe und Erstickungsgefühl. Seltener gebraucht man das Mittel bei Asthma cardiale, doch kann auch hier eine Besserung durch die expektorierende Wirkung eintreten.

Heufieber mit Asthma, Pneumonie und Pleuritis.

Als Milzmittel wird sie traditionell bei Milztumoren, insbesondere bei anämischen Patienten, chronischer Leberzirrhose mit Milztumor, unerträglichen Leber- und Milzschmerzen und Ödem bei Milzleiden genannt.

Eine weitere Anwendung findet sie bei Malaria.

Weniger bekannte Indikationen sind: Nervenleiden, Herzschwäche und -krämpfe, allgemeine Schwäche, besonders in der Rekonvaleszenz, Rheuma und Neuralgie. Auch bei Blasenentzündungen, Tuberkulose, Arteriosklerose, gastrointestinalen Krämpfen, Nierenentzündung und Erkrankungen der Milz wird sie angewendet.

Grindelia in der Homöopathie

Grindelia robusta HAB1, die getrockneten oberirdischen Teile blühender Pflanzen. Grindelia robusta steht als homöopathisches Präparat ab einer Urtinktur zur Verfügung. Globuli und Tabletten ab einer D 3.

Boericke unterscheidet die Anwendung von Grindelia robusta und G. squarrosa. So wird letzterer mehr die Milzsymptomatik zugeschrieben.

Anwendungsgebiete: Asthmatische Erkrankungen.

Verwendungsgebiete von Grindelia in der Homöopathie

  1. Atemnot
  2. Asthma mit schwerlöslichem Schleim
  3. Augenschmerzen
  4. Bronchialasthma
  5. Bronchitis
  6. Emphysem
  7. Husten
  8. Kopfschmerzen
  9. Milzvergrößerung

Verbesserung

  1. sich Aufrichten

Verschlimmerung

  1. im Liegen
  2. nachts

Symptome

  1. der Patient leidet unter Erstickungsgefühlen
  2. der Patient hat einen zähen und meist auch schaumigen Auswurf
  3. der Patient hat eine schnarchende Atmung
  4. der Patient leidet an Atembeschwerden mit deutlich pfeifenden und giemenden Atemgeräuschen
  5. der Patient hat nächtliche Atem-Aussetzer
  6. der Patient leidet unter Atemnot im Liegen

Darreichungsformen

  1. Herba Grindelia

    Tink

Dosierung

Mensch

Tagesdosis: 4 bis 6 g Droge, mehrmals täglich 1 Tasse Grindeliakrauttee heiß trinken.

Die gebräuchliche Tagesdosis liegt zwischen 4 und 6 g der Droge, 3 bis 6 g Grindeliafluidextrakt und 1,5 bis 3 ml Tinktur.

Pferd

Infus: 10-30 gr Grindelia herba, 3 X täglich

Tinktur: 2 ml Tct. Grindelia, 3 X täglich

Hund

Infus: 0,5-1 gr Grindelia herba, 3 X täglich

Tinktur: 2 -10 ggt Tct. Grindelia, 3 X täglich

Katze

Aufgrund der Harze und der ätherische Öle ist Grindelia in Form von phytotherapeutischen Präparaten für Katzen nicht geeignet. Homöopathische Globuli stehen ab D 3 zur Verfügung. Davon 3 X täglich 3 Globuli.

Unerwünschte Wirkungen

Aufgrund des hohen Anteils an Harzen kann es in seltenen Fällen zu Reizungen der Magenschleimhaut kommen. Dies ist besonders bei Patienten mit vorgeschädigter Schleimhaut aufgrund von Schmerzmitteleinnahmen und bei bekannten Magengeschwüren zu beachten.

Anbau

Wer die schöne Heilpflanze im heimischen Garten anbauen möchte, sollte einige Besonderheiten beachten. Die Grindelie braucht einen sonnigen Platz mit einem gut dränierten, trockenen, leicht steinigen und mageren Boden. Im Schatten verkümmert die Grindelie leicht. Mit etwas Reisig abgedeckt ist die Pflanze winterhart und sät sich selbst au

Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de

wie finde ich einen qualifizierten tierheilpraktier_1

Wie finde ich einen qualifizierten Tierheilpraktiker?

Es gibt verschiedene Gründe, die einen Tierbesitzer einen Tierheilpraktiker aufsuchen lassen. Viele Menschen haben bei eigenen gesundheitlichen Problemen gute Erfahrungen mit Heilpraktikern gemacht. Andere suchen zusätzliche Unterstützung bei chronischen Erkrankungen ihres Tieres oder aber, im besten Fall, zur Vorbeugung. Und nicht zudem gibt es auch ganz verzweifelte Menschen, die mit der Erkrankung ihres Tieres schon viele Tierärzte aufgesucht haben und nun, ganz zuletzt, Hilfe bei einem Tierheilpraktiker suchen.

Was macht der Tierheilpraktiker (THP)?

Die Grundidee der Naturheilkunde ist es die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und zu stärken. Es gibt verschiedene Ansätze und Möglichkeiten, die immer individuell auf das Tier abgestimmt werden. Dabei bedient sich der Tierheilpraktiker in der Regel eines oder mehrerer der drei großen Verfahren:

  • Phytotherapie / Kräuterheilkunde
  • Homöopathie
    o Klassische Homöopathie
    o Homöopathie mit Komplexmitteln
    o Schüsslersalztherapie
  • Traditionelle chinesische Medizin


Zur klassischen Naturheilkunde zählen auch die folgenden Naturheilverfahren:

  • Hydrotherapie und Balneotherapie –
    Wasseranwendungen (Wärme- und Kältetherapie, „Wasserkuren“)
  • Bewegungstherapie
  • Ernährungstherapie – Unterstützung der Behandlungen durch eine gesunde, artgerechte Nahrung und eine dem Krankheitsbild angepasste Diät
  • Ordnungstherapie – Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung, um die Gesundheit von Körper, Geist und Seele auf eine positive Art zu beeinflussen.


Weitere Verfahren, die jedoch selten alleine, sondern zu weiteren Unterstützung oder bei speziellen Problemen zusätzlich angewendet werden sind:

  • Humoraltherapie: Blutegelbehandlung  und Aderlass
  • Bachblütentherapie
  • Physiotherapie, Osteotherapie und Massagen
  • Low Level Lasertherapie
  • Lichttherapie
  • Mykotherapie / Heilpilze
  • Und viele andere Verfahren
wie finde ich einen qualifizierten tierheilpraktiker_3
Ein Tierheilpraktiker sollte Verfahren kennen, um das Wohlbefinden eines Tieres erhöhen zu können.

Welche Qualifikationen braucht der THP?

Ein seriöser Tierheilpraktiker kann eine Ausbildung, die er an einer der THP Schulen absolviert hat, nachweisen. Im Unterschied zum Heilpraktiker für Menschen wird der Tierheilpraktiker im Anschluss keiner staatliche Prüfung unterzogen. Der Beruf ist kein offiziell anerkannter Ausbildungsberuf, darf aber trotzdem ausgeübt werden.

Welche Qualifikationen braucht der THP?

Geregelt werden die Tätigkeiten des THP durch verschiedene Gesetze. Das Tierschutzgesetz regelt, dass Tieren ohne vernünftigen Grund kein Leid zugefügt werden darf. Es dürfen nur Therapien angewendet werden, die das berücksichtigen. Auch sollte der THP seine Fähigkeiten richtig einschätzen und damit auch seine Grenzen erkennen. Unter bestimmten Umständen kann eine Überweisung zu einem Tierarzt nötig sein, um Schmerzen und Leiden beim Tier zu verhindern. Auch zur weiteren Diagnostik oder für eine Mitbehandlung kann der THP einen Tierarzt hinzu-ziehen. Im besten Fall arbeiten beide gemeinsam für das Wohlergehen des Tieres.

Das Arzneimittelgesetz regelt die Anwendung von Arzneimitteln auch bei Tieren. Es gibt die verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die nur von Tierärzten angewendet werden dürfen. Weiterhin gibt es apothekenpflichtige Präparate, die von Apotheken an jeden abgegeben werden dürfen, sofern sie nicht verschreibungspflichtig sind. Dort bezieht der THP die Medikamente, die direkt an Tieren anwenden darf. Hier gibt es wiederum Einschränkungen, wenn es sich bei dem zu behandelnden Tier um Lebensmitteltiere handelt. Das betrifft zum Beispiel auch Pferde.

Eine weitere Gruppe der Heilmittel wird als frei verkäuflich bezeichnet. Diese finden sich im Drogeriemarkt ebenso wie beim Discounter. Voraussetzung für den Verkauf, auch durch den THP, ist der Nachweis über erforderliche Sachkenntnis nach § 50 AMG / Arzneimittelgesetz.

Der Auftritt des Tierheilpraktikers in der Öffentlichkeit, also auch seine Werbung wird im Heilmittelwerbegesetz geregelt. Es dürfen unter anderem keine Versprechen auf Heilung gemacht werden oder die Behandlung bestimmter, dort festgelegter Krankheiten, beworben werden. uch das Tierseuchengesetz regelt zum Beispiel, welche Krankheiten nicht durch den Tierheilpraktiker behandelt werden dürfen.

Und warum regelt der Gesetzgeber den Beruf nicht?

Berufsverbände für THP haben in mehreren Anfragen den Beruf des THP zu regeln bei der Bundesregierung nichts erreicht. Der Regierung reicht die Regelung durch die oben angegebenen Gesetze.

Wie findet man einen qualifizierten Tierheilpraktiker?

Auf der Homepage der verschiedenen Berufsverbände findet man Tierheilpraktiker, die eine Ausbildung durchlaufen und eine schriftliche und eine praktische Prüfung an einer Schule abgelegt haben. Da praktische Fähigkeiten nur durch praktischen Unterricht vermittelt werden können, sind reine Fernlehrgänge oder online Schulungen nicht zielführend.

Fast jeder THP verfügt über eine eigene Homepage. Unter dem Reiter: Vita, Ausbildung bzw. „zu meiner Person“ sollte deutlich mehr Information zu finden sein, als dass die Person mit Tieren aufgewachsen ist und Tiere liebt.

Neben der oben erwähnten Ausbildung an einer der Schulen mit Präsenzunterricht, sollten weitere spezielle Aus- und Fortbildungen in mindestens einem der drei großen Verfahren Homöopathie, TCM und Phytotherapie verzeichnet sein. Bestenfalls wurde mehr als nur ein Wochenende Zeit investiert.

Jährliche Fortbildungen, die von Berufsverbänden gefordert werden, halten den Therapeuten auf dem neuesten Stand. Werden diese als Präsenzveranstaltung gebucht, so findet zusätzlich ein wertvoller Austausch mit Kollegen statt.

Findet man den Weg zu einem Tierheilpraktiker über Mundpropaganda, so in-formiert ein Blick auf die Homepage über dessen Werdegang und Erfahrung. In einem telefonischen Vorgespräch hat man die Möglichkeit die Kompetenzen des THP in Bezug zur Erkrankung des eigenen Tieres zu hinterfragen.

Wie steht der THP zur bisherigen Medikation durch den Tierarzt? Eine pauschale Ablehnung sollte nicht erfolgen. Fragt der THP nach Befunden? Hat er Erfahrung in Behandlung der Tierart, die ihm vorgestellt werden soll? Wenn es eine Diagnose gibt, ist das Krankheitsbild bekannt? Ist ein Hausbesuch möglich oder ist der Besuch in der Praxis nötig? Welche Kosten entstehen?

Werden diese Fragen positiv beantwortet steht einem Termin nichts im Weg. Für einen ersten Termin sollte der Tierheilpraktiker sich ein bis zwei Stunden Zeit nehmen. Er wird Fragen nicht nur zur aktuellen Erkrankung des Tieres, sondern auch zu früheren Erkrankungen, zur Haltung und Ernährung und vielem mehr stellen. Diese ergeben ein Gesamtbild, dass es dem THP ermöglicht einen Therapieplan zu erstellen, den er mit dem Tierbesitzer bespricht. Dabei sollten die Ziele der Therapie ebenso erläutert werden, wie die zu erwartenden Kosten.
Dabei sollte man sich bewusst machen, dass das Ziel nicht in jedem Fall die vollständige Gesundung sein kann. In vielen Fälle ist es die Lebensqualität, die sich unter der Therapie verbessert.

wie finde ich einen qualifizierten tierheilpraktiker_2

Fazit

Ein qualifizierter Tierheilpraktiker bietet naturheilkundliche Therapien und Fähigkeiten an, die er in nachweislich in einer Schule für Tiernaturheilkunde im Präsenzuntericht erworben hat. Er wird sich Zeit nehmen für eine Anamnese, das Tier gründlich untersuchen und mit dem Tierbesitzer die weitere Vorgehensweise offen besprechen. Dabei informiert er den Tierbesitzer über alle Aspekte der Behandlung inklusive der zu erwartenden Kosten und der Zeitspanne, die er zur Behandlung für nötig erachtet.

Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de

Was ist eigentlich chinesische Medizin?

Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) bietet viel mehr als Akupunktur. Sie basiert auf den folgenden Methoden:

Die Diätetik
Die Diätetik ist die Ernährungstherapie in der TCM. Gesundheit beginnt, da erzähle ich wirklich nichts Neues, mit einer der Art und Spezies angemessenen Ernährung. Artgemäß bedeutet, dass ein Kaninchen Kräuter, Gras und anderes Grünzeug frisst, ein Hund frisst von Natur aus andere Tiere, also Fleisch und was sonst im Tier steckt, eine Katze ebenso und ein Pferd wird auch nur gesund bleiben, wenn es Kräuter und Gräser zu sich nimmt.

Und genau da fangen die Probleme schon an. Kaninchen werden mit pelletierten Getreideerzeugnissen gefüttert, auch das Futter der Hunde und Katzen ähnelt einem Tier nicht im entferntesten. Auch dort finden wir immer noch viel Getreide und Hydrolisate (was das ist erkläre ich später einmal). Und die Pferde, die haben es doch gut auf ihrer Weide! Nein, denn dort stehen Monokulturen von Gräsern, die unsere Pferde fett machen.

Die Ernährungstherapie sollte also mit der artgemäßen Fütterung ansetzen und dann anschauen, was das zu behandelnde Tier konstitutionell mitbringt. Wenn die Ernährung angepasst ist, schauen wir uns die Haltung und den Umgang mit dem Tier an. Auch dort gibt es noch viel zu verbessern. Eine gezielte Bewegungstherapie kann viele Erkrankungen aufhalten und heilen.

Akupunktur
Und wenn das Tier dann immer noch krank ist, wird zusätzlich mit Akupunktur ausbalanciert. Kurzgefasst kommt es bei Krankheit zu Blockaden im freien Fluss der Lebensenergie Qi in den Leitbahnen. Blockaden erzeugen Schmerzen. Weiterhin wird der Körper nicht mehr gut genährt, weil Transportmechanismen durch die Blockaden lahmgelegt werden. Ein solcher Mangel an Nährung wird der Körper eine Zeit lang gut kompensieren. Langfristig werden immer mehr energetische Prozesse beeinträchtigt und zuletzt leiden auch die struktiven Kräft. Die Krankheit hat sich in der Tiefe manifestiert. Energetische Blockaden lassen sich sehr gut mit Akupunktur ausbalancieren. Gibt es struktive Veränderungen, so sollten zusätzlich Kräuter individuell verordnet werden.

Moxibustion
Akupunktur gibt es in China nicht solo. Der Begriff „Zhen Jiu“ bedeutet stechen und brennen. Das Stechen steht für die Akupunktur, das Brennen steht für die Moxibustion. Es werden Kegel mit speziellem Moxakraut, eine chinesische Artemisia Art, auf der Nadel oder in einem Kästchen oder auf einer Unterlagen, wie Ingwerscheiben, abgebrannt. Das führt dem Körper Wärme und damit Yang Qi zu.

Pferderücken mit Moxakegeln auf Ingwerscheiben

Chinesische Arzneimittel Therapie
Genau genommen verordnen chinesische Therapeuten nicht nur Kräuter, sondern auch Stoffe anderer Herkunft. Das können Teile oder Exkremente von Tieren sein, Mineralien, Lebensmittel wie Reis und Soja und eben auch Pflanzen. Einige Stoffe sind auf Grund des Cites Abkommens hier nicht erhältlich. So muss der in Deutschland arbeitende Therapeut die alten, seit Jahrhunderten gebräuchlichen Rezepturen oft modifizieren. Mir stellt sich die Frage, ob und wie das Weglassen von Stoffen wie ling yang jiao Cornu Antilopis-Antilopenhorn, die ursprüngliche Rezeptur verändert.

Westliche Kräuter in der TCM
Auf Grund dieser und anderer Probleme mit den chinesischen Rezepturen, verwende ich seit 2005 mit großem Erfolg „westliche Kräuter“ einkategorisiert in die Gruppen der TCM. Die Eigenschaften der hier wachsenden Pflanzen sind schon den „alten Griechen“ bekannt gewesen und kommen nun wieder zum Einsatz. Zudem bin davon überzeugt, dass Individuen die natürliche Nahrung und Kräuter des Lebensraumes vertragen in das sie hineingehören.

Tuina anmo
Die Tuina anmo Therapie ist eine manuelle Therapie, die auf Basis einer ganzheitlichen Diagnose nach den Regeln der Chinesischen Medizin den gesamten Körper in die Behandlung einschließt. Sie ist vergleichbar mit physiotherapeutischen Anwendungen, nur dass der Tuina Therapeut eigenständig in der Lage ist Diagnosen zu stellen.

Gua Sha
Gua sha ist eine traditionelle ostasiatische Technik, die mit Instrumenten wie Hornschabern, ein Pressen und Streichen auf der Körperoberfläche einsetzt, um so einen Heilungsreiz auszulösen. Es eignet sich zur Behandlung von Muskelverspannungen ebenso, wie zur Behandlung von zum Beispiel Infekten.

Betty liebt Gua Sha

Qi Gong
Leider können wir unsere Tiere nicht anleiten Qi Gong Übungen auszuführen. Doch sind meine Katzen und Hunde immer ganz aufmerksam und ambitioniert dabei, wenn ich meine wöchentlichen Kurse abhalte. Qi Gong ist eine wundervolle, einfache Möglichkeit den eigenen Körper geschmeidig zu halten oder zu machen. Mit dem Atem leiten wir das Qi im Körper und vertiefen die Atmung. Wir fühlen uns danach wacher und lebendiger. Schmerzen verschwinden und Wohlbefinden stellt sich ein. Wenn wir uns wohlfühlen, so tragen wir massgeblich dazu bei, dass unsere Tiere gesund sind!

Diese Methoden machen in ihrer Gesamtheit die traditionelle chinesische Medizin aus. Es stimmt mich traurig, dass die TCM im Westen allzu oft auf die Akupunktur reduziert wird. Gut geschulte TCM Therapeuten haben den Anspruch den Patienten ganzheitlich zu behandeln, also das System als Ganzes zu betrachten. Zur Diagnose gehören verschiedene Methoden, wie Zungendiagnose, Puls tasten, Leitbahndiagnostik, aber auch das Befragen des Patientenbesitzers, und der Einsatz aller Sinnesorgane. Erst dann kann entschieden werden welche Methoden der TCM zum Einsatz kommen. Und da ist es doch Schade, wenn man nur eine der Methoden zur Vefügung hat.


Ein Artikel von Susanne Kirsten, tiertcmaktuell.de

Katze und Kräuter: Ein Sonderfall!

Durch den Gehalt an Terpenen und Phenolen sind Teebaumöl und viele andere ätherische Öle (Thymian -, Oregano – und Zimtöle) für Katzen toxisch. Katzen können durch die fehlende Fähigkeit zur Glucuronidierung (Verstoffwechselung) diese Verbindungen nur sehr langsam ausscheiden. Die Inhaltsstoffe des Teebaumöls reichern sich im Körper der Katze an, es kommt zur Vergiftung. Selbst wenn Tierbesitzer ihren Katzen nur wenige Tropfen Teebaumöl zur Flohbekämpfung auf das Fell tropfen, so können die Katzen doch bei der Fellpflege toxische Mengen aufnehmen und erkranken.

Dennoch gibt einige Heilpflanzen, deren Gebrauch für Katzen möglich ist. Mit „möglich“ meine ich, dass Katzen sehr eigene Ansichten vertreten hinsichtlich dessen, was sie zu sich nehmen möchten.

Starte einen Versuch mit Katzenminze. Der lateinische Name lautet Nepeta cataria. Die heißt so, weil viele Katzen sie lieben. Nicht alle fahren darauf ab, denn es wird eine genetisch bedingte Vorliebe vermutet. Mit Katzenminze kannst Du Deiner Katze zum Beispiel das Futter schmackhaft machen.

Bei den Katzen, die darauf ansprechen, kann die Katzenminze genutzt werden, um eine Futterumstellung und die Verabreichung von Arzneimitteln zu erleichtern.

Katze frisst Katzenmize

Weitere Einsatzgebiete

  • fiebrige Infekte
  • Bronchitis (akut und chronisch)
  • Magen-Darm-Infekte
  • Reizdarm
  • Folgen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • zur Beruhigung und Anregung

Die Anwendung

Am besten pflanzt Du die Katzenminze in Deinem Garten oder auf dem Balkon an. So kann sich Deine Katze immmer bedienen, wenn ihr danach ist. Du kannst auch die getrocknete Pflanze verwenden. Fülle ein Säckchen damit und Deine Katze wird sich selbst bespaßen.

Zerriebene Blätter kannst Du über das Futter streuen. Die Dosierung beträgt 1/2 gr, 2 x täglich.

Achtung: Wenn Deine Katze krank ist, so suche einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker auf.


Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de

wie tiere gesund altern

Wie Tiere gesund altern

Das Alter ist keine Krankheit. Altern ist ein normaler Vorgang des Organismus. Das gilt auch für Hunde, Katzen und Pferde. Als Folge des Alterns zeigt sich ein Nachlassen der Leistungs- und Adaptionsfähigkeit des Individuums und somit eine höhere Anfälligkeit für Erkrankungen und ein Verschleiß.

Die sogenannten Alterskrankheiten, zu denen beispielsweise die chronische Niereninsuffizienz, Herzklappenschäden oder Arthrosen gehören, können zwar auch jüngere Tiere betreffen, doch sie treten bei den älteren Semestern deutlich häufiger auf. Tatsächlich steigt die Krankheitsanfälligkeit im Alter auch insgesamt, denn die Abwehrkräfte lassen nach und die Leistungsfähigkeit des Organismus nimmt allmählich ab.

Je eher diese Krankheiten entdeckt werden, desto besser sind in der Regel die Therapieerfolge.

Tiere im Seniorenalter benötigen darüber hinaus oft mehr Zuwendung und Pflege als in ihrer Jugend. Es kann ratsam sein, die Ernährung des Seniors umzustellen, um Übergewicht zu vermeiden und Nährstoffmängeln vorzubeugen.

Die nachlassende Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane wie Augen und Ohren, erfordert einen angepassten Umgang mit dem Tier. Hört das Tier schlechter, so ist eine präzise Körpersprache, die der Mensch schon früh schulen kann, angebracht. Auch schlafen die Tiere mit Hörschwächen tiefer. Sehschwächen werden sehr lange kompensiert.

Alte Hunde und Katzen haben in der Regel ein erhöhtes Ruhebedürfnis. Die Beweglichkeit, die Kondition und die Bewegungsfreude nehmen ab. Dennoch bleiben Bewegung und Spiel ein ganzes Leben lang wichtig für die Gesundheit und die Lebensfreude der Tiere. Entscheidend ist, dass man die Spiele und das Training dem Leistungsvermögen der gealterten Vierbeiner anpasst. Für das Tier ist die Aufmerksamkeit seines Menschen wichtig.

Eintritt in die Seniorenklasse
Der Alterungsprozess verläuft so gemächlich, dass die Veränderungen lange nicht wahrgenommen werden. Darüber hinaus altern Tiere genau wie Menschen individuell unterschiedlich. Während die eine Katze mit 13 Jahren noch täglich eine Maus nach Hause bringt, kann eine andere im selben Alter bereits intensive medizinische Betreuung benötigen. Auch die ersten Symptome und der weitere Verlauf des Alterungsprozesses variieren von Tier zu Tier. So wird bei dem einen Hund zuerst die Schnauze grau, während ein anderer seine sportliche Kondition lange vor dem ersten weißen Haar einbüßt.

Es ist also gar nicht so einfach festzulegen, ab welchem Alter ein Tier zu den Senioren gehört. Daher hat man die Statistik zurate gezogen und festgelegt, dass ein Tier in die Seniorenklasse eintritt, wenn bei den meisten Vertretern der gleichen Art oder Rasse bzw. bei Hunden der gleichen Gewichts- und Größenklasse eine deutliche Häufung von Krankheiten auftritt. Das nennt man den Anstieg der Multimorbiditätskurve.

Bei Katzen ist das im Durchschnitt im Alter von elf Jahren der Fall. Bei Hunden kommt es auf die Größe des Tieres an. Vertreter der Riesenrassen wie Deutsche Doggen oder Neufundländer muss man schon im Alter von sechs Jahren zu den Senioren rechnen. Große Hunde wie der Deutscher Schäferhund oder Labrador werden ab einem Alter von sieben bis acht Jahren als alt angesehen. Mittelgroße Hunde wie Mittelpudel, Schnauzer oder Cocker Spaniel haben mit acht bis neun Jahren das Rentenalter erreicht und die ganz Kleinen wie Yorkshire Terrier, Zwergpudel oder Chihuahua erst mit zehn Jahren. Aber auch davon gibt es gravierende Abweichungen.

Vorsorge – Hauptsache Gesund
Und genau hier setzen die Vorsorgeuntersuchungen ein, um den Zustand „alt und gesund“ möglichst lange zu erhalten. Die frühe Erkennung und Behandlung von altersbedingten Erkrankungen ist eine Domäne der Naturheilkunde.

Zur Erkennung von Dysbalancen können wir neben der eigentlichen Symptomatik, energetische Verfahren anwenden und diese durch Laboruntersuchungen unterstützen.

Das Erkennen von altersbedingten Symptomen erfordert eine ausführliche Befragung des Tierhalters. Nicht immer nehmen diese kleine Veränderungen, wie zum Beispiel ein erhöhtes Trinkbedürfnis und vermehrten Urinabsatz wahr.

Auf welche Veränderungen sollten beachtet werden?

  • verminderter Appetit
  • Gewichtsveränderungen
  • Verlust der Stubenreinheit
  • Inkontinenz, auch Unsauberkeit im Schlaf
  • Verzögerung oder Einschränkung beim Erkennen von Befehlen, Orten, Menschen und anderen Tieren
  • Orientierungslosigkeit
  • Allgemeine, Schwäche, Apathie und Lustlosigkeit
  • verminderte Aktivität
  • Störungen des Schlaf-Wach-Zyklus
  • Im-Kreis-Laufen und wiederholte zwanghafte Bewegungen
  • lang andauernde Lautäußerungen
  • verringerte Fähigkeit, unbeaufsichtigt bzw. alleine zu bleiben
  • leichtes oder starkes Zittern

Vorsorgeuntersuchung
Ziel von Vorsorgeuntersuchungen bei älteren Hunden und Katzen ist es, Risikofaktoren für Erkrankungen wie Übergewicht, mangelnde Zahnhygiene und Stressoren bzw. bereits bestehende Schäden zu erkennen und folgend die entsprechenden präventiven oder therapeutischen Maßnahmen einzuleiten. Dadurch kann eine längere symptomfreie Lebenszeit bei guter Lebensqualität erreicht werden. Eine frühzeitige Therapie ist zudem häufig kostengünstiger und erfolgreicher.

Regelmäßige Untersuchungen, die bereits bei gesunden Tieren beginnen, haben den Vorteil, dass man vor allem in Bezug auf Laborergebnisse individuelle Referenzwerte erhält und über die Zeit Veränderungen verfolgt werden können; diese fallen dann schon auf, auch wenn die gemessenen Werte noch im Referenzbereich liegen.

Organsysteme und Laborwertveränderungen
Nicht alle Organsysteme werden im Prozess des Älterwerdens im gleichen Maße von Veränderungen betroffen. Viele Faktoren, mit denen sich der Körper im Lauf des Lebens auseinandersetzt, haben Einfluss auf ganz verschiedene Organe oder funktionelle Systeme. Bei vielen Erkrankungen, die im Alter vermehrt auftreten, ist die Pathogenese nicht auf ein auslösendes Agens zurückzuführen.

Erbliche Prädisposition hat ebenso einen Einfluss wie Vorerkrankungen, aber auch der Einsatz im Leistungssport.

Klassisch werden mit dem „Alter“ Erkrankungen der Leber, der Niere, des Herz-Kreislauf-Systems und des Bewegungsapparates assoziiert.

Häufig zu finden ist vor diesen Krankheitsbezeichnungen der Vorsatz „chronisch“, z.B. cNI (chronische Niereninsuffizienz), cHCM (chronische hypertrophe Cardiomyopathie).

Aber auch viele Endokrinopathien treten gehäuft im Alter auf wie Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes mellitus bei Hund und Katze sowie das Cushing-Syndrom beim Hund. Ein Organsystem funktioniert nicht für sich alleine, sondern wird immer von anderen beeinflusst oder beeinflusst andere. So sieht man in Screeninguntersuchungen mit steigendem Alter seltener unveränderte Laborwerte und der Anteil an Tieren, bei denen Parameter von mehr als einem Organsystem verändert sind, steigt an. Um so wichtiger sind früh ansprechende Parameter. Der SDMA Wert ist ein Beispiel dafür.

Ein erhöhter SDMA-Wert (symetrisches Dimethyarginin) zeigt eine verminderte Nierenfunktion an, die infolge einer akuten Nierenschädigung, chronischen Nierenerkrankung (CNE) oder beidem auftreten kann. Der SDMA-Wert korreliert stark mit der glomerulären Filtrationsrate (GFR) und erhöht sich bei einer Abnahme der GFR.

  • etwa 26 % aller Katzen weisen einen erhöhten SDMA-Wert auf. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter zu.
  • etwa 11 % aller Hunde weisen einen erhöhten SDMA-Wert auf. Die Prävalenz nimmt ebenfalls mit dem Alter zu.

1 von 3 Katzen und 1 von 10 Hunden entwickeln im Laufe des Lebens eine Nierenerkrankung.

Die Therapie beginnt hier mit dem Ziel eine höhere Lebensqualität für einen möglichst langen Zeitraum zu geben. Durch die Vorsorgeuntersuchungen können bereits subklinische Veränderungen, also erste Störungen auch ohne ausgeprägtes Krankheitsbild erkannt und behandelt werden.

Gesundes und würdiges Altern mit der TCM unterstützen
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird der Verlauf des Lebens in Form eines abgeschossenen Pfeiles dargestellt. Am Anfang fliegt der Pfeil schnell und steil nach oben. An seinem Höhepunkt angekommen neigt sich die Flugbahn wieder in Richtung Erde. Wie lange bzw. wie weit ein Pfeil fliegt hängt von der Kraft des Schützen (Grundenergie) und den Witterungsverhältnissen ab: Gibt es Gegenwind, wird der Pfeil nicht so weit fliegen, gibt es Rückenwind wird es ein weiter Flug.

Die Methoden der TCM helfen, den Gegenwind zu beseitigen bzw. so klein wie nur irgendwie möglich zu halten, in dem störende Einflüssen im Körper ausfindig gemacht und auf ein Minimum reduzieren werden.

Mit Akupunktur und individuell ausgewählten Kräutern werden Qi und Xue tonisiert und bewegt. Dabei ist zu beachten, dass die Akupunktur sowohl tonisierend als auch bewegend eingesetzt werden kann, jedoch zu häufiges nadeln vieler Punkte das Qi verbraucht. Auch sehr alte unter Umständen kachektische Tiere sollte mit großer Umsicht genadelt werden. Die Therapie mit Kräutern biete hier zusätzliche Möglichkeiten gerade auch das schwindende Yin zu stützen.

Fazit
Gesund im Alter können Tiere bei entsprechender Haltung, Ernährung und Nutzung sein. Mit frühzeitige Untersuchungen können wir Dysbalancen ausgleichen. Ein Beispiel: Mein Border/Retriever Mix Luy (23 kg) ist trotz einer CNI 17 Jahre 8 und 14 Tage alt geworden. Durch frühzeitiges Erkennen der Erkrankung und Behandlung hatte Luy Lebensqualität bis zum Ende seines Lebens.


Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de

Kräuterkunde: Hintonia latiflora

Hintonia latiflora ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Sie ist in weiten Teilen Zentral- und Südamerikas, vor allem in Mexiko und Guatemala verbreitet. Trivialnamen sind Copalchi oder Mexikanischer Fieberrindenbaum. Die Verwendung in Teezubereitungen ist in ihrer Heimat bereits seit langem unter der indigenen Bevölkerung gebräuchlich und seit dem 19. Jahrhundert in Europa vor allem in Spanien und auch in Deutschland bekannt. In der Volksmedizin der Ursprungsländer besitzt Hintonia latiflora als Teegetränk eine lange Tradition.

Die Rinde der Hintonia latiflora Tee-Pflanze wird vom Baum geschält und zerkleinert. Wichtig bei der nachhaltigen Ernte ist, dass von der Hintonia Pflanze nur soviel von der Rinde geschält wird, dass sich die Rinde wieder kurzfristig regenerieren kann und der Baum in seiner Gesamtheit keinen Schaden nimmt.

Verwendung:

Die Verwendung von Hintonia hat als Nahrungsergänzungsmittel eine lange Tradition, es wird dem Hintonia-Tee eine Verbesserung von Gesundheit und Vitalität nachgesagt wird.

Hintonia latiflora findet in Mittel- und Südamerika als Heilmittel zur Fiebersenkung, als Stärkungsmittel und zur diätetischen Verbesserung des Blutzuckerhaushaltes Einsatz. In Mexiko werden „Copalchi-Rinden“ zur Fiebersenkung bei Malaria, als Roborans sowie bei dyspeptischen Beschwerden verwendet. Auch die Verwendung in Kräutertees in der Rekonvaleszenz oder allgemein als gesundheitsfördernde Maßnahme aufgrund der enthaltenen pflanzlichen Polyphenole ist weit verbreitet.

In Europa werden seit Anfang des 19. Jahrhunderts Zubereitungen aus Hintonia latiflora als Tee zur Erhaltung der Gesundheit und unterstützend zur Stabilisierung physiologischer Blutzuckerwerte eingesetzt. Über die Hintonia-Pflanze und deren Zubereitungen liegt ein jahrhundertealtes Erfahrungswissen vor. In Deutschland ist die Verwendung schon vor mehr als 50 Jahren dokumentiert. Als Tagesgetränk für einen gesunden Zuckerstoffwechsel wird in Monographien das Trinken von mehreren Tassen Hintonia-Tee über den Tag verteilt empfohlen.

In einer Studie wird nachgewiesen, dass ein Extrakt aus Hintonia latiflora, der unter dem Namen Sucontral® als Phytoantidiabetikum Anwendung findet, neben seiner Blutzucker-senkenden Wirkung auch einen vasodilatierenden Effekt besitzt und deshalb möglicherweise Diabetes-assozierte Gefäßveränderungen günstig beeinflusst.(1)

Der Effekt einer Hintonia Zubereitung über die Grundeinstellung von Typ-II-Diabetikern hinaus wurde in einer nicht interventionellen, offenen, monozentrischen klinischen Studie untersucht. Nach 18-monatigem Einsatz waren alle Werte der Blutzuckerkontrolle verbessert. Hintonia könnte damit in der Tat als diätetische Maßnahme zu einer Stabilisierung der diabetischen Grundeinstellung beitragen (2).

Die Blätter der Hintonia latiflora

Inhaltsstoffe

  • Polyphenolische Substanzen: Neoflavonoide meist als Glykoside, z.B. das Coutareagenin
  • Flavon/Flavonol: 7-Methylluteolin, Quercetin
  • Phenolcarbonsäuren: Chlorogensäure, p –Hydroxybenzoesäure, Kaffeesäure, Vanillinsäure
  • Gerbstoffe: Catechingerbstoffe
  • TriterpeneAlkaloide: Früher dachte man, die Rinde enthalte auch Chinin oder Chinidin. Nach neuen Untersuchungen enthält Hintonia jedoch keinerlei Alkaloide.
  • Cumarine: 4-Phenylcumarin

Zubereitung:

1 Esslöffel Hintonia Rinde mit einem Liter sprudelnd kochendem Wasser übergießen und ca. 5 Minuten ziehen lassen.
Es wird empfohlen, täglich 1 Liter Hintonia Tee über den Tag verteilt, vor allem nach den Mahlzeiten zu trinken. Der Hintonia-Tee ist sehr bitter im Geschmack.

Eigene Erfahrungen

Ich verordne Hintonia Präparate zur Unterstützung bei Hunde und Katzen mit Diabetes. Bei Tieren mit diabetischer Polyneuropathie und auch Lähmungserscheinungen verordne ich zusätzlich alpha liponsäure.

Copalchi-RindeHintonia latiflora (Moc. et Sesse ex DC.) Bullock Wirkungsweise:

  • Verringerung der Insulinresistenz
  • Hepatische Wirkung durch Reduktion des Rückbaus von gespeichertem Glykogen zu Glukose
  • Pankreas-regenerierender Effekt
  • Unterstützend bei Diabetes mellitus, Dyspepsie

Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und stellt keine Anweisung zur Selbsthilfe dar. Suchen Sie mit Ihrem kranken Tier einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker auf.

Präparate

Sucontral Tr. und Sucontral D Diabetiker Kapseln (Firma Harras Pharma Curarina Arzneimittel GmbH, München)

Quellen

(1). Vierling, Christina (2005): Zum vasodilatierenden Effekt des antidiabetisch wirkenden Hintonia-latiflora-Extraktes: In-vitro- und In-vivo-Messungen. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät, https://edoc.ub.uni-muenchen.de/4096/

(2). Korecova, M., Hladicová, M., and Korec, R. (2006). Hintonia latoflora bei Typ-2-Diabetes. Klinische Langzeitstudie. In: Z. f. Phytother. 27 (6): 272-278

https://de.wikipedia.org/wiki/Hintonia_latiflora


Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de

Kräuterkunde: Ingwer

Was macht Ingwer (Zingiber officinalis) eigentlich so besonders, dass jedes Tier die Wurzel bei fast jeder Erkrankung bekommt? Die TCM kategorisiert Kräuter nach Geschmack, Temperatur und Wirkrichtung. Das orientiert sich teils am subjektiven Empfinden, dass das Kraut bei Genuss auslöst. Es gibt aber auch den Geschmack als theoretisches Konzept. Der Geschmack wird dabei als Eigenschaft des Krautes verstanden und bezieht sich auf die Wirkung die es im Körper hat. Das muss sich aber nicht mit dem Geschmack im Mund decken (kann es aber).

Ingwer Knolle
Die Ingwerknolle

Der Ingwer ist, wie im wirklichen Leben, im Geschmack als scharf anzusehen. Und scharfes bewegt alles mögliche im Körper. Das ist immer dann hilfreich, wenn Krankheiten zu Stagnation, also zu einem Mangel an Bewegung, zum Beispiel in den Gelenken führen. Also könnte Ingwer helfen, wenn ein Tier unter einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet? Im Prinzip ja, wenn da nicht noch zusätzlich das Konzept des Temperatur des Krautes wäre.

Sowohl in China als auch in Europa werden Heilkräuter seit über 2000 Jahren in Temperaturkategorien eingeteilt. Die für die Heilkräuter angegebene Temperatur bezieht sich auf ihre Wirkung auf den Körper.

Und was passiert, wenn wir Ingwer zu uns nehmen? Uns wird richtig heiß, zumindest, wenn die Ingwerwurzel von guter Qualität ist. Nun kann man sagen, das der Ingwer Hitze produziert, weil er scharf ist. Jain, denn es gibt auch scharfe Kräuter, wie den Eukalyptus, die kühlen.

Und dann haben die Kräuter unter Umständen noch eine Wirkrichtung im Körper.

Der frische Ingwer geht zur Oberfläche, zum Biao, zur Lunge und zu Milz und Magen. Das mit der Oberfläche merkt man, wenn man anfängt zu schwitzen nach dem Genuß von Ingwer. Aus der Lunge kann er bei Atemwegskatarrhen kaltem (klaren und weißen) Schleim ausleiten.

Zu oder nach schwer verdaulichem Essen genossen, kann er vor Überkeit schützen. Auch bei Reise-und Seekrankheit und Schwangerschaftsübelkeit hat sich der frische Ingwer bewährt.

In getrockneter Form verstärken sich der Geschmack und die Temperatur. Er wirkt also heißer im Körper. Damit können Zustände von innerer Kälte ebenso behandelt werden, wie auch sogenannte äußere krankmachende Faktoren. Das kann eine Erkältung im Anfansstadium sein, wenn der Körper fröstelt. Die Tiere haben dann die Haare aufgestellt, um ein Wärmepolster zu bilden oder sie suchen Wärme.

Und? Haben alle Tiere die Ingwer verabreicht bekommen innere oder äußere Kälte? Ganz sicher nicht. Was passiert denn, wenn sie Ingwer trotzdem wochen-oder monatelang zu sich nehmen müssen? Die Tiere werden, je nach Grundkonstitution Hitze im Körper entwickeln. Das bedeutet ganz praktisch gesehen, dass sich kalter Schleim in heißen Schleim umwandelt, dass Emotionen hitzig bis explosiv werden und auch, dass sich „kalte“ arthrotische Gelenke in akute heiße entzündete Gelenke wandeln können.

Wie kann Ingwer vernünftig eingesetzt werden?
Zuerst einmal sollte sicher gestellt sein, dass das Tier nicht unter hitzigen Prozessen leidet. Anzeichen dafür können Entzündungen, Unruhe und auch gefärbte, stark riechende Ausscheidungen sein. Weiterhin ist Ingwer, wie jedes Kraut nicht zur Dauermedikation geeignet. Auch wenn er gut hilft, so sollten nach zwei bis drei Wochen größere Pausen eingelegt werden, in dieser Zeit können Wechselkräuter verabreicht werden.


Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de