Gelenke

Knochen- und Gelenkerkrankungen – Hilfe durch Nahrungsergänzungsmittel

Ein Gelenk besteht aus Gelenkknorpel am Ende eines oder mehrerer Knochen, Gelenkhöhle und Gelenkkapsel, die alles umfasst. Gelenkbänder, die entweder innerhalb der Gelenkkapsel, an der Kapsel oder außerhalb der Kapsel liegen, halten die Gelenke in ihrer Verbindung.In manchen Gelenken befinden sich zur Stabilisierung faserknorpeliges Zwischengewebe ( z. B. Menisken im Knie). Fettpolster im Gelenk können als Pufferung dienen.

Der Gelenkknorpel liegt dem untergelagerten Knochen dicht an.Die Gelenkkapsel besitzt innen zur Gelenkhöhle hin Gefäße und Nerven, nach aussen wird sie mitunter durch die Bänder verstärkt.

Die innere Kapselschicht verfügt über Zellen, die die Stoffaufnahme und – abgabe in die Gelenkhöhle übernehmen. Ebenso scheidet sie Gelenkschmiere ab. Die Gelenkschmiere verhindert Reibung zwischen aneinanderliegenden Gelenkflächen und ernährt den Knorpel. Hierfür sind in der Gelenkschmiere Hyaluronsäurekomplexe, Zucker, Elektrolyte und Enzyme enthalten. Nimmt die Gelenkschmiere ab, weil der Körper z. B. mit zu wenig Flüssigkeit versorgt wird, kann es dazu kommen, dass die beiden Gelenkknorpel aufeinanderreiben, was Schmerzen verursacht.

Knochen- und Knorpel sind ständigen Umbauprozessen unterworfen. Diese werden durch spezielle auf- und abbauende Zellen vorgenommen. Die Steuerung unterliegt Hormonen. Knorpel- und Knochenaubbau und Erneuerung des Gewebes sollten sich die Waage halten. Im Alter oder auch nach Kastration aufgrund fehlender Sexualhormone, sowie durch längerfristige Cortisongaben überwiegt oft der Abbau, was zur geringeren Festigkeit und Belastbarkeit des Knochens führen kann.

Wichtig ist ein ausgewogenes Calcium/ Phosphorverhältnis in der Ernährung, vor allem im Wachstum. Calcium und Phosphor werden im Blut in engen Grenzen gehalten. Liegt zu wenig vor, wird es aus dem Knochen frei gesetzt und vermindert ausgeschieden, ist der Gehalt zu hoch, wird es in den Knochen eingelagert und mehr davon ausgeschieden.

Es ist darauf zu achten, dass vor allem großwüchsige Hunderassen nicht zu schnell wachsen, da der Knochen dann nicht ausreichend durchbaut wird. Zu schnellem Wachstum führt eine zu hohe Kalorien- und Rohproteinzufuhr. Oft denken Besitzer, ihre Hunde seien zu dünn, da sie knochig wirken und die Beine sehr lang sind. Hier bitte keine größeren Mengen füttern, da es sich hier eher um ein zu schnelles Wachstum in die Höhe handelt.

An Gelenkerkrankungen existieren nichtentzündliche Gelenkerkrankungen wie Erkrankungen, die durch Fehlentwicklung der Knorpel- oder Knochenstruktur oder des Gelenks an sich entstehen, Erkrankungen, die durch immer wiederkehrende chronische Entzündung zu einer Abnutzung des Gelenkknorpels, Verdickung der Gelenkkapsel und Knochenzubildung führt, Erkrankungen, die durch Verletzungen ausgelöst werden und tumoröse Erkrankungen und entzündliche Erkrankungen, die durch Erreger hervorgerufen werden oder durch Fehlsteuerung des Immunsystems.

Die Tierbesitzer bemerken meist als erstes eine Lahmheit ihres Hundes oder Pferdes. Oft ist an der entsprechenden Gliedmaße nichts zu sehen, selten ist eine Stelle vermehrt warm oder gar dick.

Katzen äußern selten Lahmheiten, sie werden eher unsauber, nutzen den Kratzbaum nicht mehr oder springen nicht mehr auf erhöhte Flächen. Manche Katzen putzen sich die schmerzenden Stellen so ausgiebig, dass dort das Fell ausgeht, manchen Katzen putzen sich nicht mehr, weil sie durch Schmerzen nicht mehr so beweglich sind.

Die klassischen Schmerzmittel, die den in der Humanmedizin eingesetzten Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol und Aspirin ähneln ( die Mittel aus der Humanmedizin auf KEINEN FALL ohne Absprache mit einem Tierarzt am Tier anwenden!!!!!!), haben oft unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und belasten auf Dauer Leber und Niere. Sie sorgen dafür, dass die die Entzündung und den Schmerz verursachenden  Botenstoffe nicht mehr produziert werden. Die Heilung wird allerdings durch komplette Unterdrückung der Entzündung behindert. Besser wäre eine Modulation der Entzündung.

Schonender sind natürliche/ pflanzliche Stoffe, die Schmerzen und Entzündungen lindern, die Entzündung auch eher in Schach halten und nicht vollends unterdrücken und  Knorpel und Knochen schützen und stärken.

z. B. Glykosaminoglykane und Chondroitin, die ähnlich zusammengesetzt sind wie Knorpel und Gelenkflüssigkeit und den Aufbau unterstützen, sowie weiteren Abbau verhindern.

Gerne eingesetzt wird auch Teufelskralle, die den Stoffwechsel in Bändern, Sehnen und Gelenken anregen soll und schmerzlindernd, abschwellend und entzündungshemmend wirkt, sowie beim Aufbau der Knorpelsubstanz hilft.

Weihrauchharz ( Boswellia serrata): entzündungshemmend durch Hemmung des Enzyms, das dafür verantwortlich ist, chronische Entzündungen im Körper aufrecht zu erhalten und schmerzlindernd.

Weidenrinde: schmerzlindernd und entzündungshemmend, harntreibend und unterstützt somit die Toxinausschwemmung aus dem Körper

Kieselerde ( Silicium, enthalten im Ackerschachtelhalm): stimuliert die Knochenaufbauenden Zellen, unterstützt den Knorpelaufbau, indem sie die Quervernetzungen im Knorpelgerüst aufbaut, bildet die Interzellularsubstanz des Knochens mit

Kollagenhydrolysat: Bestandteil u.a. von Sehnen, Knochen und elastischen Bestandteilen des Knorpels, das auch als „ Leim“ den Knorpel zusammenhält.

Chilli: wirkt schmerzlindernd

Grünlippmuschelpulver: enthält Chondroitin, Glucosaminol und Omega-3Fettsäuren. Omega-3- Fettsäuren aus Fischen und Algen enthalten u.a. Eicosapentaensäure ( EPA), die die Immunantwort reguliert und die Bildung entzündungsfördernder Stoffe reduziert. Omega-3-Fettsäuren können auch als einzelnes Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich gefüttert werden. Dabei sollte es sich jedoch um ein Produkt handeln, das rein ist, einen hohen Gehalt an EPA und DHA ( Decosahexaensäure) besitzt, das in kleine Braunglasflaschen unter Sauerstoffausschluss abgefüllt wurde und dem natürliche Antioxidantien zugefügt wurden und das in Form von Triglyceriden vorliegt. Nur so kann gewährleistet werden, dass es dem Körper nützt und nicht zusätzlich belastet.

Mumijo: unterstützt die Knochenheilung

Oben genannte Substanzen sind z. B. in Provicell Osteo Vet enthalten.

Zudem werden noch folgende Stoffe eingesetzt:

Gingko: verbessert die Durchblutung auch die der Gefäße im Knochen- und Knorpelstoffwechsel und somit die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen

Kurkuma: immunstimulierend, entzündungshemmend, antioxidativ, lindert Schmerzen

Katzenkralle: entzündungshemmend, schmerzlindernd und entgiftend

Ginseng: durchblutungsfördernd, Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte, entgiftend, entzündungshemmend, unterstützend bei der Regeneration des Gewebes

CBD- Öl: das Öl aus der Hanfpflanze. Hier ist allerdings auch sehr wichtig, ein qualitativ hochwertiges Produkt anzuwenden.

Colostrum wirkt aufgrund seiner Inhaltsstoffe antientzündlich.

Vitamin D trägt zur Steuerung des Calciumeinbaus in die Knochen bei

Mangan ist wichtig für das Knochenwachstum

MSM ( Methylsulfonylmethan):
Wirkt an der Darmschleimhaut. Im Darmschleim ist Schwefel enthalten. Dieser hindert pathogene Keime daran, durch den Darm in den Körper einzuwandern. Der Darm ist so aufgebaut, dass Nährstoffe aufgenommen werden, große Eiweissmoleküle und schädigende Stoffe jedoch abgewehrt werden. Wenn ein Lebewesen Nahrung zu sich nimmt, die individuell nicht vertragen wird, baut der Darm als erste Abwehrreaktion durch Histaminausschüttung und damit einhergehende Schwellung der Darmschleimhaut eine Barriere auf. Reist diese Abwehrreaktion nicht ab, öffnet der Darm seine Schleusen, damit Nährstoffe in den Körper gelangen können. Hier wird dann nicht mehr selektiert und Stoffe, die unter normalen Umständen nicht aufgenommen werden, passieren die Darmschranke. Unter der Darmschleimhaut befindet sich direkt das Immunsystem des Darms, was das Größte Immunsystem des Körpers darstellt. Werden diesem diese Bestandteile präsentiert, entwickelt der Körper eine Entzündung. Die Entzündung bleibt mitunter nicht nur auf den Darm beschränkt, sondern kann auch auf Gelenke übergehen. Eine Autoimmunerkrankung wie z. B. Rheuma kann ihre Ursache in einer permanenten Überreizung des Immunsystems haben.

Zu „ Löchern“ in der Darmwand führt mitunter auch die Gabe von Medikamenten wie Antibiotika und Schmerzmitteln, die Aufnahme von Umweltgiften und Streß.

Aus ganzheitlicher Sicht betrachtet ist es folglich wichtig, bei der Behandlung ein Augenmerk auf den Darm zu richten. Futter sollte keine Zusatzstoffe, künstlichen Aromen und Zucker beinhalten, die Ausgangsstoffe sind am Besten von hoher Qualität und Bio. Kohlehydrate sind auf ein Minimum zu beschränken und günstig wäre es, täglich vor allem die Kohlehydrat- und Eiweissquelle zu wechseln. Es besteht auch die Möglichkeit über einen Bluttest zu erfahren, welche Nahrungsmittel verträglicher sind als andere. Neben dieser sogenannten antientzündlichen Ernährung muss dann der Darm wieder repariert werden. Hier kann man MSM einsetzen, um den Darmschleim zu unterstützen. Präbiotika werden zugegeben, um die Darmbakterien, die sich günstig auf die Gesundheit auswirken zu füttern und somit zu züchten. Andere Präparate enthalten eine hohe Anzahl gesundheitsfördernder Darmkeime und andere Inhaltsstoffe, die Verdauung unterstützen und antientzündlich und desinfizierend wirken.

Gelingt es auf lange Sicht, einen gesunden Darm mit intakter Schleimhautbarriere und ausgewogenen Darmbewohnern wieder herzustellen, besteht die Möglichkeit, dass sich auch Knochen-, Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie Autoimmunerkrankungen und Allergien, letztendlich alle chronischen Erkrankungen verbessern.

Bei Katzen ist bei der Anwendung von pflanzlichen Produkten etwas Vorsicht geboten. Ihnen fehlt ein bestimmtes Enzym, so dass nicht alles im Körper entsprechend umgebaut werden kann und daher mitunter zu Nebenwirkungen und Vergiftungserscheinungen führt.

Chondroitin, Glucosaminol, Grünlippmuschelpulver, Kieselerde, Kollagenhydrolysat, Colostrum, Omega 3 Fettsäuren, CBD- Öl, Teufelskralle und Katzenkralle stellen kein Problem dar.

Quellen:
„Physiologie der Haustiere“ W.v. Engelhardt, G. Breves
„ Sport- und Freizeitverletzungen im Fokus- Besonderheiten bei der Behandlung von Hunden“ Fa. Heel
„Innere Medizin der Kleintiere“ Richard W. Nelson, C. Guillermo Couto
„ Anatomie der Haussäugetiere“ König, Liebich

www.tiergewuerze.de

„ Feuerlöscher für den Körper: Omega- 3- und Omega-7- Öle“, „ Das 3- Säulen- Konzept bei Gelenk- und Knochenerkrankungen“ Tisso
„ Provicell Vet Natürliches Ergänzungsfuttermittel für Hunde, Katzen und Pferde“ Provicell


Ein Artikel von Heike Stuhlmann, www.tierarztpraxis-poststrasse.de