Kamille

Pflanzenkunde: Die Kamille

Die Kamille ist wohl eine der bekanntesten Heilpflanzen, die es gibt. Man schätzt sie besonders für ihre entzündungs- und krampflösenden Eigenschaften.

Bei richtiger Dosierung sind keine Nebenwirkungen zu erwarten, allerdings hält sich der hartnäckige Rat, Kamillentee für Augenentzündungen zu nutzen. Darauf sollte man wegen der darin enthaltenen Schwebstoffe und Allergene verzichten.

Botanischer Name: Matricaria chamomilla L

Indikationen/Anwendungsgebiete:

  • Magen und Darm
  • Verdauung
  • Atemwege
  • Haut
  • Zahnfleisch
  • Nervensystem

Familie: Korbblüter

Verwendete Pflanzenteile: Kamillenblüten (Matricariae flos)

Vorkommen: Europa, auch in Nord- und Südamerika

Erntezeit: Juni (der optimale Erntezeitpunkt ist, wenn zwei Drittel der Blüten am Köpfchen aufgeblüht sind)

Wichtige Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Kumarine, Schleimstoffe, Flavonoide

Wirkung:

  • Entzündungshemmend
  • Antibakteriell
  • Krampflösend

Anwendung in der Tiermedizin:

  • Blähungen
  • Krämpfe
  • Übelkeit
  • Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut
  • Bei Zahnfleischentzündungen
  • Bakterielle Hauterkrankungen
  • Behandlung von Wunden
  • Als begleitende Therapie bei Pilzerkrankungen im Bereich der Vagina und der Mauhlhöhle
  • Gerstenkörner
  • Entzündliche Erkrankungen der Atemwege, zum Beispiel Bronchitis (Inhalation)

Verwechslungen und Verfälschungen:

  • Falsche Strandkamille
  • Mutterkraut

Zubereitung:

  • Als Tee
  • Ganzes Kraut über das Futter
  • Ölauszug
  • Tinktur
  • Ätherisches Öl

Dosierung:

  • Pferd 25 bis 50 g
  • Hund 0,5 – 3 g
  • Katzen: Für Katzen nicht geeignet!

Zusätzliche Informationen:

  • Optimale Kombination mit Kamille, Hopfen und Baldrian bei übernervösen/ängstlichen Tieren
  • Kamille, Süßholz, Melisse, Pfefferminze, Anis bei Magen-Darmproblemen
  • Die Kamille ist sehr gut für die Inhalationstherapie und für Bäder und Spülungen des Anal- und Genitalbereichs geeignet

Diese Informationen ersetzen nicht den Gang zum Therapeuten!


Ein Artikel von Mechthild Prester, Tierheilpraxis und Naturheilschule Prester

Planzenkunde_Löwenzahn

Planzenkunde: Löwenzahn (Taraxacum officinale )

Verwendete Pflanzenteile
Blätter mit und ohne Blüten, Blütenstängel, Wurzel 

Vorkommen
Auf der nördlichen Erdhalbkugel verbreitet. In Wiesen und an Wegrändern, auf nährstoffreichen Stellen

Erntezeit
Junge Blätter und Blüten im Mai
Wurzel im Herbst besonders reich an Inulin

Wichtigste Inhaltsstoffe
Löwenzahn enthält in allen Teilen Bitterstoffe die als Taraxin bezeichnet werden, Triterpene, Phenolglykoside (Taraxacosid), Flavonoide und Kohlenhydrate.
Inulin und Schleime, hoher Kaliumgehalt

Anwendungsbereiche
Leber Magen Darm Niere Haut

Anwendung in der Tiermedizin
Galletreibend, Verdauungsstörungen

Traditionelle volkstümliche Anwendung
Bei Leber- und Gallenproblemen, zur Anregung der Bauchspeicheldrüse und der Milz.

Bei Ekzemen und Hautproblemen, zur Durchspülungstherapie (Aquarese), bei Prostatabeschwerden, bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen.
Bei Darmparasiten.

Zubereitung: Frische Pflanzen getrocknet Blatt- und Wurzeldroge
Reine Wurzeldroge,  Löwenzahnsaft als Presssaft

Dosierung
Pferd 20-50 g
Hund 5 g
Katze 1 g

Saft:
Pferd 1-3 EL
Hund bis 15 kg 1-2 TL große Hunde 1-2 EL
Katze 2 X täglich 10 20 Tropfen

Bei einem Verschluss der Gallenwege oder anderen Erkrankungen im Bereich des Gallensystems darf Löwenzahn nicht angewendet werden.

Wissenswertes für die Beratung
Jeder kennt Löwenzahn als Pusteblume, Löwenzahn steht für das Loslassen, das sich ständig Erneuern und Regenerieren. Als Nährstoffzeiger ist Löwenzahn die Pflanze für den Stoffwechsel. Das macht ihn so erfolgreich, weltweit. Löwenzahn frisch oder getrocknet, Kraut, Wurzel oder Saft sind starke Helfer im Kampf gegen Kokzidien. Bei Tieren die zu Nierensteinen oder -Grieß neigen, sollte die Niere immer wieder mit Löwenzahn  unterstützt und besser durchspült werden.


Ein Artikel von Manfred Hessel, Geschäftsführer von PerNaturam