Vom Couchpotato zum Spitzensportler: So bringen Sie Ihre Katze in Bewegung

Pressemitteilung

Düsseldorf, 11. Oktober 2023. Hauskatzen gehören zu den beliebtesten Begleitern der Deutschen. Sie bieten Trost, Freude und Gesellschaft, doch oft übersehen wir die entscheidende Rolle der körperlichen Aktivität für die Vierbeiner. Als verantwortungsbewusste Katzenbesitzer können wir aber viel dazu beitragen, dass unsere pelzigen Familienmitglieder ausreichend Bewegung erhalten. So fördern wir ihre Gesundheit und Wohlbefinden und beugen Krankheiten vor.

Forscher und Tierärzte sind sich einig: Bewegung ist der Schlüssel zur Vermeidung von Gesundheitsproblemen bei Hauskatzen. Denn Übergewicht kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, darunter Diabetes, Gelenkprobleme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung hilft, das Gewicht der Vierbeiner zu kontrollieren. Ein weiterer Vorteil von ausreichend Bewegung ist, dass aktive Katzen einen stärkeren Muskeltonus entwickeln und agiler sind, was ihnen hilft, im Alltag besser zurechtzukommen. Einer der wichtigsten Punkte ist jedoch das Verhindern von Langeweile. Katzen sind neugierige Tiere und benötigen geistige und körperliche Stimulation. Bewegung bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Umgebung zu erkunden und ihre Instinkte auszuleben.

So bleibt Ihre Katze fit

Um sicherzustellen, dass Ihre Hauskatze ausreichend Bewegung erhält, können Sie folgende Tipps berücksichtigen:

  • Spielzeug: Kaufen Sie interaktives Spielzeug, das Ihre Katze zum Spielen und Jagen anregt. Katzenangeln, Bälle und Sprungfedern sind beliebte Optionen.
  • Kratzbaum: Ein Kratzbaum mit verschiedenen Ebenen und Verstecken gibt der Samtpfote die Möglichkeit, zu klettern und zu erkunden.
  • Katzenfreundliches Umfeld: Schaffen Sie einen sicheren Bereich im Freien oder auf dem Balkon, damit Ihre Katze frische Luft schnappen und die Natur erleben kann.
  • Spielzeit: Nehmen Sie sich täglich Zeit, um aktiv mit Ihrer Katze zu spielen. Dies stärkt die Bindung zwischen Ihnen und fördert die körperliche Aktivität.
  • Futter-Puzzle: Verwenden Sie Futter-Puzzle-Spielzeuge, um die Mahlzeiten Ihrer Katze interessanter zu gestalten und ihre geistige Anregung zu fördern. Falls Nassfutter verfüttert wird, ist ein Schnüffelteppich eine gute Alternative, in dem Leckerlies versteckt werden können.


Denken Sie daran, dass jede Katze unterschiedliche Bedürfnisse hat. Beobachten Sie Ihr Haustier und passen Sie die Aktivitäten an seine Vorlieben an. Indem Sie Bewegung in den Alltag Ihrer Hauskatze integrieren, tragen Sie dazu bei, dass sie ein glückliches und gesundes Leben führen kann.

Agria Cat Walk

Um auf den Bewegungsmangel vieler Katzen aufmerksam zu machen, veranstaltet Agria Tierversicherungen am 28. – 29.10.2022 einen digitalen Cat Walk, an dem alle Katzenbesitzer und ihre Vierbeiner von zu Hause aus teilnehmen können. Ein Spaziergang durch die Nachbarschaft mit dem Freigänger ist dabei genauso gut, wie die spielerische Bewegungsanimation in den eigenen vier Wänden.

Wichtig ist, die Leistung als Beweis zu filmen oder ein Foto zu machen und dieses auf Social Media mit dem Hashtag #agriacatwalkger zu veröffentlichen. Denn pro vierbeinigen Teilnehmer spendet Agria 5 Euro an den Deutschen Tierschutzbund e.V., der eine eigene Auffangstationen für in Not geratene Haustiere betreibt, unsere Tierheime und Tierschutzvereine mit Futterspenden, Material, Soforthilfen etc. unterstützt und ein einzigartiges Straßentierprojekt in der Ukraine betreibt.

Hier geht es zur Anmeldung für den Cat Walk 2023!

Eine Pressemitteilung von Agria

Agria wurde 1890 von Tierbesitzern in Schweden gegründet und ist heute mit einem Marktanteil von 60% in Schweden der führende Anbieter von Haustierversicherungen. Agria ist heute in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Irland und den Niederlanden tätig. Neben der Haustierversicherung bietet Agria einen digitalen Veterinärdienst an, der über die Tochtergesellschaft Agria Vet Guide Videoberatungen für Haustierbesitzer anbietet. Agria beschäftigt 500 Mitarbeiter und erzielt 2021 Prämieneinnahmen in Höhe von 513 Millionen Euro.

Senioren auf Samtpfoten

Für uns Katzenhalter ist es wohl eine unangenehme Wahrheit: Auch unsere geliebten Samtpfoten werden älter. Doch der Tag kommt, an dem wir unweigerlich einige Veränderungen am vertrauten Stubentiger bemerken. Plötzlich wird noch viel mehr geschlafen und der betagte Katzenkörper kommt nur noch mit Mühe den Kratzbaum hinauf. Spätestens da müssen wir uns eingestehen: Die Seniorenzeit hat begonnen!

Man mag diese Erkenntnis vielleicht auch gerne bei Seite schieben, denn der Blick auf den Lebensabend ist oftmals auch mit der Gewissheit verbunden, dass irgendwann der endgültige Abschied erfolgt. Doch auch die Seniorenkatze hat eigene, spezielle Bedürfnisse, die man unbedingt kennen und beachten sollte.

Ab wann ist eine Katze überhaupt ein Senior?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Während die eine Katze mit 15 Jahren dem Zahn der Zeit noch sehr erfolgreich trotzt, ist die andere schon deutlich behäbiger und schusselig geworden. Hier gilt es Ihr Tier gut zu beobachten und auf die gängigen Anzeichen zu achten. Ganz grob lässt sich aber sagen, dass eine Katze vom 10.-12. Lebensjahr an, als Senior/in gilt.

Woran erkenne ich denn, ob meine Katze langsam alt wird?

Neben einem erhöhten Ruhebedürfnis treten häufig die gleichen ersten Anzeichen auf. Die Katze ist nicht mehr so beweglich, wie in jungen Jahren und hat vielleicht auch schon ein paar ihrer Muskeln eingebüßt. Vielleicht sind auch schon ein paar extra Wohlfühlkilos bei der ein oder anderen Katze hinzugekommen sind und beim Fressen ist sie noch mäkeliger, als sie es eh schon war. Da die sonst so scharfen Sinne etwas nachlassen und die Umwelt deshalb nicht mehr so gut wahrgenommen werden kann, kann es ebenso vorkommen, dass einige Katzen schreckhafter werden. Wiederum andere scheinen gar nichts mehr mitzubekommen und schnarchen tagsüber die ganze Wohnung zusammen.

Allgemeine Tipps für einen schönen Katzen-Lebensabend

Unsere Senioren brauchen unsere Zuwendung. Finden Sie das richtige Maß zwischen Respektieren des erhöhten Ruhebedürfnisses und angebrachter Animation zu Spaß und Spiel. Allzu wild sollte es nicht sein, doch regelmäßige Bewegung wirkt dem Abbau der Muskulatur entgegen und Intelligenzspiele sorgen für einen wachen Geist bis ins hohe Alter. Eventuell müssen Sie nun auch der Fell- pflege ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit schenken. Da einige Katzen ihre hohe Be-weglichkeit einbüßen, erreichen unbewegliche Katzen nicht mehr alle Bereiche ihres Körpers gleich gut und können hier und da eine helfende (oder bürstende) Hand ge-brauchen.Wenn die Beweglichkeit langsam abnimmt, kann es außerdem nötig sein, vorhandene Liegeflächen und Kratzbäume zu überdenken und anzupassen. Mit Rampen als Steighilfe kann die Samtpfote noch länger Freude an ihren Katzenmöbeln haben.

Studien haben gezeigt das gerade bei alternden Katzen Arthrosen eine bisher unbekannte, große Rolle spielen. Wenn Ihre Samtpfote also neuerdings ungewohnt langsam und ruhig daherschleicht, kann durchaus ein medizinischer Grund dahinterstecken. Nicht immer ist es nur ein größeres Ruhebedürfnis oder gar Faulheit.

Besonders wichtig ist es, die Gelenke durch einen einfacheren Abstieg zu schonen, zum Beispiel durch verkürzte Abstände zwischen den Ebenen des Kratzbaums oder einem Brett als Steg. Auch Nahrungsergänzungen in Form von z.B. Grünlippmuschel können hier ergänzt werden.

Es sollte ansonsten nicht mehr viel in der Wohnung umgestellt werden, denn alte Katzen reagieren oft besonders irritiert auf Veränderungen. Ebenso ist ein geregelter Tagesablauf wichtig, er gibt den Senioren Sicherheit und Struktur.

Liebe geht durch den Magen…

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ernährung. Während die einen im Alter etwas rundlicher werden, scheinen andere Senioren plötzlich zu Erschlanken.

Eine angepasste Energiezufuhr ist hier wichtig. Eventuell macht es Sinn den Energiegehalt des Futters einmal zu überprüfen und hier auf ein entsprechendes Senior Futter zu wechseln, damit die Wohlfühlröllchen nicht bald Überhand nehmen. Oder es sollte etwas Energie/Fett/Protein extra hinzugefügt werden, wenn die Katze es mit den Idealmaßen etwas übertreibt.

Auch bei älteren Katzen macht eine gute Figur was her, jedoch sollte auch immer eine Reserve für eventuelle Krankheitsphasen etc. vorhanden sein. Auch eine gezielte Fütterung von Kräutern und natürlichen Mineralien kann die Vitalität im Seniorenalter unterstützen.

So kann z.B. Ginkgo auch für die grauen Zellen der Katze ein Frischekick sein.Gerade im gesetzten Alter tut sich der Organismus mit normalen Anforderungen etwas schwer. Einfache Dinge wie es sonst der Fellwechsel ist, werden zur Herausforderung. Hier wird viel Energie verbraucht und der Körper ist sehr lange mit solchen Vorgängen beschäftigt. Das Immunsystem ist angreifbar und die Anfälligkeit für Infekte steigt. Gerade hier macht es Sinn, frühzeitige Unterstützung zu leisten und die natürlichen Vorgänge zu beschleunigen.

Und das wichtigste zum Schluss:

Haben Sie Nachsicht und Geduld. Denn Ihre Katze hat Sie ihr ganzes Leben lang begleitet, während es für Sie selbst nur ein


vergleichsweise kurzer Lebensabschnitt war. Bringen Sie daher Ihrer alternden Samtpfote viel Liebe und Nachsicht entgegen, selbst wenn sie nun plötzlich unsauber werden sollte, viel mehr Pflege benötigt oder viel- leicht sogar Demenz entwickelt und anfängt etwas merkwürdig zu werden. Dann werden Sie mit noch einigen schönen Rentnerjahren Ihrer Katze belohnt

Ein Artikel von Irmgard Höving, Tierheilpraktikerin

Flucht mit Haustier

Ukrainische Geflüchtete mit Tier – was zu tun ist und wie man helfen kann

Weil in deutschen Flüchtlingsunterkünften die Mitnahme von Tieren meist nicht erlaubt ist, sind Geflüchtete mit Haustier vielfach auf private Unterkünfte angewiesen. Der Deutsche Tierschutzbund weist darauf hin, wie wichtig es ist, dass Menschen und Tiere nicht getrennt werden, gibt Tipps, wie man helfen kann und erklärt, welche Maßnahmen rund ums Tier getroffen werden sollten.

„Für die geflüchteten Menschen, die alles zurücklassen mussten, sind ihre Tiere eine wichtige Stütze. Wenn immer möglich, sollte eine Trennung vermieden werden. Private Unterkünfte, in denen Tiere willkommen sind, sind daher ein wahrer Segen“, sagt Luca Secker, Fachreferentin für Heimtiere vom Deutschen Tierschutzbund. Aufgrund der Sprachbarriere sei es wichtig, Ukrainer mit Tier zu unterstützen, wenn es um die Kontaktaufnahme mit dem Veterinäramt, nötige Behandlungen beim Tierarzt oder die Registrierung des Tieres in einem Haustierregister geht.

Tollwut-Check, Kennzeichnung und Registrierung

Die Einreise nach Deutschland ist für Hunde und Katzen von ukrainischen Geflüchteten derzeit auch ohne die sonst notwendige Tollwut-Impfung und andere Dokumente möglich. Nach der Ankunft sind die Geflüchteten aber aufgefordert, sich beim Veterinäramt zu melden und die mitgereisten Tiere anzumelden. Der Deutsche Tierschutzbund hatte dafür geworben, die Aufnahme von Flüchtlingen und ihren Tieren so einfach und unbürokratisch wie möglich zu gestalten. Sowohl die Bundesinnenministerin Nancy Faeser1 als auch die Bundesländer2 haben sich mittlerweile dafür ausgesprochen, Menschen und Tiere nicht zu trennen, wenn bereits eine Unterkunft gefunden ist. Möglich ist diese pragmatische Handhabung, weil das Tollwutrisiko verschwindend gering ist: Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts3 liegt die Wahrscheinlichkeit bei etwa 1:300.000. In der Regel wird das zuständige Veterinäramt als Maßnahmen eine klinische Untersuchung, eine Impfung gegen Tollwut sowie – falls noch nicht vorhanden – die Kennzeichnung des Tieres via Mikrochip anordnen. Die Tierhalter sollten ihr Tier mit der Chipnummer anschließend bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, registrieren. Die kostenfreie Registrierung hilft, den tierischen Liebling schnell wiederzufinden, sollte das Tier in der neuen, ungewohnten Umgebung entlaufen. Für Ukrainer mit Tieren bietet FINDEFIX rund um die Uhr einen vereinfachten Service4 an.

Aufnahme von Mensch und Tier darf nicht verwehrt werden

Wer in einer Mietswohnung lebt und Geflüchtete aufnehmen möchte, kann dies für sechs bis acht Wochen problemlos tun, auch ohne den Vermieter zu informieren – darauf weist der Deutsche Mieterbund5 hin. „Auch ein vorübergehender „Besuch“ mit Hund oder Katze kann nicht verwehrt werden, es sei denn, es handelt sich um einen sogenannten „Listenhund“, erklärt Evelyn Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung beim Deutschen Tierschutzbund. „Bei den von Ukrainern mitgebrachten Tieren handelt es sich meist um Katzen oder kleine und mittelgroße Hunde, deren Mitnahme in die Mietwohnung kein Problem sein dürfe. Für mögliche vom Tier verursachte Schäden haftet jedoch der Mieter.“

eine Pressemeldung von Deutscher Tierschutzbund e.v.

Copyright Bild oben: Deutscher Tierschutzbund e.V. / Nick Harwart

Quellenangaben: 1 Schreiben von Nancy Faeser an den Deutschen Tierschutzbund vom 11.03.2022, 2 Meldung des Umweltministeriums NRW, 3 StIKo Vet, 4 FINDEFIX.com, 5  Mieterbund.de

Akute Schmerzen bei der Katze erkennen – ganz einfach per App!

Katzen sind wahre Meister darin, Schmerzen zu verbergen. Werden sie von akuten Schmerzen geplagt, erscheinen sie häufig einfach etwas ruhiger, schläfriger, zurückgezogener – oder sie werden plötzlich unsauber oder auch aggressiv gegenüber ihren Menschen oder anderen Haustieren. Vielen Haltern fällt dann zwar auf, dass möglicherweise „etwas nicht stimmt“ – als Ausdruck von Schmerzen werden derartige Verhaltensweisen aber nur sehr selten erkannt.

Hier soll nun eine App Abhilfe schaffen – akute Schmerzen bei der Katze erkennen, quasi „auf Knopfdruck“! Die App „Tably“ (erhältlich momentan nur in englischer Sprache für iOS und Android) basiert auf einem visuellen Instrument zur Schmerzerkennung bei der Katze, der „Feline Grimace Pain Scale“ (Mimik-Schmerzskala der Katze). Diese Mimik-Schmerzskala wurde von kanadischen Tierärzten an der Universität von Montreal erarbeitet und erlaubt es, anhand des Gesichtsausdruckes der Katze zu erkennen, ob diese Schmerzen hat und wenn ja, in welcher Intensität. In tier-naturgesund 02/2021 finden Sie einen ausführlichen Beitrag zu Entwicklung und Anwendung der Mimik-Schmerzskala.

Die App „Tably“ nutzt künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um ein Foto der Katze, das mit dem Handy oder dem Tablet aufgenommen wurde, mit den Parametern der Mimik-Schmerzskala zu vergleichen. Dann zeigt die App an, ob die Katze „glücklich“ oder „unglücklich“, d.h. schmerzfrei oder schmerzgeplagt ist. Ein gleich-zeitig angezeigter Prozentwert gibt an, als wie verlässlich die App diese Einschätzung ansieht. Nach Aussagen der Entwickler erreicht die App eine Genauigkeit von 97%, vorausgesetzt, das Gesicht der Katze wurde frontal und mit einer guten Kameraauflösung aufgenommen.

Die App Tably zeigt Schmerzen und Stimmungen bei Katzen
So sieht die App "Tably" aus

Die App kann von Tierhaltern angewendet werden, die beobachten wollen, ob ihre Katze z.B. nach einer OP Schmerzen hat, die behandelt werden müssen. Aber auch in den Fällen, in denen die Katze auffällige Verhaltensweisen zeigt, sich z.B. immer mehr zurückzieht, kann die App zu Rate gezogen werden. Und schließlich kann die App eine große Hilfe sein für die Menschen, die zum ersten Mal eine Katze halten und sich unsicher sind, ob es ihrer Katze gut geht.
Aber auch Therapeuten und Tierärzte können die „Tably“ App zur Unterstützung ihrer Schmerzdiagnostik heranziehen.

In jedem Fall ist es sehr empfehlenswert, sich vor Anwendung der „Tably“ App mit der Mimik-Schmerzskala vertraut zu machen – unser Beitrag in tiernaturgesund 02/2021 stellt dieses Instrument leicht verständlich und anschaulich vor.

bereitgestellt von Nicole Schulte-Kulkmann, gepr. Tierheilpraktikerin (VDT)

tiernaturgesund_schmerzerkennung hilfsmittel katzen

Neues Hilfsmittel verspricht verlässlichere und schnellere Schmerzerkennung bei Katzen

„Wenn sie doch nur sprechen könnte…“ – So oder so ähnlich hat sicherlich schon jeder Katzenbesitzer einmal gedacht, wenn er seine Katze beobachtet und sie nicht ganz wohl gefunden hat. Hat sie vielleicht Schmerzen?!

Schmerzerkennung bei Katzen - eine schwierige Angelegenheit

Schmerzerkennung bei Katzen ist notorisch schwierig, die Samtpfoten sind Meister darin, ihre Pein zu verbergen. Daher erhalten Katzen auch deutlich seltener als Hunde eine rechtzeitige und effektive Schmerzbehandlung. Um hier Verbesserungen zu erzielen, hat ein Forscherteam um Prof. Paulo Steagall an der Universität Montreal im Jahr 2019 ein Hilfsmittel entwickelt, mit dem sich Schmerzen bei Katzen schnell, einfach und verlässlich erkennen lassen: Die „Feline Grimace Pain Scale“ („Gesichtsausdrucksbasierte Schmerzskala“). Mehr erfahren Sie hier: https://www.felinegrimacescale.com/

Die Forscher fanden heraus, dass sich bei Katzen, die unter akuten Schmerzen leiden, bestimmte Elemente im Gesichtsausdruck verändern. Die Skala misst diese Veränderungen, und es konnte bereits gezeigt werden, dass die Skala, wenn sie von Tierärzten/Tierheilpraktikern angewandt wird, zu verlässlichen Einschätzungen führt.

Sie sind Tierhalter? So können Sie sich an der Forschung beteiligen

Aber letztlich sind es die Tierhalter, die „an vorderster Front“ stehen, wenn es darum geht, Schmerzen bei ihrem Tier zu erkennen – sie haben ihre Katze jeden Tag vor Augen und sind die ersten, denen Veränderungen auffallen, oft lange, bevor die Katze dem Tierarzt/Tierheilpraktiker vorgestellt wird. Daher soll nun in einem zweiten Schritt die Skala auch für Tierbesitzer validiert werden. Die Forschungsarbeiten dazu laufen – und Sie können sie aktiv unterstützen, indem Sie sich an einem Fragebogen beteiligen, mit dessen Hilfe geklärt werden soll, wie gut auch Tierbesitzer mit der Skala arbeiten können. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um dabei zu helfen, dass Schmerzen bei Katzen demnächst besser und früher erkannt werden – hier geht es zum Fragebogen in englischer Sprache (bis 15.05.2021): https://www.research.net/r/FGS2021?lang=en

Mehr dazu demnächst bei tiernaturgesund - gerne mit ihrer Hilfe!

Auch tiernaturgesund wird sich demnächst in einem ausführlichen Artikel mit der Feline Grimace Pain Scale beschäftigen. Vielleicht haben Sie ja Lust, an diesem Artikel mitzuwirken? Wir suchen dazu Fotos von Katzen, die (mutmaßlich) Schmerzen haben, z.B. im Anschluss an eine Zahnsanierung, eine Kastration etc. An diesen Aufnahmen soll die Anwendung der Schmerzskala erläutert werden. Es sollte sich um eine Frontal-Nahaufnahme des Gesichtes Ihrer Katze handeln – aber bitte bedrängen Sie sie für das Foto nicht, wenn sie sich nicht gut fühlt, warten Sie einen Moment ab, an dem die Katze von selbst, entspannt, in die Kamera blickt. 

Fotos (mit hoher Auflösung, Dateigröße ca. 1MB) und eine kurze Beschreibung der Umstände, unter denen das Foto entstanden ist (z.B. X Stunden nach der Kastration, ob und wie viel Schmerzmittel die Katze erhalten hat, ein Foto vor bzw. 30 Minuten nach der Verabreichung eines Schmerzmittels) können Sie per Email einsenden an redaktion@tiernaturgesund.de. Mit der Einsendung Ihrer Fotos stimmen Sie der Veröffentlichung der Fotos im Internet bzw. in Printmedien zu und erklären die Urheberrechte daran zu besitzen.

Bis demnächst zu diesem Thema auf tiernaturgesund!

Katzen auf neues Futter umstellen – ein unmögliches Unterfangen?

Katzen auf neues Futter umstellen – ein unmögliches Unterfangen?

Blickt man auch nur 30 Jahre in die Vergangenheit, so wurden Katzen eigentlich kaum gefüttert. Sie bekamen ab und zu Reste des Haushalts oder des Bauernhofes auf dem sie lebten und ab und zu ein Schälchen Milch. Ansonsten wurden sie eher als Mäusefänger eingesetzt und sorgten so größtenteils selbst für ihr Futter. Heute ist das anders. Unsere Katzen bekommen selten frische Futterbestandteile und meist landet Fertigfutter (oft über Jahre die gleiche Sorte oder Herstellerfirma) im Napf. Vor allem Wohnungskatzen haben nicht mehr die Möglichkeit, sich zum Teil selbst mit Nahrung zu versorgen. Nicht immer ist die Qualität des Futters zufriedenstellend.

Unter anderem durch minderwertiges Futter können auch unsere Haustiere Krankheiten entwickeln, die in der Menschenwelt „Zivilisationskrankheiten“ heißen. Dazu zählen z.B. Diabetes, Arthrose, Rheuma, Übergewicht, Nieren- und Harnsteine, Zahnprobleme, Hauterkrankungen, Krebs und Allergien. Vor allem Zahnprobleme, Diabetes, Übergewicht und Nierenerkrankungen (Todesursache Nr. 1 bei Katzen – jede 2. Katze über 10 Jahre stirbt an einer Nierenerkrankung) können zu einem großen Teil auf die Fütterung zurückgeführt werden.

Will man Katzen jedoch auf hochwertiges Futter umstellen, hält sich ihre Dankbarkeit leider oft in Grenzen. Probleme bei der Umstellung:

Katzen haben oft eine Abneigung gegen neues Futter, die sogenannte „Neophobie“. Sie sind z.B. seit Jahren an ein bestimmtes Futter mit einer bestimmten Konsistenz und dem immer gleichen Geruch gewöhnt und akzeptieren nichts anderes. Das macht es schwer, sie auf neues Futter umzustellen und setzt ein wenig Engagement des Besitzers voraus. Aber es ist machbar. Nur der Weg dahin ist oft bei jeder Katze anders. Daher bitte nicht vorschnell aufgeben, manche Katzen brauchen einfach etwas länger als andere.

Dann gibt es noch den sogenannten „Futterwechselmechanismus“. Hier tritt das Gegenteil wie bei der Neophobie auf. Die Katze frisst eine gewisse Zeit ein bestimmtes Futter und plötzlich will sie es nicht mehr und verweigert standhaft. Bei solchen Katzen sollte man mehrere Sorten des neuen Futters oder verschiedene Rezepte der BARF-Ration (Frische, rohe Rationen, angelehnt an die Zusammensetzung in einem Beutetier) vorhalten, um eine gewisse Abwechslung gewährleisten zu können.

Viele Katzen sind aufgrund ihrer jahrelangen Gewöhnung an Fertigfutter relativ schwer von frischer Nahrung oder einem hochwertigen Nassfutter zu überzeugen. Hier einige Tricks, die helfen können:

  • Futter nicht stehen lassen. Mahlzeiten servieren und wenn nicht gefressen wird, wird das Futter nach ca. 20 Minuten weggeräumt. Dann gibt es erst zur nächsten Mahlzeit wieder etwas. So lernt die Katze, das Futter nicht immer zur Verfügung steht und man fressen muss, wenn es da ist.
  • Das neue Futter oder wenig Fleisch klein geschnitten oder gewolft (dann immer mehr und die Stückchen etwas größer werden lassen) mit dem bekannten Dosenfutter vermischen.
  • Fleisch anbraten oder überbrühen, es wird dann oft lieber genommen. Ruhig erst komplett garen und dann immer roher werden lassen.
  • Das geliebte Trockenfutter pulverisieren und als Topping auf dem Fleisch oder dem neuen Dosenfutter verteilen.
  • Fertigfutter mit sehr viel Soße verwenden und als Dressing über das Fleisch geben.
  • Thunfisch aus der Dose mit laktosefreier Milch pürieren und über das Fleisch geben.
  • Fleischstückchen werfen, damit sie erjagt werden können.

Ein Artikel von Silke Rochnia, www.menschkatzehund.de  

Katze und Kräuter: Ein Sonderfall!

Durch den Gehalt an Terpenen und Phenolen sind Teebaumöl und viele andere ätherische Öle (Thymian -, Oregano – und Zimtöle) für Katzen toxisch. Katzen können durch die fehlende Fähigkeit zur Glucuronidierung (Verstoffwechselung) diese Verbindungen nur sehr langsam ausscheiden. Die Inhaltsstoffe des Teebaumöls reichern sich im Körper der Katze an, es kommt zur Vergiftung. Selbst wenn Tierbesitzer ihren Katzen nur wenige Tropfen Teebaumöl zur Flohbekämpfung auf das Fell tropfen, so können die Katzen doch bei der Fellpflege toxische Mengen aufnehmen und erkranken.

Dennoch gibt einige Heilpflanzen, deren Gebrauch für Katzen möglich ist. Mit „möglich“ meine ich, dass Katzen sehr eigene Ansichten vertreten hinsichtlich dessen, was sie zu sich nehmen möchten.

Starte einen Versuch mit Katzenminze. Der lateinische Name lautet Nepeta cataria. Die heißt so, weil viele Katzen sie lieben. Nicht alle fahren darauf ab, denn es wird eine genetisch bedingte Vorliebe vermutet. Mit Katzenminze kannst Du Deiner Katze zum Beispiel das Futter schmackhaft machen.

Bei den Katzen, die darauf ansprechen, kann die Katzenminze genutzt werden, um eine Futterumstellung und die Verabreichung von Arzneimitteln zu erleichtern.

Katze frisst Katzenmize

Weitere Einsatzgebiete

  • fiebrige Infekte
  • Bronchitis (akut und chronisch)
  • Magen-Darm-Infekte
  • Reizdarm
  • Folgen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • zur Beruhigung und Anregung

Die Anwendung

Am besten pflanzt Du die Katzenminze in Deinem Garten oder auf dem Balkon an. So kann sich Deine Katze immmer bedienen, wenn ihr danach ist. Du kannst auch die getrocknete Pflanze verwenden. Fülle ein Säckchen damit und Deine Katze wird sich selbst bespaßen.

Zerriebene Blätter kannst Du über das Futter streuen. Die Dosierung beträgt 1/2 gr, 2 x täglich.

Achtung: Wenn Deine Katze krank ist, so suche einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker auf.


Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de

wie tiere gesund altern

Wie Tiere gesund altern

Das Alter ist keine Krankheit. Altern ist ein normaler Vorgang des Organismus. Das gilt auch für Hunde, Katzen und Pferde. Als Folge des Alterns zeigt sich ein Nachlassen der Leistungs- und Adaptionsfähigkeit des Individuums und somit eine höhere Anfälligkeit für Erkrankungen und ein Verschleiß.

Die sogenannten Alterskrankheiten, zu denen beispielsweise die chronische Niereninsuffizienz, Herzklappenschäden oder Arthrosen gehören, können zwar auch jüngere Tiere betreffen, doch sie treten bei den älteren Semestern deutlich häufiger auf. Tatsächlich steigt die Krankheitsanfälligkeit im Alter auch insgesamt, denn die Abwehrkräfte lassen nach und die Leistungsfähigkeit des Organismus nimmt allmählich ab.

Je eher diese Krankheiten entdeckt werden, desto besser sind in der Regel die Therapieerfolge.

Tiere im Seniorenalter benötigen darüber hinaus oft mehr Zuwendung und Pflege als in ihrer Jugend. Es kann ratsam sein, die Ernährung des Seniors umzustellen, um Übergewicht zu vermeiden und Nährstoffmängeln vorzubeugen.

Die nachlassende Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane wie Augen und Ohren, erfordert einen angepassten Umgang mit dem Tier. Hört das Tier schlechter, so ist eine präzise Körpersprache, die der Mensch schon früh schulen kann, angebracht. Auch schlafen die Tiere mit Hörschwächen tiefer. Sehschwächen werden sehr lange kompensiert.

Alte Hunde und Katzen haben in der Regel ein erhöhtes Ruhebedürfnis. Die Beweglichkeit, die Kondition und die Bewegungsfreude nehmen ab. Dennoch bleiben Bewegung und Spiel ein ganzes Leben lang wichtig für die Gesundheit und die Lebensfreude der Tiere. Entscheidend ist, dass man die Spiele und das Training dem Leistungsvermögen der gealterten Vierbeiner anpasst. Für das Tier ist die Aufmerksamkeit seines Menschen wichtig.

Eintritt in die Seniorenklasse
Der Alterungsprozess verläuft so gemächlich, dass die Veränderungen lange nicht wahrgenommen werden. Darüber hinaus altern Tiere genau wie Menschen individuell unterschiedlich. Während die eine Katze mit 13 Jahren noch täglich eine Maus nach Hause bringt, kann eine andere im selben Alter bereits intensive medizinische Betreuung benötigen. Auch die ersten Symptome und der weitere Verlauf des Alterungsprozesses variieren von Tier zu Tier. So wird bei dem einen Hund zuerst die Schnauze grau, während ein anderer seine sportliche Kondition lange vor dem ersten weißen Haar einbüßt.

Es ist also gar nicht so einfach festzulegen, ab welchem Alter ein Tier zu den Senioren gehört. Daher hat man die Statistik zurate gezogen und festgelegt, dass ein Tier in die Seniorenklasse eintritt, wenn bei den meisten Vertretern der gleichen Art oder Rasse bzw. bei Hunden der gleichen Gewichts- und Größenklasse eine deutliche Häufung von Krankheiten auftritt. Das nennt man den Anstieg der Multimorbiditätskurve.

Bei Katzen ist das im Durchschnitt im Alter von elf Jahren der Fall. Bei Hunden kommt es auf die Größe des Tieres an. Vertreter der Riesenrassen wie Deutsche Doggen oder Neufundländer muss man schon im Alter von sechs Jahren zu den Senioren rechnen. Große Hunde wie der Deutscher Schäferhund oder Labrador werden ab einem Alter von sieben bis acht Jahren als alt angesehen. Mittelgroße Hunde wie Mittelpudel, Schnauzer oder Cocker Spaniel haben mit acht bis neun Jahren das Rentenalter erreicht und die ganz Kleinen wie Yorkshire Terrier, Zwergpudel oder Chihuahua erst mit zehn Jahren. Aber auch davon gibt es gravierende Abweichungen.

Vorsorge – Hauptsache Gesund
Und genau hier setzen die Vorsorgeuntersuchungen ein, um den Zustand „alt und gesund“ möglichst lange zu erhalten. Die frühe Erkennung und Behandlung von altersbedingten Erkrankungen ist eine Domäne der Naturheilkunde.

Zur Erkennung von Dysbalancen können wir neben der eigentlichen Symptomatik, energetische Verfahren anwenden und diese durch Laboruntersuchungen unterstützen.

Das Erkennen von altersbedingten Symptomen erfordert eine ausführliche Befragung des Tierhalters. Nicht immer nehmen diese kleine Veränderungen, wie zum Beispiel ein erhöhtes Trinkbedürfnis und vermehrten Urinabsatz wahr.

Auf welche Veränderungen sollten beachtet werden?

  • verminderter Appetit
  • Gewichtsveränderungen
  • Verlust der Stubenreinheit
  • Inkontinenz, auch Unsauberkeit im Schlaf
  • Verzögerung oder Einschränkung beim Erkennen von Befehlen, Orten, Menschen und anderen Tieren
  • Orientierungslosigkeit
  • Allgemeine, Schwäche, Apathie und Lustlosigkeit
  • verminderte Aktivität
  • Störungen des Schlaf-Wach-Zyklus
  • Im-Kreis-Laufen und wiederholte zwanghafte Bewegungen
  • lang andauernde Lautäußerungen
  • verringerte Fähigkeit, unbeaufsichtigt bzw. alleine zu bleiben
  • leichtes oder starkes Zittern

Vorsorgeuntersuchung
Ziel von Vorsorgeuntersuchungen bei älteren Hunden und Katzen ist es, Risikofaktoren für Erkrankungen wie Übergewicht, mangelnde Zahnhygiene und Stressoren bzw. bereits bestehende Schäden zu erkennen und folgend die entsprechenden präventiven oder therapeutischen Maßnahmen einzuleiten. Dadurch kann eine längere symptomfreie Lebenszeit bei guter Lebensqualität erreicht werden. Eine frühzeitige Therapie ist zudem häufig kostengünstiger und erfolgreicher.

Regelmäßige Untersuchungen, die bereits bei gesunden Tieren beginnen, haben den Vorteil, dass man vor allem in Bezug auf Laborergebnisse individuelle Referenzwerte erhält und über die Zeit Veränderungen verfolgt werden können; diese fallen dann schon auf, auch wenn die gemessenen Werte noch im Referenzbereich liegen.

Organsysteme und Laborwertveränderungen
Nicht alle Organsysteme werden im Prozess des Älterwerdens im gleichen Maße von Veränderungen betroffen. Viele Faktoren, mit denen sich der Körper im Lauf des Lebens auseinandersetzt, haben Einfluss auf ganz verschiedene Organe oder funktionelle Systeme. Bei vielen Erkrankungen, die im Alter vermehrt auftreten, ist die Pathogenese nicht auf ein auslösendes Agens zurückzuführen.

Erbliche Prädisposition hat ebenso einen Einfluss wie Vorerkrankungen, aber auch der Einsatz im Leistungssport.

Klassisch werden mit dem „Alter“ Erkrankungen der Leber, der Niere, des Herz-Kreislauf-Systems und des Bewegungsapparates assoziiert.

Häufig zu finden ist vor diesen Krankheitsbezeichnungen der Vorsatz „chronisch“, z.B. cNI (chronische Niereninsuffizienz), cHCM (chronische hypertrophe Cardiomyopathie).

Aber auch viele Endokrinopathien treten gehäuft im Alter auf wie Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes mellitus bei Hund und Katze sowie das Cushing-Syndrom beim Hund. Ein Organsystem funktioniert nicht für sich alleine, sondern wird immer von anderen beeinflusst oder beeinflusst andere. So sieht man in Screeninguntersuchungen mit steigendem Alter seltener unveränderte Laborwerte und der Anteil an Tieren, bei denen Parameter von mehr als einem Organsystem verändert sind, steigt an. Um so wichtiger sind früh ansprechende Parameter. Der SDMA Wert ist ein Beispiel dafür.

Ein erhöhter SDMA-Wert (symetrisches Dimethyarginin) zeigt eine verminderte Nierenfunktion an, die infolge einer akuten Nierenschädigung, chronischen Nierenerkrankung (CNE) oder beidem auftreten kann. Der SDMA-Wert korreliert stark mit der glomerulären Filtrationsrate (GFR) und erhöht sich bei einer Abnahme der GFR.

  • etwa 26 % aller Katzen weisen einen erhöhten SDMA-Wert auf. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter zu.
  • etwa 11 % aller Hunde weisen einen erhöhten SDMA-Wert auf. Die Prävalenz nimmt ebenfalls mit dem Alter zu.

1 von 3 Katzen und 1 von 10 Hunden entwickeln im Laufe des Lebens eine Nierenerkrankung.

Die Therapie beginnt hier mit dem Ziel eine höhere Lebensqualität für einen möglichst langen Zeitraum zu geben. Durch die Vorsorgeuntersuchungen können bereits subklinische Veränderungen, also erste Störungen auch ohne ausgeprägtes Krankheitsbild erkannt und behandelt werden.

Gesundes und würdiges Altern mit der TCM unterstützen
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird der Verlauf des Lebens in Form eines abgeschossenen Pfeiles dargestellt. Am Anfang fliegt der Pfeil schnell und steil nach oben. An seinem Höhepunkt angekommen neigt sich die Flugbahn wieder in Richtung Erde. Wie lange bzw. wie weit ein Pfeil fliegt hängt von der Kraft des Schützen (Grundenergie) und den Witterungsverhältnissen ab: Gibt es Gegenwind, wird der Pfeil nicht so weit fliegen, gibt es Rückenwind wird es ein weiter Flug.

Die Methoden der TCM helfen, den Gegenwind zu beseitigen bzw. so klein wie nur irgendwie möglich zu halten, in dem störende Einflüssen im Körper ausfindig gemacht und auf ein Minimum reduzieren werden.

Mit Akupunktur und individuell ausgewählten Kräutern werden Qi und Xue tonisiert und bewegt. Dabei ist zu beachten, dass die Akupunktur sowohl tonisierend als auch bewegend eingesetzt werden kann, jedoch zu häufiges nadeln vieler Punkte das Qi verbraucht. Auch sehr alte unter Umständen kachektische Tiere sollte mit großer Umsicht genadelt werden. Die Therapie mit Kräutern biete hier zusätzliche Möglichkeiten gerade auch das schwindende Yin zu stützen.

Fazit
Gesund im Alter können Tiere bei entsprechender Haltung, Ernährung und Nutzung sein. Mit frühzeitige Untersuchungen können wir Dysbalancen ausgleichen. Ein Beispiel: Mein Border/Retriever Mix Luy (23 kg) ist trotz einer CNI 17 Jahre 8 und 14 Tage alt geworden. Durch frühzeitiges Erkennen der Erkrankung und Behandlung hatte Luy Lebensqualität bis zum Ende seines Lebens.


Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de