Senioren auf Samtpfoten

Für uns Katzenhalter ist es wohl eine unangenehme Wahrheit: Auch unsere geliebten Samtpfoten werden älter. Doch der Tag kommt, an dem wir unweigerlich einige Veränderungen am vertrauten Stubentiger bemerken. Plötzlich wird noch viel mehr geschlafen und der betagte Katzenkörper kommt nur noch mit Mühe den Kratzbaum hinauf. Spätestens da müssen wir uns eingestehen: Die Seniorenzeit hat begonnen!

Man mag diese Erkenntnis vielleicht auch gerne bei Seite schieben, denn der Blick auf den Lebensabend ist oftmals auch mit der Gewissheit verbunden, dass irgendwann der endgültige Abschied erfolgt. Doch auch die Seniorenkatze hat eigene, spezielle Bedürfnisse, die man unbedingt kennen und beachten sollte.

Ab wann ist eine Katze überhaupt ein Senior?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Während die eine Katze mit 15 Jahren dem Zahn der Zeit noch sehr erfolgreich trotzt, ist die andere schon deutlich behäbiger und schusselig geworden. Hier gilt es Ihr Tier gut zu beobachten und auf die gängigen Anzeichen zu achten. Ganz grob lässt sich aber sagen, dass eine Katze vom 10.-12. Lebensjahr an, als Senior/in gilt.

Woran erkenne ich denn, ob meine Katze langsam alt wird?

Neben einem erhöhten Ruhebedürfnis treten häufig die gleichen ersten Anzeichen auf. Die Katze ist nicht mehr so beweglich, wie in jungen Jahren und hat vielleicht auch schon ein paar ihrer Muskeln eingebüßt. Vielleicht sind auch schon ein paar extra Wohlfühlkilos bei der ein oder anderen Katze hinzugekommen sind und beim Fressen ist sie noch mäkeliger, als sie es eh schon war. Da die sonst so scharfen Sinne etwas nachlassen und die Umwelt deshalb nicht mehr so gut wahrgenommen werden kann, kann es ebenso vorkommen, dass einige Katzen schreckhafter werden. Wiederum andere scheinen gar nichts mehr mitzubekommen und schnarchen tagsüber die ganze Wohnung zusammen.

Allgemeine Tipps für einen schönen Katzen-Lebensabend

Unsere Senioren brauchen unsere Zuwendung. Finden Sie das richtige Maß zwischen Respektieren des erhöhten Ruhebedürfnisses und angebrachter Animation zu Spaß und Spiel. Allzu wild sollte es nicht sein, doch regelmäßige Bewegung wirkt dem Abbau der Muskulatur entgegen und Intelligenzspiele sorgen für einen wachen Geist bis ins hohe Alter. Eventuell müssen Sie nun auch der Fell- pflege ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit schenken. Da einige Katzen ihre hohe Be-weglichkeit einbüßen, erreichen unbewegliche Katzen nicht mehr alle Bereiche ihres Körpers gleich gut und können hier und da eine helfende (oder bürstende) Hand ge-brauchen.Wenn die Beweglichkeit langsam abnimmt, kann es außerdem nötig sein, vorhandene Liegeflächen und Kratzbäume zu überdenken und anzupassen. Mit Rampen als Steighilfe kann die Samtpfote noch länger Freude an ihren Katzenmöbeln haben.

Studien haben gezeigt das gerade bei alternden Katzen Arthrosen eine bisher unbekannte, große Rolle spielen. Wenn Ihre Samtpfote also neuerdings ungewohnt langsam und ruhig daherschleicht, kann durchaus ein medizinischer Grund dahinterstecken. Nicht immer ist es nur ein größeres Ruhebedürfnis oder gar Faulheit.

Besonders wichtig ist es, die Gelenke durch einen einfacheren Abstieg zu schonen, zum Beispiel durch verkürzte Abstände zwischen den Ebenen des Kratzbaums oder einem Brett als Steg. Auch Nahrungsergänzungen in Form von z.B. Grünlippmuschel können hier ergänzt werden.

Es sollte ansonsten nicht mehr viel in der Wohnung umgestellt werden, denn alte Katzen reagieren oft besonders irritiert auf Veränderungen. Ebenso ist ein geregelter Tagesablauf wichtig, er gibt den Senioren Sicherheit und Struktur.

Liebe geht durch den Magen…

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ernährung. Während die einen im Alter etwas rundlicher werden, scheinen andere Senioren plötzlich zu Erschlanken.

Eine angepasste Energiezufuhr ist hier wichtig. Eventuell macht es Sinn den Energiegehalt des Futters einmal zu überprüfen und hier auf ein entsprechendes Senior Futter zu wechseln, damit die Wohlfühlröllchen nicht bald Überhand nehmen. Oder es sollte etwas Energie/Fett/Protein extra hinzugefügt werden, wenn die Katze es mit den Idealmaßen etwas übertreibt.

Auch bei älteren Katzen macht eine gute Figur was her, jedoch sollte auch immer eine Reserve für eventuelle Krankheitsphasen etc. vorhanden sein. Auch eine gezielte Fütterung von Kräutern und natürlichen Mineralien kann die Vitalität im Seniorenalter unterstützen.

So kann z.B. Ginkgo auch für die grauen Zellen der Katze ein Frischekick sein.Gerade im gesetzten Alter tut sich der Organismus mit normalen Anforderungen etwas schwer. Einfache Dinge wie es sonst der Fellwechsel ist, werden zur Herausforderung. Hier wird viel Energie verbraucht und der Körper ist sehr lange mit solchen Vorgängen beschäftigt. Das Immunsystem ist angreifbar und die Anfälligkeit für Infekte steigt. Gerade hier macht es Sinn, frühzeitige Unterstützung zu leisten und die natürlichen Vorgänge zu beschleunigen.

Und das wichtigste zum Schluss:

Haben Sie Nachsicht und Geduld. Denn Ihre Katze hat Sie ihr ganzes Leben lang begleitet, während es für Sie selbst nur ein


vergleichsweise kurzer Lebensabschnitt war. Bringen Sie daher Ihrer alternden Samtpfote viel Liebe und Nachsicht entgegen, selbst wenn sie nun plötzlich unsauber werden sollte, viel mehr Pflege benötigt oder viel- leicht sogar Demenz entwickelt und anfängt etwas merkwürdig zu werden. Dann werden Sie mit noch einigen schönen Rentnerjahren Ihrer Katze belohnt

Ein Artikel von Irmgard Höving, Tierheilpraktikerin

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