Homöopathische Reiseapotheke

Die homöopathische Reiseapotheke

Ob wir in diesem Jahr überhaupt in Urlaub fahren können, steht ja noch in den Sternen. Aber ich denke, zumindest innerhalb von Deutschland können wir uns bald wieder bewegen. Und letzten Endes ist es ja egal, wie weit wir fahren dürfen. Hauptsache mal weg von Zuhause.

Urlaub mit Tier - und Apotheke

Weg von Zuhause bedeutet aber auch, weg vom behandelnden Tierheilpraktiker*In oder Tierarzt*In. Ein Urlaub mit Hund(en) ist nun kein gefährliches Unternehmen, aber wer gut ausgerüstet losfährt, hat sicher ein besseres Gefühl.

Damit Ihr nicht euren halben Medizinschrank einpacken müsst, bekommt Ihr hier von mir Tipps zur Ausstattung einer homöopathischen Reiseapotheke. Die ist (nicht nur) im Urlaub sehr hilfreich und nimmt im Koffer kaum Platz weg. Es gibt einige Anbieter, die Globuli in 1,5g Röhrchen abgeben. Das hört sich wenig an, reicht aber im Normalfall für Jahre. In einem Etui, extra für diese Röhrchen, lässt sich die ganze homöopathische Apotheke dann bequem transportieren.

Bevor ich Euch meine Auswahl vorstelle, gibt es aber noch ein paar wichtige Anwendungshinweise.

  • Ich arbeite im Akutbereich hauptsächlich mit mit der Potenz C30. In den gängigen Homöopathie-Ratgebern für Laien werden im Normalfall niedrige D-Potenzen vorgeschlagen. Dafür aber dann häufigere Gaben. Die C30 wird im Akutfall zunächst nur einmal gegeben – und auch nur 1 Globuli! Dieser Hinweis ist extrem wichtig, weil ich manchmal wirklich abenteuerliche Anleitungen für die Gabe von Globuli zu hören bekomme.

  • Ein Globuli gebt ihr am besten trocken in die Backentasche. Oder zwischen Lippe und Kiefer. Die Lippe etwas abziehen, das Globuli reingeben (es bleibt im Normalfall direkt an der feuchten Schleimhaut hängen).
    Wenn das bei Eurem Tier gar nicht funktioniert, geht es auch über ein Leckerli oder aufgelöst im Trinkwasser. Aber die trockene Gabe direkt ins Maul ist immer die erste Wahl.

  • Man gibt homöopathische Arzneimittel nie  in eine Verbesserung hinein.
    Das bedeutet, solange der Heilungsprozess noch anhält, wird das gewählte Mittel nicht wiederholt. Nur dann, wenn die Heilung nicht weiter voran geht, könnt Ihr das Mittel noch ein zweites Mal geben.

  • Jede einzelne Gabe bewirkt im Organismus etwas, auch wenn Ihr es nicht sehen könnt. Deshalb: Überlegt vorher ganz genau, welches Mittel Ihr einsetzen wollt. Verschiedene Mittel in kurzen Abständen nacheinander zu geben, bringt im Organismus ein großes Durcheinander und in den seltensten Fällen den gewünschten Effekt.

  • Die eventuell auftretende „Erstverschlimmerung“ verschwindet spätestens nach einigen Stunden wieder. Bessert sich der Zustand nicht, handelt es sich nicht um eine Erstverschlimmerung durch das homöopathische Mittel, sondern um eine Ver-schlechterung des Krankheitsbildes. Dann bitte umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

  • Eine Sache ist mir noch ganz wichtig:
    Wenn Ihr das richtige Mittel gewählt habt, tritt die Besserung in einem Akutfall schnell ein. Dass homöopathische Mittel nur langsam wirken ist ein Irrglaube und wäre bei akuten Erkrankungen ja auch nicht sehr sinnvoll!
    Wenn keine Wirkung eintritt, ist entweder der Krankheitsverlauf viel weiter fortgeschritten als gedacht oder Ihr habt Euch auf die falschen Symptome konzentriert und deshalb nicht das richtige Mittel gewählt.
    In solchen Fällen nehmt bitte auf jeden Fall mit einer/nem sachkundigen Tierheilpraktiker*In oder Tierarzt*In Kontakt auf.

 

Eine kleine Auswahl von homöopathischen Arzneimitteln

Jetzt aber erstmal genug Theorie. Hier kommt eine Auswahl von homöopathischen Arzneimitteln, die ich für eine Reiseapotheke empfehlen würde. Es gibt natürlich noch viel mehr, die sich auch sehr gut eignen würden.
Aber ich denke es macht Sinn, sich zunächst auf eine begrenzte Anzahl zu konzentrieren und deren Einsatzmöglichkeiten sicher zu kennen. 

Arnica montana (Bergwohlverleih)
Arnica ist eins der bekanntesten Arzneimittel in der Homöopathie. Es ist auf jeden Fall das wichtigste Verletzungsmittel unter den homöopathischen Arzneimitteln. Bei allen stumpfen Verletzungen, bzw. bei allen Schmerzen, Schwellungen, Bluttergüssen die durch stumpfe Verletzungen entstehen. Zum Beispiel durch wildes Anrempeln im Spiel oder kleinere Abstürze beim Klettern auf Baumstämmen oder bei Wanderungen. Arnica hilft auch bei Muskelkater durch Überanstrengung, zum Beispiel nach langen Wanderungen.

Apis mellifica (Die Honigbiene)
Auch Apis ist ein bekanntes Arzneimittel. Apis hilft hervorragend bei Bienenstichen und allem was so aussieht wie ein Bienenstich. Es muss kein Stich sein. Aber eine warme, blass-hellrote Schwellung, die brennt. Wie sich der Schmerz anfühlt, kann uns ein Tier nicht sagen. Aber wir können erkennen, ob es an der betroffenen Stelle leckt, kaut oder kratzt. 

Nux vomica (Brechnuss)
Mit Nux vomica habt ihr ein tolles Mittel an der Hand, dass Ihr einsetzen könnt, wenn der Hund/die Katze etwas schwer verdauliches gefressen hat. Irgendetwas vom Tisch, das nicht für Tiere bestimmt war. Oder vielleicht lagen beim Spaziergang noch Reste vom Döner unter der Hecke. So schnell kann man ja meistens gar nicht reagieren, wie das dann im Hund verschwunden ist. Die Tiere leiden deutlich. Man sieht ihnen ihr Unwohlsein an. Sie haben keinen Appetit mehr und sind unruhig. Das falsche Futter liegt schwer im Magen. Erbrechen oder Durchfall können sich dazu gesellen, müssen aber nicht.

Calendula (Ringelblume)
Calendula kennen viele als Salbe. Ich habe sie immer als Salbe, Urtinktur und Globuli im Haus. Die Ringelblume hat ihren Einsatz bei frischen Wunden, vor allem bei Schürfwunden. Aber auch bei älteren Wunden, die nicht richtig heilen wollen.
Also bei allen Wunden mit und ohne Gewebsverlust. Calendula fördert die Wundheilung, verhindert Eiterungen und beugt Narbenbildung vor.
Mit der Urtinktur könnt Ihr eine Lösung herstellen, die entweder als Wundspray in eine kleine Flasche mit Sprühkopf kommt oder auf einem sauberen Tuch als Umschlag auf die Wunde kommt.

Tipp: Für die Lösung mischt Ihr 100 ml Kochsalzlösung mit 20 Tropfen Calendula-Urtinktur. Die benötigte Kochsalzlösung könnt Ihr auch ganz einfach selbst herstellen. Dafür lasst Ihr einen Liter Wasser mit 9g Salz drei Minuten lang kochen. Jetzt nur noch abkühlen lassen und schon habt Ihr Eure Kochsalz-Lösung.

Staphisagria (Stephanskraut/Rittersporn)
Staphisagria ist ein sehr gutes Mittel bei scharfen Schnittverletzungen. Zum Beispiel ein Schnitt in der Pfote, verursacht durch eine Glasscherbe oder eine Muschel. Also durchaus wichtig in einer Reiseapotheke. Es hilft gegen die Schmerzen und sorgt für eine schnelle Wundheilung.

Rhus toxicodendron (Giftsumach)
Rhus tox ist ein Mittel für den Bewegungsapparat. Es hat seine Hauptwirkung im Bereich der Sehnen und Gelenke. Verstauchungen und Verdrehungen, die zum Beispiel beim wilden Spielen geschehen können, kann man mit Rhus tox behandeln. Die wichtigsten Erkennungszeichen für den Einsatz von Rhus tox sind die Anfangsprobleme bei Bewegungen. Zuerst sind die Bewegungen sehr steif und unrund, aber dann geht es besser. Wenn die Bewegung dann aber zu lange andauert, wird es wieder schlechter.
In den Ruhephasen sind Tiere, die Rhus tox benötigen, häufig sehr unruhig. Sie wissen nicht so richtig wie sie liegen sollen, weil es irgendwie immer unangenehm ist, und verändern ständig ihre Position oder wechseln direkt den ganzen Liegeplatz. 

Aconitum (blauer Eisenhut)
Aconitum ist ein Mittel für die Folgen von „großem Schreck“. Das kann zum Beispiel ein Autounfall oder ein lauter Knall sein. Die Tiere sind in Panik und lassen sich auch nicht wirklich beruhigen. Sie sind häufig sehr schmerzempfindlich. Außerdem ist Aconitum ist ein gutes Anfangsmittel für den Einsatz bei plötzlichen Erkältungsanzeichen, die durch kalten Wind ausgelöst werden. 

Ledum (Sumpfporst)
Ledum ist das Mittel für Insektenstiche, Tierbisse und Stichwunden. Es wird immer dann gebraucht, wenn wir es mit punktförmigen, tiefen Einstichen zu tun haben. Wie zum Beispiel von einem Insektenstachel, einem spitzen Zahn oder auch ein langer Dorn, der sich in die Pfote getreten hat. Die betroffene Stelle schmerzt, aber es kommt meistens nur zu geringen Schwellungen und die Haut um die Einstichstelle ist häufig kalt.
Kühlung empfinden die Tiere als angenehm und suchen deshalb auch gerne kühle Plätze auf, zum Beispiel kalte Fliesen. 

Fazit

Das sind jetzt acht unterschiedliche Mittel, die auf jeden Fall in eine homöopathische Reiseapotheke gehören. Diese Apotheke lässt sich natürlich beliebig erweitern. Es gibt noch viele Mittel, die im Akutbereich sinnvoll angewendet werden können. Aber dafür muss man ganz sicher sein im Erkennen der jeweiligen Situation und auch im Einsatz und der Differenzierung der einzelnen Mittel untereinander.

Tipp: Wer sich nicht sicher genug ist, um die richtigen Mittel bei Bedarf selbst auszuwählen, sucht sich am Besten eine/n Tier-homöopath*In seines Vertrauens als Unterstützung dazu. Eine kurze Rücksprache am Telefon bringt meistens schnell Klarheit. Und wenn Ihr dann noch das richtige Mittel in der Tasche habt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Ein Artikel von Maike Sauerstein, Tierheilpraktierin

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