Vom Couchpotato zum Spitzensportler: So bringen Sie Ihre Katze in Bewegung

Pressemitteilung

Düsseldorf, 11. Oktober 2023. Hauskatzen gehören zu den beliebtesten Begleitern der Deutschen. Sie bieten Trost, Freude und Gesellschaft, doch oft übersehen wir die entscheidende Rolle der körperlichen Aktivität für die Vierbeiner. Als verantwortungsbewusste Katzenbesitzer können wir aber viel dazu beitragen, dass unsere pelzigen Familienmitglieder ausreichend Bewegung erhalten. So fördern wir ihre Gesundheit und Wohlbefinden und beugen Krankheiten vor.

Forscher und Tierärzte sind sich einig: Bewegung ist der Schlüssel zur Vermeidung von Gesundheitsproblemen bei Hauskatzen. Denn Übergewicht kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, darunter Diabetes, Gelenkprobleme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung hilft, das Gewicht der Vierbeiner zu kontrollieren. Ein weiterer Vorteil von ausreichend Bewegung ist, dass aktive Katzen einen stärkeren Muskeltonus entwickeln und agiler sind, was ihnen hilft, im Alltag besser zurechtzukommen. Einer der wichtigsten Punkte ist jedoch das Verhindern von Langeweile. Katzen sind neugierige Tiere und benötigen geistige und körperliche Stimulation. Bewegung bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Umgebung zu erkunden und ihre Instinkte auszuleben.

So bleibt Ihre Katze fit

Um sicherzustellen, dass Ihre Hauskatze ausreichend Bewegung erhält, können Sie folgende Tipps berücksichtigen:

  • Spielzeug: Kaufen Sie interaktives Spielzeug, das Ihre Katze zum Spielen und Jagen anregt. Katzenangeln, Bälle und Sprungfedern sind beliebte Optionen.
  • Kratzbaum: Ein Kratzbaum mit verschiedenen Ebenen und Verstecken gibt der Samtpfote die Möglichkeit, zu klettern und zu erkunden.
  • Katzenfreundliches Umfeld: Schaffen Sie einen sicheren Bereich im Freien oder auf dem Balkon, damit Ihre Katze frische Luft schnappen und die Natur erleben kann.
  • Spielzeit: Nehmen Sie sich täglich Zeit, um aktiv mit Ihrer Katze zu spielen. Dies stärkt die Bindung zwischen Ihnen und fördert die körperliche Aktivität.
  • Futter-Puzzle: Verwenden Sie Futter-Puzzle-Spielzeuge, um die Mahlzeiten Ihrer Katze interessanter zu gestalten und ihre geistige Anregung zu fördern. Falls Nassfutter verfüttert wird, ist ein Schnüffelteppich eine gute Alternative, in dem Leckerlies versteckt werden können.


Denken Sie daran, dass jede Katze unterschiedliche Bedürfnisse hat. Beobachten Sie Ihr Haustier und passen Sie die Aktivitäten an seine Vorlieben an. Indem Sie Bewegung in den Alltag Ihrer Hauskatze integrieren, tragen Sie dazu bei, dass sie ein glückliches und gesundes Leben führen kann.

Agria Cat Walk

Um auf den Bewegungsmangel vieler Katzen aufmerksam zu machen, veranstaltet Agria Tierversicherungen am 28. – 29.10.2022 einen digitalen Cat Walk, an dem alle Katzenbesitzer und ihre Vierbeiner von zu Hause aus teilnehmen können. Ein Spaziergang durch die Nachbarschaft mit dem Freigänger ist dabei genauso gut, wie die spielerische Bewegungsanimation in den eigenen vier Wänden.

Wichtig ist, die Leistung als Beweis zu filmen oder ein Foto zu machen und dieses auf Social Media mit dem Hashtag #agriacatwalkger zu veröffentlichen. Denn pro vierbeinigen Teilnehmer spendet Agria 5 Euro an den Deutschen Tierschutzbund e.V., der eine eigene Auffangstationen für in Not geratene Haustiere betreibt, unsere Tierheime und Tierschutzvereine mit Futterspenden, Material, Soforthilfen etc. unterstützt und ein einzigartiges Straßentierprojekt in der Ukraine betreibt.

Hier geht es zur Anmeldung für den Cat Walk 2023!

Eine Pressemitteilung von Agria

Agria wurde 1890 von Tierbesitzern in Schweden gegründet und ist heute mit einem Marktanteil von 60% in Schweden der führende Anbieter von Haustierversicherungen. Agria ist heute in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Irland und den Niederlanden tätig. Neben der Haustierversicherung bietet Agria einen digitalen Veterinärdienst an, der über die Tochtergesellschaft Agria Vet Guide Videoberatungen für Haustierbesitzer anbietet. Agria beschäftigt 500 Mitarbeiter und erzielt 2021 Prämieneinnahmen in Höhe von 513 Millionen Euro.

Pferd für den Winter fit machen: Wie Reiter jetzt vorgehen sollten

Noch ist der Winter in weiter Ferne – aber wenn er da ist, bedeutet er für Pferde eine anstrengende Zeit. „Wer möchte, dass sein Pferd gesund und stark durch die kalte Jahreszeit kommt, der sollte bald mit der Vorbereitung anfangen“, sagt Tierphysiotherapeutin und -osteopathin Julia Greb.

„Das bedeutet sowohl eine andere Ernährung als auch erste Akzente im Training zu setzen“, so die Expertin weiter. Wie genau Pferdebesitzer ihr Tier jetzt schon für die kalte Jahreszeit fit machen können, verrät sie in diesem Beitrag.

Aufwärmen ist das A und O

Bei Kälte kommen die Muskeln des Vierbeiners langsamer in Schwung. Umso wichtiger ist ein ausgiebiges Aufwärmen vor dem Training. Mindestens 20 Minuten sollte es dauern – sinnvoller ist es jedoch, das Pferd noch länger aufzuwärmen. Dabei ist es zweitrangig, ob das Aufwärmen vom Boden aus oder geritten stattfindet.

 

Ähnliches gilt beim Galopp: Im Herbst und Winter sind längere Trabphasen unumgänglich, um das Pferd vor Verletzungen zu schützen. Idealerweise plant der Reiter bereits im Schritt kurze Gymnastikübungen ein. So aktiviert er sanft die Dehnfähigkeit der Muskeln und des Sehnen-Band-Apparates.

Auf die Ausrüstung kommt es an

Im Winter reagiert die Muskulatur des Pferdes besonders empfindlich auf Kälte – insbesondere beim Aufwärmen. Unterstützend wirkt hier ein auf den Winter abgestimmtes Equipment. Das kann unter anderem eine Ausreitdecke sein, die auch in der Halle angewendet wird. Darüber hinaus sorgen spezielle Gamaschen für die Beine für eine bessere Durchblutung des Sehnen-Band-Apparats.

Kalzium in der Nahrung

Es sollte darauf geachtet werden möglichst wenig stark kalziumhaltige Nahrungsbestandteile zu füttern. Da die Kalziumaufnahme über den Darm nicht begrenzt wird, wird das überschüssige Kalzium über die Nieren ausgeschieden, was zu Blasengrieß und Blasensteinen führen kann. Zu den stark kalziumhaltigen Nahrungsmitteln gehören unter anderem:
Kräuterheu, Luzerneheu, Broccoli, Blattspinat, Rucola, getrocknete Kräuter.
Nagersteine bestehen hauptsächlich aus Kalzium und sollten deshalb nicht verwendet werden. Der Zahnabrieb wird dadurch nicht gefördert.

Die Ernährung umstellen

Im Sommer kommt der Vierbeiner mit deutlich weniger Energie aus als im Winter – und benötigt dementsprechend auch weniger Kraftfutter. Im Winter und bei tiefen Temperaturen brauchen Pferde allerdings deutlich mehr Energie, um die Körperwärme erhalten zu können. Eine zusätzliche Möglichkeit, den Energiebedarf zu decken und gleichzeitig einem Nährstoffmangel vorzubeugen sowie die Muskeln zu entspannen, sind Nahrungsergänzungsmittel.

Andere Witterung, anderes Training

In der kalten Jahreszeit verändert sich das Gelände. Es wird matschiger und rutschiger. Oft ist der Boden sogar gefroren. Kein Wunder, dass das Pferd schneller ins Rutschen gerät und das Verletzungsrisiko steigt. Wichtig ist deshalb, die Art des Trainings immer wieder an die jeweiligen Wettergegebenheiten anzupassen.

Im Tempo des Pferdes

Im Winter verbringen Pferde deutlich mehr Zeit in der Box oder auf einem Paddock. So mangelt es ihnen oft an Bewegung. Umso mehr sehnen sie sich nach einem Training oder Ausritt. Manchmal sind sie kaum noch zu bändigen. Ein guter Halter unterstützt daher den Bewegungsdrang des Tieres mit langen Dehn- und Aufwärmphasen, damit es nicht zu Verletzungen kommt.

 

Außerdem gut zu wissen: Eine kurz geschorene Mähne im Winter ist nicht förderlich für das Pferd. Denn kühle Winde und niedrige Temperaturen gehen ausgebrochen schnell unter die Haut bis zu den Muskeln und können zu Verkühlungen im muskulären Bereich führen. In diesem Rahmen ist es auch von Bedeutung, dass Pferdebesitzer generell auf genügend Bewegung des Tieres im Winter achten.

Ein Artikel von Julia Greb

Julia Greb hilft Pferdebesitzern, ihr Pferd gesundheitlich zu verstehen und Auffälligkeiten erfolgreich im Team mit Tiertherapeuten zu managen. Dank ihrer über zehnjährigen Erfahrung als Tierphysiotherapeutin und -osteopathin kennt sie sich perfekt aus und kann schon voraussehen, welche Schritte folgen müssen, damit das Pferd gesund wird und es auch langfristig bleibt. Nun gibt sie ihr Fachwissen auch in Form von Ausbildungen an andere weiter. Weitere Informationen finden Interessierte unter: http://www.anivet.institut

Die artgerechte Ernährung von Meerschweinchen

Um ein Tier artgerecht zu ernähren, muss man zunächst die Ernährung im natürlichen Lebensraum betrachten. Meerschweinchen stammen ursprünglich aus Südamerika, aus den Anden, und ernähren sich dort von der heimischen Vegetation mit Gräsern und Kräutern. Als Herbivoren ernähren sie sich ausschließlich von pflanzlicher Kost. Bei Haustieren, die nicht in ihrem natürlichen Lebensraum leben, muss man die entsprechende Ernährung „nachbauen“. Bei Hund und Katze versucht man das Beutetier nachzubauen. Bei der Ernährung von Meerschweinchen wird die Vegetation von Gräsern und Kräutern hauptsächlich über Heu und Saftfutter abgedeckt. Da Heu einen geringeren Wasseranteil als Gräser hat wird zusätzlich Saftfutter gefüttert.

Das Gebiss

Am Gebiss der jeweiligen Tierart erkennt man die artgerechte Ernährung. Meerschweinchen haben scharfe Schneidezähne zum Abschneiden des Grases und Mahlzähne zum Zerkleinern und fein Zermahlen der Nahrung. Die Zähne wachsen lebenslang, pro Woche ca. 1,5 mm. Da die Zähne permanent nachwachsen, müssen sich die Zähne abnutzen. Das funktioniert ausschließlich durch grobe Fasersubstanz wie Heu oder Gras und eine lange Kauzeit. Durch eine unregelmäßige Abnutzung der Zähne können Zahnfehlstellungen entstehen, die sehr schmerzhaft sind. Diese können z.B. durch fehlende Gegenspielerzähne oder Fütterung mit handelsüblichen Fertigfutter zustande kommen und müssen vom Tierarzt meist in Narkose korrigiert werden. Meerschweinchen sind zudem anfällig für Zahnabszesse, was auch aufgrund der Fehlbelastung beim Kauen zustande kommen kann. Sollten bei einem Meerschweinchen trotz artgerechter Fütterung unregelmäßige Abnutzung von Zähnen auffallen, sollte eine osteopathische Behandlung überdacht werden.

Magen und Darm

Der Magen hat eine schwache Muskulatur. Deshalb können Meerschweinchen nicht erbrechen. Die faserreiche Nahrung wird vor allem im Blinddarm durch Fermentation aufgeschlossen. Um die Vitamine und die Darmflora optimal zu nutzen fressen Meerschweinchen ihren Kot. Sollte der Kot nicht gefressen werden muss man die Ernährung überprüfen. Durch die Fütterung mit Getreide, das meist Hauptbestandteil von Fertigfutter ist, verschiebt sich die Darmflora. Dadurch wird der Kot liegen gelassen. Zudem nutzen sich wie oben schon beschrieben die Zähne nicht richtig ab was zu schmerzhaften Zahnfehlstellungen führen kann. Jede Futterumstellung muss langsam angegangen werden. Neue Nahrungsbestandteile sollten immer langsam eingeschlichen werden, damit sich der Darm darauf einstellen kann. Durch die geringe Darmperistaltik müssen Meerschweinchen permanent nachfressen um den Nahrungsbrei durch den Magen-Darmtrakt zu bewegen. Das bedeutet, dass immer Heu zur freien Verfügung stehen muss. Sollte ein Meerschweinchen gar nicht oder nur zögerlich fressen, ist das ein Notfall und muss sofort behandelt werden. Durch das gar nicht oder zu wenig Nachfressen kann die Magen-Darmpassage zum Erliegen kommen. Die Gründe für nicht fressen sind vielfältig. Das können Schmerzen, Zahnprobleme, Stress oder Krankheit sein. Häufig müssen Meerschweinchen dann mit Heubrei zwangsgefüttert werden. Es gibt verschiedene Sorten von Heubrei. Die Geschmäcker sind unterschiedlich. Deshalb empfiehlt es sich verschiedene Sorten auszuprobieren. Idealerweise frisst das Tier den Heubrei selbst aus einem Schälchen. Falls nicht, muss zwangsgefüttert „gepäppelt“ werden.

Kalzium in der Nahrung

Es sollte darauf geachtet werden möglichst wenig stark kalziumhaltige Nahrungsbestandteile zu füttern. Da die Kalziumaufnahme über den Darm nicht begrenzt wird, wird das überschüssige Kalzium über die Nieren ausgeschieden, was zu Blasengrieß und Blasensteinen führen kann. Zu den stark kalziumhaltigen Nahrungsmitteln gehören unter anderem:
Kräuterheu, Luzerneheu, Broccoli, Blattspinat, Rucola, getrocknete Kräuter.
Nagersteine bestehen hauptsächlich aus Kalzium und sollten deshalb nicht verwendet werden. Der Zahnabrieb wird dadurch nicht gefördert.

Mythos hartes Brot

Es hält sich zudem hartnäckig der Mythos Meerschweinchen benötigen trockenes Brot für die Zähne. Trockenes Brot ist für Meerschweinchen völlig ungeeignet. Das Getreide verschiebt die Darmflora und die Zähne werden dadurch nicht abgenutzt.

Vitamin C

Vitamin C muss durch die Nahrung aufgenommen werden, da es Meerschweinchen nicht selbst herstellen können. Folgende Nahrungsmittel enthalten einen hohen Vitamin C-Anteil: Gelbe Paprika, Petersilie, Broccoli, Fenchel

Die Meerschweinchennahrung besteht aus folgenden Bestandteilen:

Heu: Heu sind getrocknete Gräser und Kräuter.
Heu sollte immer von guter Qualität, gut duftend, grün und schimmelfrei sein. Bedenken Sie nochmals, dass Meerschweinchen nicht erbrechen können. Dadurch können sie schlechte, bereits aufgenommene Nahrung nicht schnell ausscheiden. Diese muss durch den gesamten Magen-Darmtrakt wandern! Beim Meerschweinchen dauert die Magen-Darm-Passage bis zu 5 Tagen. Somit dauert es sehr lange, bis schlechte Nahrung vom Körper wieder ausgeschieden wird.
Die Struktur des Heus geht von ganz groben Stängeln bis zu sehr feinem, kräutrigem Heu. Unterschieden wird auch nach 1. oder 2. Schnitt. Auch hier haben Meerschweinchen unterschiedliche Geschmäcker. Manche lieben „Hausmannskost“ mit groben Stängeln und andere sind absolute Feinschmecker und lieben das feine kräutrige Heu. Am besten ist es sich mit den Heubauern in Verbindung zu setzen und sich beraten zu lassen.
Heu muss den Meerschweinchen immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Sehr gutes Heu bekommt man von Heubauern, die dieses im Internet anbieten. Jeder Heubauer hat aufgrund der Beschaffenheit des Bodens und der Zusammenstellung der Wiese verschiedenes Heu. Es gibt beispielsweise:
Timothyheu: besteht aus Wiesenlieschgras mit einem hohen Rohfaseranteil und gröberen Stängeln
Wiesenheu: besteht aus Süßgräsern und Kräutern. Die Zusammenstellung variiert je nach Lage der Wiese
Bergwiesenheu: besteht aus Gräsern, Blumen und Kräutern. Die Zusammenstellung variiert je nach Wiese.
Kräuterheu: hier ist der Kräuteranteil sehr hoch und somit auch der Kalziumanteil
Luzerneheu: Luzerne ist eine Kleeart. Der Kalziumanteil ist sehr hoch.
Saftfutter: Als Saftfutter eignen sich z.B. folgende Bestandteile:
Salate: Kopfsalat, Chicoree, Eisbergsalat, Karottengrün, Feldsalat, Rucola,
Gemüse: Salatgurke, gelbe und rote Paprika, Fenchel, Tomate; in kleiner Menge: Blumenkohl, Brokkoli, Pastinake, Rote Beete, Kohlrabi.
Kohlrabi, Blumenkohl und Brokkoli langsam einschleichen, da diese blähend wirken.
Saftfutter sollte 2 mal täglich gefüttert werden. Es sollte nicht zu viel sein, dass sich die Meerschweinchen nicht überfressen oder dass Saftfutter liegen bleibt. Liegen gebliebenes sollte aus dem Gehege entfernt werden.

Zweige und Äste
Es können frische oder getrocknete Ästchen von z.B. Apfelbaum, Birnbaum und vom Haselnussstrauch angeboten werden. Meerschweinchen nagen gerne an den Ästen und fressen die Blätter. Die Zweige und Äste können bei den Heubauern bestellt werden.

Ernährung beim Meerschweinchen - tiernaturgesund

Nahrungsumstellung beim Meerschweinchen

Meerschweinchen besitzen wie oben schon erwähnt einen empfindlichen Magen-Darm-Trakt. Um diesen gesund zu halten sollte nur artgerechte Nahrung gefüttert werden. Jede Umstellung in der Nahrung muss langsam angegangen werden, um den Magen-Darmtrakt die Möglichkeit zu geben sich darauf einzustellen. Neue Nahrungsbestandteile sollten langsam angefüttert werden. Kohlsorten wie Brokkoli dürfen nur sparsam gefüttert werden, da diese blähen können. Bitte hier unbedingt ganz langsam einschleichen. Meerschweinchen benötigen in der Nahrung keine Abwechslung. Es sollte möglichst kontinuierlich gefüttert werden. Wenn Meerschweinchen im Sommer auf die Wiese kommen, muss auch hier ganz langsam begonnen werden, damit sich der Magen-Darmtrakt auf das Gras einstellen kann. Auch bei einer Zufütterung mit Heubrei muss bedacht werden, dass es sich hierbei um eine Futterumstellung handelt. Heubrei hat zu großem Anteil Getreide als Bestandteil. Nachdem eine Heubreifütterung im Notfall erfolgt, kann dieser nicht eingeschlichen werden. Lassen Sie sich von Ihrem Tierheilpraktiker beraten wie Sie das Tier unterstützen können.

Heubrei

Heubrei wird im Notfall gefüttert, sollte das Meerschweinchen aufgrund von Krankheit, Schmerzen oder anderen Gründen die Nahrung verweigern. Heubrei gibt es von verschiedenen Herstellern mit verschiedenen Inhaltsstoffen. Da der Geschmack variiert, sollten Sie ausprobieren, welchen Heubrei ihre Meerschweinchen am liebsten mögen. Heubrei kann man auch selbst mit einem Mixer herstellen. Da Heu aber sehr schwierig zum Kleinhäckseln ist, kann er nicht so fein gehäckselt werden wie industriell hergestellter Heubrei. Somit passt er nicht oder nur schlecht durch eine Futterspritze. Da industrieller Heubrei viel Getreide und teilweise Soja enthält ist selbst hergestellter Heubrei oder industrieller, der hauptsächlich Heu enthält zu bevorzugen. Auch die Fütterung von industriellem Heubrei ist eine Futterumstellung, die im Notfall aber nicht vermieden werden kann.

Wiese selbst pflücken

Wiese kann man auch selbst pflücken und füttern. Dabei sind ein paar Dinge zu beachten. Es dürfen nur Wiesenbestandteile gefüttert werden, die für Meerschweinchen verträglich sind, also keine Giftpflanzen. Hier sollte man sich gut auskennen. Auch sollte man keine von Hundekot verunreinigte Wiese pflücken. Bitte nur frisches Gras füttern. Sollte es zu welken beginnen muss es entsorgt werden.

Fazit

Die artgerechte Ernährung von Meerschweinchen ist im Grunde sehr einfach. Sie stellt einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt bei der Gesunderhaltung dar. Wichtig ist die Kenntnis über die Tierart und die Besonderheiten. Ungesunde Leckerlis benötigen Meerschweinchen nicht, sie freuen sich auch über ein gesundes Leckerli, wie ein Salatblatt, was laut quietschend kommentiert wird.

Ein Artikel von Eva Buhmann, Tierheilpraktikerin & Tierkommunikatorin

Eva Buhmann ist Tierheilpraktikerin. Mit ihrer mobilen Tierheilpraxis AnimalCura ist sie im Großraum München tätig. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Ernährung und verschiedenen naturheilkundlichen Methoden, vor allem der Homöopathie. Neben der Ausbildung zur Tierheilpraktikerin hat Frau Buhmann Ausbildungen zur Tierkommunikatorin, Klangtherapeutin und zur Auraleserin absolviert. All diese Fähigkeiten vereint sie zu einem ganzheitlichen Konzept.

Schlafen für die Gesundheit

Winter ist die Zeit, in der unsere Tiere mehr schlafen. Das ist normal, schließlich sind auch die Tage kürzer. Doch wie viel Schlaf brauchen Hund, Katze oder Pferd eigentlich? Und woran merkt man, wenn etwas nicht passt?

Die Katze hat sich auf dem Sofa zusammengerollt und steht nur auf, wenn sie Hunger hat, ins Katzenklo geht oder ihre fünf Spinner-Minuten hat. Sie will weder vor die Tür, noch fordert sie wie sonst ein Jagdspiel von Ihnen. Ist das noch normal, fragen Sie sich? Ja, das ist es. Wenn sie an schönen, sonnigen Tagen weiter ins Freie will, wenn Sie, sobald die Tage länger werden auch wieder mehr Lust auf Interaktion mit Menschen oder tierischen Mitbewohnern hat, dann muss man sich erst einmal keine großen Gedanken machen.

Der heilige Schlaf der Katze

Studien zeigten: Mehr als die Hälfte der Katzen schläft zwischen 12 und 18 Stunden pro Tag. Fast die Hälfte, nämlich 40 Prozent schläft sogar länger. Sie haben, wie auch Hunde, ein so genanntes polyphasisches Schlafmuster, das bedeutet, dass sie zwischen ihren aktiveren Phasen mehrmals pro Tag ein Nickerchen machen. Die Nickerchen der Katze dauern im Durchschnitt 78 Minuten. Wie viele Nickerchen das sind, kann davon abhängen, wie viel REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) sie abbekommen.

Ähnlich wie der Mensch durchlaufen auch unsere Tiere verschiedene Schlafstadien. Bei Katzen gibt es sowohl den NREM-Schlaf (Non-Rapid Eye Movement) als auch den REM-Schlaf. Jeder Katzenhalter kennt es und auch Studien zeigten, dass Katzen oft eine Phase der Wachsamkeit und Aktivität erleben, bevor sie schläfrig werden und dann in den NREM-Schlaf fallen. Dieses letzte Hochspulen, ähnlich wie bei kleinen Kindern, die in völliger Erschöpfung noch einmal richtig aufdrehen, laut werden und herumrennen, ist oft schon ein Zeichen für Müdigkeit. Katzen können dann auch aggressiv werden. Es kann helfen, ihnen zu signalisieren, dass sie sich zur Ruhe begeben können oder ihnen einen Raum zu öffnen, in dem sie schnell in den Schlaf finden.

Während dieser NREM-Phase schläft die Katze in der Regel nicht sehr tief und ist jederzeit bereit, aufzuwachen. Wird sie nach dem NREM-Schlaf wieder wach, durchläuft sie den Zyklus von Wachheit, Schläfrigkeit und NREM-Schlaf oft einige Male, bis sie irgendwann vom NREM- in den REM-Schlaf übergeht. Während des REM-Schlafs bewegen sich – auch bei Hund, Pferd oder Mensch – oft die Augen hinter den geschlossenen Augenlidern.

Bei Katzen können sich die Augen sowohl horizontal als auch vertikal bewegen. Jeder Katzenhalter hat seine Katze schon einmal im REM-Schlaf erlebt. Das Träumen zeigt sich dann auch in zuckenden Pfötchen oder einem Peitschen des Schwanzes und auch Töne wie ein Fauchen oder Zischen können zu hören sein. Man sollte die Tiere, auch die Hunde, nicht aufwecken, wenn sie deutlich erkennbar träumen. Wenn etwa der Hund im Traum knurrt, eine Bürste bekommt oder wild mit den Pfoten rudert, wird er fälschlicherweise oft aufgeweckt, weil man denkt, er hätte nun einen Albtraum. Träume sind aber höchstwahrscheinlich nicht nur für uns zur Verarbeitung von Erlebtem extrem wichtig. Außerdem wird vermutet, dass nicht nur bei uns die Traumschlafphasen an der Regeneration im Schlaf entscheidend beteiligt sind.

Unterschiede gibt es beim Schlafrhythmus von Katzen. Der ist anders als bei Menschen und bei Hunden. Zwar haben alle einen zirkadianen Rhythmus, also eine innere biologische Uhr, die den Schlaf-Wach-Rhythmus über die 24 Stunden eines Tages steuert, sie ist aber bei Katzen anders gelagert – sie sind dämmerungsaktiv.

Ihre beiden natürlichen Aktivitätsspitzen sind am frühen Morgen vor Sonnenaufgang und am Abend bei Sonnenuntergang. Da diese das Jahr über um mehrere Stunden variieren, also zu sehr unterschiedlichen Zeiten stattfinden und entsprechend auch die Zahl der Tag- und Nachtstunden sich ändert, verändert sich auch der Schlaf der Tiere, nicht nur der von Katzen.

Was den Schlaf von Katzen stört, hat häufig andere Ursachen als etwa bei Hunden oder Pferden. So kann ihre Natur als Dämmerungsjäger sie unruhig machen, wenn alle andern Bewohner noch selig schlummern. Und Katzen kommen vor allem dann nicht zum tiefen erholsamen Schlafen, wenn andere Katzen, Haustiere oder wir sie daran hindern. Ansonsten sind sie Weltmeister sowohl im Powernapping als auch im Dauerpennen.

Schlafentzug als gesundheitliche Gefahr

Obwohl Schlaf für Menschen und Tiere lebenswichtig ist, und man inzwischen auch viel darüber weiß, sind längst nicht alle Mechanismen, Funktionen und Zusammenhänge geklärt. Dass Schlaf ein Zustand der äußeren Ruhe ist, in dem sich Puls, Atemfrequenz und Blutdruck vom Wachzustand unterscheiden und sich auch die Gehirnaktivität verändert ist klar. Und schon sehr lange ist bekannt, wie gefährlich und zerstörerisch Schlafentzug ist. Nicht zuletzt ist er eine seit Jahrtausenden weltweit verbreitete Foltermethode. Ein Experiment aus dem Jahre 1894 an Hundewelpen, die permanent wach gehalten wurden, hatte zur Folge, dass die Tiere nach wenigen Tagen starben. Der komplette Schlafentzug hatte zu ausgeprägten Gehirnschäden geführt. Ähnlich grausame Experimente wurden tatsächlich 100 Jahre später erneut gemacht, als etwa italienische Forscher erwachsene Hunde durch ständiges Laufen wachhielten: Die Tiere starben nach neun bis 17 Tagen – übrigens unabhängig von der Futteraufnahme. Auch bei diesen Hunden wurden degenerative Prozesse im zentralen Nervensystem nachgewiesen.

Nicht zu schlafen ist also tödlich – wie gefährlich zu wenig Schlaf genau ist, weiß man allerdings nicht. Man weiß nur, dass viele Faktoren das Schlafbedürfnis und den Schlafbedarf mit bestimmen – auch bei Tieren: Neben der Jahreszeit und dem Alter erhöhen Krankheiten und Stress das Schlafbedürfnis. Gleichzeitig mindern sie aber oft die Möglichkeit, gut zur Ruhe zu kommen und ausreichend lange und tief zu schlafen. Auch dies gilt für unsere Tiere ebenso wie für uns selbst. Zudem beeinflussen noch weitere Biorhythmen den Schlaf: Der Aktivitätszyklus und der Nahrungsaufnahme- und Trinkrhythmus des jeweiligen Tieres haben einen Einfluss auf die Menge und die Qualität des Schlafes. Außerdem hat jeder Körper seinen individuellen Biorhythmus, der im nahelegt, wann Schlaf erwünscht, förderlich, notwendig oder unabdingbar ist – beim Menschen sind das zum Beispiel die bis spät abends aktiven Eulen und die früh am Morgen bereits fitten Lerchen.

Wie die innere Uhr tickt

Hundebesitzer merken oft sehr deutlich, wie die innere Uhr ihres vierbeinigen Partners tickt, wenn sie nicht jeden Tag zur selben Uhrzeit Gassi gehen oder in die Hundeschule können: Die biologische Uhr beeinflusst im Körper des Hundes – wie bei uns auch – den Blutdruck, die Körpertemperatur und den Hormonhaushalt. Und wie bei uns Menschen gibt es auch bei Hunden Lerchen und Eulen: Vierbeiner, die zu unterschiedlichen Tageszeiten wach und aktiv sind. Hunde haben normalerweise Aktivitätsspitzen am Vormittag und frühen Abend. Auch wenn sich Hunde unterschiedlich stark an dieses typische Muster halten, gibt es nur wenige erwachsene Hunde, die völlig von diesem normalen Zeitplan abweichen. Was auch daran liegen kann, dass sie mit uns leben und wir eben einen bestimmten zirkadianen Rhythmus – also ein übliches Wach-Schlaf-Schema – verfolgen. Denn Welpen werden nicht mit einem zirkadianen Rhythmus geboren, und es dauert Monate, bis sie das für ihre Art typische Muster entwickeln. Ihre aktiven Zeiten sind nicht so vorhersehbar wie die von erwachsenen Hunden. Hundebesitzer, die aufgrund ihrer Arbeit normalerweise sehr spät nachts ins Bett gehen und am Vormittag lange schlafen, erleben, dass ihre Hunde sich diesem zirkadianen Rhythmus meist problemlos anpassen können.

Von freilebenden Pferden weiß man, dass sie zwar ein festes Grundmuster ihrer Aktivität haben, dieses jedoch auch zügig an veränderte Umweltbedingungen anpassen. Im Frühjahr zeigen die Pferde eine reduzierte Aktivität und grasen stattdessen intensiv, um sich das im Winter verbrauchte Fett wieder anzufressen. Im Sommer verlagern die Tiere ihre Aktivitäten in die Nacht, um Insekten auszuweichen.

Fressen und Schlafen

Auch bei Hunden und Katzen bestimmen Fresszeiten maßgeblich den Schlaf-Wach-Rhythmus und das Schlafbedürfnis mit. Unsere Tiere folgen meist dem Spruch: Nach dem Essen sollst du ruh’n. Allerdings spielt hier auch eine Rolle, wie die Fütterung generell gehandhabt wird. An Pferden wird das besonders deutlich: Ein Pferd, das den ganzen Tag auf der Koppel grast, kann man nicht mit einem Pferd vergleichen, das nach dem Tag auf dem Sand-Paddock hungrig seine Hauptportion Heu verdrückt hat. Das erste Pferd kann man von der Wiese holen und reiten, ohne die alte Regel, nach dem Füttern mindestens eine oder sogar zwei Stunden mit dem Reiten zu warten. Das zweite Pferd sollte man vor dem Reiten unbedingt fressen lassen und – falls man etwas anderes vorhat als leichte Bewegung, etwa einen einstündigen Ausritt, sollte man die Pause nach dem Fressen unbedingt beachten. Einem Pferd, das man eben von der 24-Stunden-Raufe aus dem Offenstall geholt hat, etwas Fresspause beim Putzen und Satteln zu geben, reicht in der Regel aus. Umgekehrt sollte man ein Pferd, von dem man weiß, dass es vorher eine längere Fresspause hatte, erst eine halbe Stunde fressen lassen, als es mit leerem Magen zu reiten.

Bei Hunden ist es im Prinzip ähnlich: Ein voller Bauch macht müde und das macht physiologisch Sinn. Denn bei Hunden wird der Magen durch flexible Bänder in der vorgesehenen Position gehalten, was vor allem bei größeren Rassen eine Magendrehung ermöglicht, wenn sich der Hund nach dem Fressen viel und heftig bewegt. Gegen einen ruhigen Spaziergang zum Lösen spricht natürlich nichts. Wenn man den Hund zur großen Gassirunde des Tages aus einer Ruhe- oder Schlafphase holt, dann sollte man das ebenfalls langsam angehen. Indem man ihm Zeit lässt, dass der Organismus wieder „hochfährt“ kommen nicht nur Sehnen, Bänder und Gelenke wieder in – gut durchblutete, aufgewärmte – Höchstform, sondern auch der Kreislauf, was gerade bei älteren Hunden wichtig ist.

Entspannung unter Stress

Nicht nur nach dem Fressen, auch nach einer körperlichen Anstrengung kommen unsere Tiere normalerweise zur Ruhe. Allerdings nur, wenn sie sich wohlfühlen. Passt etwas nicht – kann auch die Ruhe nicht einkehren. Bei Hunden und Pferden kann das eine Überforderung beim Training ebenso sein wie Stress mit den Artgenossen oder der Haltung. Stress und der Schlaf-Wach-Rhythmus sind über den Vagusnerv gekoppelt, wie man inzwischen über zahlreiche Studien weiß. Der Vagusnerv ist wichtiger Teil des Parasympathikus. Dieser dient der Erholung und dem Aufbau. Er verlangsamt die Atmung und den Herzschlag, senkt den Blutdruck, womit er den Körper entspannt und Blut zu den inneren Organen lenkt und damit die Verdauung aktiviert. Bei Stress funktioniert dieses Zusammenspiel nicht mehr und die Tiere kommen nicht mehr zur Ruhe oder erholen sich im Schlaf nicht adäquat. Grundsätzlich unterscheidet man chronischen oder akuten Stress. Beim Hund kann chronischer Stress durch die Umwelt (Leinenzwang, Hundebegegnungen, Verkehr) ebenso entstehen wie durch den Halter (Trainingsfehler, Überforderung, Unterforderung, Einsamkeit) oder körperliche Einschränkungen (Atemwegsprobleme etwa durch Kurznasigkeit – auch oder besonders im Schlaf, Gelenkprobleme durch Überzüchtung oder Übergewicht). Eine gewisse Zeit funktioniert der Organismus auch unter Stress und mit weniger Schlaf, doch irgendwann werden die Tiere krank. Mangelnde Regeneration durch zu wenig erholsamen Schlaf ist nicht leicht zu erkennen.

Gähnen als Symptom für Müdigkeit

Der Hund, die Katze und das Pferd gähnen genau wie viele andere Tiere und auch wir. Und wie bei uns ist Gähnen ein Zeichen für Müdigkeit – aber eben nicht nur. Es kann Symptom für Verlegenheit ebenso sein wie Anzeichen für Magengeschwüre oder Leberprobleme oder ein Zeichen von Entspannung. Es kommt ganz auf den Zusammenhang an. Grundsätzlich ist Gähnen allen Säugetieren eigen. Es gibt viele Untersuchungen an verschiedenen Tierarten, geforscht wurde aber am meisten am Menschen. Mit dem Ergebnis, dass man auch bei uns immer noch nicht exakt weiß, warum und wie wir gähnen. Dennoch hat man einiges übers Gähnen bei Tieren herausgefunden: Sie öffnen den Unterkiefer, dehnen eine Vielzahl von Gesichtsmuskeln und kneifen wie wir Menschen dabei die Augen oder auch nicht. Und auch bei Tieren ist Gähnen keine schnelle und kurze Antwort auf einen einfachen Reiz und von daher kein Reflex im eigentlichen Sinn. Soweit die Ähnlichkeiten. Hunde gähnen häufig zum Beschwichtigen. Macht ein Hund dies öfter oder immer in bestimmten Momenten, sollte man sich fragen, ob er in der jeweiligen Situation Stress hat.

Um festzustellen, ob ein Tier nun durch Gähnen Stress abbaut, wach wird oder anzeigt, dass es müde oder krank ist, erfährt man, indem man den jeweiligen Kontext beachtet. Gähnt ein Pferd immer, wenn sein Weidekumpel vom Reiten zurückkommt und schiebt dabei den Unterkiefer hin und her, deutet viel auf Loslassen der inneren Spannung hin. Tritt das Gähnen auf, nachdem man einen langen, entspannten Ausritt hinter sich gebracht hat und begibt sich das Pferd nach dem Wälzen in die Sonne zum Dösen, wobei es ein- zweimal gähnt ist wohl eher kein Stress zu vermuten. Anders, wenn das Pferd beim Fressen gähnt. Bei Hunden kann stressbedingtes Gähnen beispielsweise auftreten, wenn sie erkennen, dass der Mensch geht und sie alleine bleiben müssen.
Wichtig ist nicht nur, in welcher Situation das Gähnen erfolgt, sondern auch wie oft und auf welche Art.

Bei Affen zeigten Versuche, dass ein Gähnen aus emotionaler Spannung oder zum Stressabbau mit offenen Augen erfolgt. Auch diesen Aspekt kann man bei unseren Haustieren in die Beobachtung mit einbeziehen. Es kann helfen, sich dies eine Weile zu notieren, um sich ein Bild zu machen.

Wie (tief) schläft das Tier?

Wie tief – und damit auch wie erholsam – das Tier schläft, stellt sich auch bei unseren Hunden und Katzen oft erst heraus, wenn sie wieder wach werden. Dann weiß man erstens häufig wie lange sie geschlafen haben und kann zudem über die Art des Wachwerdens Rückschlüsse ziehen. Je länger die Schlafphase und je ausgiebiger und länger das Wachwerde-Ritual aus Blinzeln, Gähnen, Strecken und Dehnen umso größer die Wahrscheinlichkeit für eine Phase mit tiefem Schlaf. Weitere Hinweise können bei Hunden und Katzen die (zumeist temperaturabhängigen) unterschiedlichen Schlafpositionen – von völlig ausgestreckter über teilweise bis zu komplett eingerollter Seit- und Bauchlage bis zur Rückenlage geben. Zwar sind diese auch sehr typabhängig aber im Rahmen der individuellen Unterschiede dennoch nützlich.

Pferde können übrigens auf drei verschiedene Arten ausruhen: Dösen, Schlummern und Tiefschlaf. Alle drei Varianten können im Stehen stattfinden. Immer wieder hört man, erwachsene Pferde würden sich zum Schlafen nicht hinlegen oder nur Fohlen schliefen in der Seitenlage. Beides ist falsch. In die Seitenlage begeben sich tatsächlich nicht alle Pferde und die, die es machen tun es auch nicht täglich. Die Seitenlage ist beim Pferd meist kurz, was auch körperliche Gründe hat. Denn das große Gewicht des Pferdes drückt am dann meisten auf die Lungen. Deswegen ändert sich hier auch die Atmung: So wird beim Ausatmen in Seitenlage die Luft quasi einen Moment angehalten, indem der Kehlkopf sich einige Sekunden verschließt. Solche Dinge können auch bei größeren und älteren Hunden Probleme machen, die sich etwa aufgrund von Arthrose nicht mehr in jeder Position schlafen legen können.

Symptome für Schlafmangel

Leider ist Schlafmangel nicht an einigen klar definierten Symptomen zu erkennen, sondern es ist dafür oft Detektivarbeit nötig. Viele Tierbesitzer kommen erst auf Schlafmangel wenn ihre Lieblinge krank werden. Das liegt unter anderem daran, dass Schlafmangel auch ein Symptom bestimmter Erkrankungen sein kann. Als Symptom kann Schlafmangel aber auch in der Ursachen-Kette verschwinden und deshalb keine Beachtung finden. Wenn etwa ein älterer Hund in seinem Körbchen nicht mehr genügend Schlaf findet, weil es dort zu kalt ist oder die Unterlage zu hart für ihn ist, wird man vielleicht aufgrund nächtlicher Unruhe an Demenz denken und die Schlafstörung als Symptom werten und nicht als die Ursache der Verwirrtheit.

Bei Pferden sind erste Folgen von zu wenig Erholung durch regenerativen Schlaf oft Stolpern oder Widersetzlichkeiten beim Reiten. Viele Pferde werden auch ängstlicher und schreckhafter. Letzteres gilt auch für Hunde und Katzen. Vielfach wird man über Verhaltensänderungen – bei Katzen beispielsweise Unsauberkeit – auf den Stress als Auslöser kommen. Katzen und besonders Hunde können auch aggressives Verhalten zeigen, wenn sie nicht mehr in für sie nötiger Weise Schlaf finden. Auch die Aufmerksamkeit in Trainingssituationen kann bei Schlafmangel leiden. Am auffälligsten ist oft, wenn früher vorhandene Probleme körperlicher oder psychischer Art plötzlich wieder auftauchen, obwohl man sie für „bereinigt“ hielt. Das können Hauterkrankungen oder Atemwegsprobleme sein, und eine abtrainierte Leinenaggression kann ebenfalls wiederkommen. Auch veränderter Appetit – mehr oder weniger – oder eine Abweichung bei der üblichen Verdauung (Kotwasser, Durchfall, Verstopfung) sowie eine verstärkte Anfälligkeit gegenüber Parasiten können auftreten.

Schlaf ist sehr individuell

Erschwerend kommt hinzu, dass Hunde und Katzen zwar bis zu 20 Stunden am Tag schlafen, es aber auch nur gut die Hälfte sein kann, ohne dass es krankhaft wäre. Es gibt hier große individuelle Unterschiede. Generell gilt: Ältere Tiere brauchen mehr Schlaf. Oft merkt man das Älterwerden als erstes daran, dass die Tiere viel mehr schlafen. Neben dem Schlafbedürfnis ändern sich im Alter häufig auch die Anforderungen von Hund und Katze an ihren Schlafplatz. Häufig wollen die Tiere mehr für sich sein. Wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist, kann es sein, dass Katzen erhöhte Schlafplätze nicht mehr gut erreichen. Auch Hunden kann der Weg aufs gewohnte Sofa oder der Einstieg in ein Körbchen mit hohem Rand schwerfallen oder sogar unmöglich werden – vor allem bei kleinen Rassen. Oft taucht auch ein größeres Wärmebedürfnis auf, das die Tiere möglicherweise nicht mehr so gut zur Ruhe kommen lässt. Jeder Hund und jede Katze brauchen ein ausreichend großes Körbchen, auf dem sie weich und warm/kühl genug schlafen. Der Standort muss Sicherheit vermitteln und das Tier zur Ruhe kommen lassen. Für ältere Tiere muss das Bett gut erreichbar sein und zudem so groß, dass das Tier sich gut umdrehen und andere Schlafpositionen einnehmen kann. Es kann notwendig sein, einem älteren Tier mindestens einen zweiten Schlafplatz zur freien Auswahl anzubieten.

Bei älteren Pferden ist es wichtig, zu überprüfen, ob sie sich überhaupt noch hinlegen. Hinweise, ob und wie das Pferd liegt geben gibt in der Regel die Einstreu oder Mist in Fell und Langhaar und heute immer öfter auch moderne Stalltechnik. Was alte Pferde am Hinlegen hindert ist in der Box häufig die Angst, nicht mehr hochzukommen. Rutschende Einstreu über Beton kann diese Angst verstärken. Im Offenstall ist es oft Unruhe in der Herde, die ältere Pferde am hinteren Ende der Rangordnung nicht ausreichend erholsamen Schlaf finden lässt.

Therapieansätze und Denkanstöße

Jeder Organismus braucht ein Gleichgewicht zwischen Aktivität und Ruhe, zwischen Anregung und Erholung. Das heißt, dass auch ausreichend Bewegung und Beschäftigung für einen gesunden Schlaf wichtig sind. Wer nur noch herumliegt und nichts tut, der wird auch nicht gut schlafen. Vor allem bei Hunden, reinen Wohnungskatzen und Pferden in Boxenhaltung ist ans Alter angepasste Auslastung durch uns Menschen wichtig. Offenstallpferde und Freigänger-Katzen haben selber mehr Möglichkeiten, sich Bewegung zu verschaffen.

Ziel aller Maßnahmen, um den Tieren mehr und besseren Schlaf zu ermöglichen – egal ob (naturheilkundliche) Therapien, Umstellungen im Tagesablauf oder Verbesserungen der Umstände – sollte es sein, das Gleichgewicht für den jeweiligen Organismus und seine aktuellen Bedürfnisse an An- und Entspannung wieder herzustellen. Ob dafür ein neues oder ein weiteres Körbchen angeschafft wird, ob der Hauptspaziergang auf den Morgen verlegt oder am Alleinbleiben trainiert wird, ob Bach-Blüten, Aromatherapie, Akupunktur oder Homöopathie zum Einsatz kommen, das hängt ganz von den Ursachen und Begleitumständen ab. Bei uns Menschen haben Studien gezeigt, dass bereits ein Schlafdefizit von nur einer Stunde ausreicht, um tagsüber müde zu werden oder Fehler beim Arbeiten zu machen.

Ein Artikel von Claudia Götz

Die Diplom-Journalistin ist als Sachbuchautorin, Redakteurin und Texterin tätig und arbeitet als ganzheitliche Therapeutin (mit Matrix-Rhythmus-Therapie, Osteopathie, Akupunktur und Homöopathie) vor allem für Pferde und Hunde.

www.pferdegoetz.de
www.pferdekosmos.de

Senioren auf Samtpfoten

Für uns Katzenhalter ist es wohl eine unangenehme Wahrheit: Auch unsere geliebten Samtpfoten werden älter. Doch der Tag kommt, an dem wir unweigerlich einige Veränderungen am vertrauten Stubentiger bemerken. Plötzlich wird noch viel mehr geschlafen und der betagte Katzenkörper kommt nur noch mit Mühe den Kratzbaum hinauf. Spätestens da müssen wir uns eingestehen: Die Seniorenzeit hat begonnen!

Man mag diese Erkenntnis vielleicht auch gerne bei Seite schieben, denn der Blick auf den Lebensabend ist oftmals auch mit der Gewissheit verbunden, dass irgendwann der endgültige Abschied erfolgt. Doch auch die Seniorenkatze hat eigene, spezielle Bedürfnisse, die man unbedingt kennen und beachten sollte.

Ab wann ist eine Katze überhaupt ein Senior?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Während die eine Katze mit 15 Jahren dem Zahn der Zeit noch sehr erfolgreich trotzt, ist die andere schon deutlich behäbiger und schusselig geworden. Hier gilt es Ihr Tier gut zu beobachten und auf die gängigen Anzeichen zu achten. Ganz grob lässt sich aber sagen, dass eine Katze vom 10.-12. Lebensjahr an, als Senior/in gilt.

Woran erkenne ich denn, ob meine Katze langsam alt wird?

Neben einem erhöhten Ruhebedürfnis treten häufig die gleichen ersten Anzeichen auf. Die Katze ist nicht mehr so beweglich, wie in jungen Jahren und hat vielleicht auch schon ein paar ihrer Muskeln eingebüßt. Vielleicht sind auch schon ein paar extra Wohlfühlkilos bei der ein oder anderen Katze hinzugekommen sind und beim Fressen ist sie noch mäkeliger, als sie es eh schon war. Da die sonst so scharfen Sinne etwas nachlassen und die Umwelt deshalb nicht mehr so gut wahrgenommen werden kann, kann es ebenso vorkommen, dass einige Katzen schreckhafter werden. Wiederum andere scheinen gar nichts mehr mitzubekommen und schnarchen tagsüber die ganze Wohnung zusammen.

Allgemeine Tipps für einen schönen Katzen-Lebensabend

Unsere Senioren brauchen unsere Zuwendung. Finden Sie das richtige Maß zwischen Respektieren des erhöhten Ruhebedürfnisses und angebrachter Animation zu Spaß und Spiel. Allzu wild sollte es nicht sein, doch regelmäßige Bewegung wirkt dem Abbau der Muskulatur entgegen und Intelligenzspiele sorgen für einen wachen Geist bis ins hohe Alter. Eventuell müssen Sie nun auch der Fell- pflege ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit schenken. Da einige Katzen ihre hohe Be-weglichkeit einbüßen, erreichen unbewegliche Katzen nicht mehr alle Bereiche ihres Körpers gleich gut und können hier und da eine helfende (oder bürstende) Hand ge-brauchen.Wenn die Beweglichkeit langsam abnimmt, kann es außerdem nötig sein, vorhandene Liegeflächen und Kratzbäume zu überdenken und anzupassen. Mit Rampen als Steighilfe kann die Samtpfote noch länger Freude an ihren Katzenmöbeln haben.

Studien haben gezeigt das gerade bei alternden Katzen Arthrosen eine bisher unbekannte, große Rolle spielen. Wenn Ihre Samtpfote also neuerdings ungewohnt langsam und ruhig daherschleicht, kann durchaus ein medizinischer Grund dahinterstecken. Nicht immer ist es nur ein größeres Ruhebedürfnis oder gar Faulheit.

Besonders wichtig ist es, die Gelenke durch einen einfacheren Abstieg zu schonen, zum Beispiel durch verkürzte Abstände zwischen den Ebenen des Kratzbaums oder einem Brett als Steg. Auch Nahrungsergänzungen in Form von z.B. Grünlippmuschel können hier ergänzt werden.

Es sollte ansonsten nicht mehr viel in der Wohnung umgestellt werden, denn alte Katzen reagieren oft besonders irritiert auf Veränderungen. Ebenso ist ein geregelter Tagesablauf wichtig, er gibt den Senioren Sicherheit und Struktur.

Liebe geht durch den Magen…

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ernährung. Während die einen im Alter etwas rundlicher werden, scheinen andere Senioren plötzlich zu Erschlanken.

Eine angepasste Energiezufuhr ist hier wichtig. Eventuell macht es Sinn den Energiegehalt des Futters einmal zu überprüfen und hier auf ein entsprechendes Senior Futter zu wechseln, damit die Wohlfühlröllchen nicht bald Überhand nehmen. Oder es sollte etwas Energie/Fett/Protein extra hinzugefügt werden, wenn die Katze es mit den Idealmaßen etwas übertreibt.

Auch bei älteren Katzen macht eine gute Figur was her, jedoch sollte auch immer eine Reserve für eventuelle Krankheitsphasen etc. vorhanden sein. Auch eine gezielte Fütterung von Kräutern und natürlichen Mineralien kann die Vitalität im Seniorenalter unterstützen.

So kann z.B. Ginkgo auch für die grauen Zellen der Katze ein Frischekick sein.Gerade im gesetzten Alter tut sich der Organismus mit normalen Anforderungen etwas schwer. Einfache Dinge wie es sonst der Fellwechsel ist, werden zur Herausforderung. Hier wird viel Energie verbraucht und der Körper ist sehr lange mit solchen Vorgängen beschäftigt. Das Immunsystem ist angreifbar und die Anfälligkeit für Infekte steigt. Gerade hier macht es Sinn, frühzeitige Unterstützung zu leisten und die natürlichen Vorgänge zu beschleunigen.

Und das wichtigste zum Schluss:

Haben Sie Nachsicht und Geduld. Denn Ihre Katze hat Sie ihr ganzes Leben lang begleitet, während es für Sie selbst nur ein


vergleichsweise kurzer Lebensabschnitt war. Bringen Sie daher Ihrer alternden Samtpfote viel Liebe und Nachsicht entgegen, selbst wenn sie nun plötzlich unsauber werden sollte, viel mehr Pflege benötigt oder viel- leicht sogar Demenz entwickelt und anfängt etwas merkwürdig zu werden. Dann werden Sie mit noch einigen schönen Rentnerjahren Ihrer Katze belohnt

Ein Artikel von Irmgard Höving, Tierheilpraktikerin

Pflanzliche Fütterung beim Hund

Die Frage nach der „besten“ oder „korrekten“ Ernährung des eigenen Hundes ist ein emotionales Thema, das mit vielen Halbwahrheiten, persönlichen Vorlieben und Idealen verbunden ist. Ob Rohfütterung, Selbstkochen, oder ein Alleinfutter- stets liegt der Wunsch zu Grunde, das Optimum an Gesundheit für den vierbeinigen Gefährten zu erzielen: Umfragen zeigen, dass die Gesundheit des Hundes bei den meisten Hundehalter:innen an oberster Stelle steht Neben dem Wohlbefinden des eigenen Vierbeiners beeinflussen bei der Auswahl zunehmend Fragestellungen wie Umweltbelastung, Nachhaltigkeit und Ethik die Entscheidung – insbesondere dann, wenn diese Werte im eigenen Lebensstil bedeutsam sind. Die Mehrheit der vegan fütternden Tierhalter:innen gibt beispielsweise an, sich aus ethischen Gründen dafür entschieden zu haben. Da die ethische Überzeugung, die eigene Lebensweise umzustellen, ebenso auf das Familienmitglied Hund erweitert wird, nimmt neben dem Anteil an vegetarisch und vegan lebenden Menschenauch
die Prozentzahl an pflanzlich ernährten Hunden stetig zu. Weiterhin sorgen auch Klima- und Umweltkrise für ein steigendes Bedürfnis nach ressourcenschonenden Proteinquellen.

Doch wie ist eine rein pflanzliche Ernährung beim Hund eigentlich aus wissenschaftlicher Sicht zu beurteilen? Welche Gründe gibt es dafür, und kann sie alle notwendigen Nährstoffe liefern?

Gründe für eine vegane Hundefütterung

Mehr und mehr Menschen, auch Hundehalter: innen, entscheiden sich für eine vegane Lebensweise: Während sich im Jahr 2015 ca. 850.000 Menschen in Deutschland als Veganer:innen identifi zierten, waren es im Jahr 2021 bereits 1,41 Millionen (+76 %). Laut Umfragen zählen Ethik, Umweltschutz und Gesundheit zu den Hauptgründen. Die Auswirkungen der Tierhaltung auf die Umwelt sind mittlerweile gut messbar: Eine Studie der Universität Oxford belegen die massiven Auswirkungen landwirtschaftlicher Tierhaltung auf die Umwelt: Die Tierhaltung benötig weltweit 83 % der nutzbaren Agrarfläche und verursacht rund 60 % der globalen Treibhausgase. Gleichzeitig liefern tierische Produkte aber nur 18 % der weltweiten Kalorien und 37 % des Proteins. Diese geringe „Ausbeute“ an Rohstoffen ist mit der stetig wachsenden Weltbevölkerung und den begrenzten Anbauflächen langfristig nicht vereinbar.

Außerdem tragen die im Tierhaltungssektor verursachten Emissionen maßgeblich zur Erderwärmung bei. Diese Aspekte führen zunehmen auch bei Hundehalter:innen zu Besorgnis, denn auch die Umweltbelastung durch den eigenen Hund ist nicht zu unterschätzen, wie eine Studie aus Berlin zeigt: Ein durchschnittlicher Hund verursacht in seinem Leben ca. so viele Treibhausgase wie 13 Hin- und Rückflüge von Berlin nach Barcelona. Den größten Anteil an diesen Emissionen hat das fleischhaltige Hundefutter, da auch hier die Auswirkungen der Tierhaltung wieder zum Tragen kommen. Die Umstellung auf ein pflanzenbasiertes Futter kann die Umweltbelastung durch den eigenen Hund also deutlich reduzieren.

Neben Umwelt und Klima spielt auch die Gesundheit bei vielen Menschen eine große Rolle bei der Entscheidung für eine vegane Ernährung. Eine zunehmende Anzahl an Studien legt gesundheitliche Vorteile einer pflanzlichen Ernährung beim Menschen nahe: Bei vegan Lebenden wurde ein deutlich niedrigeres Risiko für Typ-2-Diabetes, Übergewicht, einige maligne Tumorarten, kardiovaskuläre Erkrankungen und Osteoporose festgestellt.

Aufgrund dessen stellt sich vielen Hundehalter:innen die Frage, ob auch die Gesundheit des eigenen Hundes vom Verzicht auf tierische Produkte profitieren könnte. Ob eine pfl anzliche Ernährung beim Hund Krankheiten vorbeugen kann, ist bisher nicht untersucht. Tatsächlich können aber Hunde mit bestimmten Krankheitsbildern von einer Umstellung profitieren: Etwa 1-2 % der Hundepopulation in Deutschland leiden unter Futtermittelunverträglichkeiten , in den meisten Fällen bestehen die Allergien gegen tierisches Protein.

Da mittlerweile auch exotische tierische Eiweißquellen in Alleinfuttern und in selbstgekochten Rationen verwendet werden, fehlt für Hunde mit mehrfachen Allergien ab einem gewissen Punkt die Auswahl. Pflanzliche Proteinquellen hingegen führen statistisch gesehen selten zu Futtermittelunverträglichkeiten. Gerade bei schwerer Symptomatik wie ausgeprägtem Juckreiz oder chronischen Ohrenentzündungen schwenken daher einige Hundehalter:innen auf eine rein pflanzliche Fütterung um. Bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen wie der Inflammatory Bowel Disease (IBD; ähnlich Morbus Crohn beim Menschen) kann die Futtermittelkomponente ebenfalls eine Rolle spielen, weshalb auch hier die Vermeidung bestimmter Allergene, vor allem tierische Proteine, Linderung verschaffen kann. Auch Leishmaniosepatienten unter Allopurinol- Therapie werden vermehrt mit dem Wunsch nach einer veganen Ration in der Ernährungsberatung vorgestellt, da bei dieser Erkrankung die Reduktion der Purin-Aufnahme wichtig ist und pflanzliche Proteinquellen deutlich weniger Purin enthalten als tierische.

Der Wolf, der Hund und vegane Fütterung

Häufig wird der Wolf noch immer als Referenz für die Fütterung des eigenen Hundes herangezogen. Tatsächlich hat die Domestikation von über 15000 Jahren neben Sozialverhalten und Körperbau auch die Ernährungsphysiologie des Hundes nachhaltig beeinflusst: Im Vergleich zum Hund weist der Wolf beispielsweise einen deutlich höheren Bedarf an Eiweiß auf. Gleichzeitig ist der Hundekörper dazu in der Lage, mehr essenzielle Aminosäuren herzustellen als echte Carnivoren wie Wölfe oder Katzen. Während ein durchschnittliches Wolffutter etwa 62 % Protein enthält, werden für den Hund ca. 20 % empfohlen.

Historisch wurde der Haushund vor allem mit Speiseresten gefüttert, die vor allem sehr kohlenhydrathaltig waren. Dies führte dazu, dass der heutige Hund deutlich mehr und deutlich besser Stärke und andere Kohlenhydrate verdauen kann als der Wolf. Messbar ist dies anhand eines bestimmten Enzyms, der Amylase, das für die Stärkeverdaulichkeit zuständig ist. Während beim Wolf kaum Amylaseaktivität nachweisbar ist, ist diese beim Hund sehr stark. Aufgrund dessen wird der Haushund in Fachkreisen mittlerweile als Omnivore klassifiziert, ebenso wie z.B. Schweine oder Menschen. Offen ist, inwiefern dies Rückschlüsse auf eine rein pflanzliche Ernährung beim Hund zulässt. Dieser Fragestellung wurde mittlerweile auch in einigen Untersuchungen nachgegangen: Bei Hunden, die seit mindestens drei Monaten vegan ernährt wurden Blutwerte mit Hunden verglichen, die ein fleischhaltiges Alleinfutter bekamen. Im Vergleich zeigten sich auch bei langjährig vegan ernährten Hunden (max. 10 Jahre) keine Unterschiede zu den mit Fleisch ernährten Hunden. Erkrankungen des Harntraktes wie beispielsweise die Bildung von Struvitsteinen traten in der veganen Gruppe seltener auf.

Auch in der tierärztlichen Untersuchung vielen keine Unterschiede auf. Eine andere Studie befasste sich mit der Frage, welche Auswirkungen eine pflanzliche Fütterung auf Hunde mit einem erhöhten Energie- und Nährstoffbedarf hat: Zwölf sibirische Huskys aus dem Rennsport wurden über einen Zeitraum von 16 Wochen entweder mit einem pflanzlichen, oder mit einem fleischhaltigen Alleinfutter gefüttert. Während 10 der 16 Wochen mussten alle Hunde gleichermaßen Sprintrennen absolvieren. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Blutproben entnommen und tierärztliche Untersuchungen durchgeführt. Alle Hunde, unabhängig von der Fütterung, wiesen über den gesamten Zeitraum einen ausgezeichneten Gesundheitsstatus und Blutparameter im Normalbereich auf. Da Blutuntersuchungen nur sehr eingeschränkt Rückschlüsse auf die Versorgung mit Nährstoffen über die Ernährung zulassen, sind Daten zur Verdaulichkeit des Futters noch wichtiger.

Bei Beageln wurden die Verdaulichkeiten verschiedener Mineralien in fleischhaltigen versus pflanzenbasierten Futtern untersucht. Die Verdaulichkeiten von Phosphor, Kupfer, Mangan, Zink und Magnesium waren bei den pflanzlich ernährten Hunden signifikant höher.


In einer weiteren Studie der Universität Hannover mit Beaglen wurde eine pflanzliche Ration mit einer tierischen verglichen: die Verdaulichkeit des Proteins lag in beiden Gruppen bei jeweils 76-80 %. Bezüglich der Schmackhaftigkeit gab es in dieser Studie von Seiten der Hunde keine Vorlieben – sowohl das fleischhaltige, als auch das pflanzliche Futter wurden gleichermaßen gut angenommen.

Im Vergleich zum Hund weist der Wolf einen deutlich höheren Bedarf an Eiweiß auf. Gleichzeitig ist der Hund in der Lage, mehr essenzielle Aminosäuren herzustellen als echte Carnivoren wie Wölfe oder Katzen.

Einschätzung

Ohne Frage ist und bleibt der Hund ein Nachfahre des Wolfes und teilt mit diesem einige Merkmale. Gleichzeitig führte die Domestikation zu einer ausgeprägten Anpassung des Hundes an den Menschen. Nicht zuletzt betrifft das die Ernährung.

Erste Studien zu pflanzlicher Fütterung beim Hund legen nahe, dass bedarsfdeckende vegane Futtermittel eine klimafreundliche und ressourcenschonende Alternative darstellen können. Gesundheitlich können vor allem Hunde mit Futtermittelunverträglichkeiten davon profitieren.

Weitere Studien zu pflanzlicher Fütterung beim Hund sind wünschenswert, insbesondere über einen längeren Zeitraum. Vor allem für Tiere mit besonderen Ansprüchen wie beispielsweise Welpen und laktierende Hündinnen fehlen aktuell Daten. Insbesondere für diese Gruppen sollten vegane Rationen nur von Fachleuten mit Erfahrung kalkuliert werden. In Anbetracht der Klimakrise, des exorbitanten Anteils der landwirtschaftlichen Tierhaltung an den globalen Emissionen und der Ressourcenknappheit müssen alternative Proteinquellen auf dem eigenen Teller und im Napf an Bedeutung gewinnen.

Pflanzliche Futtermittel können daher als Chance betrachtet werden, einen Beitrag zum notwendigen Klima- und Umweltschutz zu leisten.

Weiterhin wird die Nachfrage nach tierleidfreien Alternativen wachsen. Zur objektiven Einschätzung, ob ein veganes Futtermittel als Alleinfutter geeignet ist, können Hundehalter:innen beim jeweiligen Hersteller Analysewerte zu den Nährstoffgehalten anfragen und diese mit Tierernährungsexpert:innen besprechen. Liegen keine Analysen vor oder werden verweigert, kann eine bedarfsdeckende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen nicht beurteilt werden. Somit ist das Futtermittel dann nicht empfehlenswert.

Dies gilt für Hersteller veganer Alleinfuttermittel gleichermaßen wie für Hersteller fleischhaltiger Produkte, denn anhand der Verpackung ist dies leider nicht beurteilbar. Mittlerweile finden sich auf dem deutsch-europäischen Markt neben fleischhaltigen Marken auch vegane Mitbewerber, die ebensolche Analysen zur Verfügung stellen und bedarsfdeckende Alleinfutter anbieten. Bei hausgekochten Rationen, egal ob diese fleischhaltig oder pflanzlich sind, ist stets eine professionelle Berechnung notwendig. Andernfalls drohen chronische Über- oder Unterversorgungen. In Zusammenarbeit mit einem/einer auf Tierernährung spezialisierten Tierärzt:in kann eine bedarfsdeckende Ration aber auch vegan gut umgesetzt werden.

Ein Artikel von Carla Steffen, Tierärztin/Veterinarian

Katze trinkt aus Wasserhahn

Tierisch heiß – Hitzetipps

Tierisch heiss – Hitzetipps

Kollbrunn, Juli 2023 Mit kleinen Kniffen Leben retten!

Die meisten unserer Heimtiere können nicht schwitzen und tragen zudem ein wärmendes Fell. Sie sind der Gefahr eines lebensbedrohlichen Hitzschlags viel eher ausgesetzt als der Mensch. Mit einigen Kniffen kann die Sommerhitze für unsere tierischen Hausgenossen erträglicher werden. Die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz (SUST) hat die wichtigsten Tipps für Tierhalter zusammengestellt.

Hunde: Keine anstrengenden Fahrrad-Touren bei Hitze sowie keine langen Spaziergänge zur Mittagszeit. Nach Möglichkeit entlang des Wassers bewegen und zu frühen Morgen- und Abendstunden den kühlen Wald für die Gassirunde wählen. Vermeiden Sie das Gehen auf Asphalt, um die Pfoten Ihres Hundes zu schützen: Schon bei einer Lufttemperatur von 25°C kann sich der Boden auf 52°C erhitzen und die Pfoten ernsthaft verletzen. Für unvermeidbare Autofahrten mit dem Hund bietet es sich an, die Scheiben im Auto verdunkeln zu lassen (beim Fachmann oder selbst mit getönter Klebefolie). Den Hund aber niemals im Auto warten lassen: Das Auto heizt sich bereits ab 15 Grad innert weniger Minuten so stark auf und dass es zur Todesfalle für den Vierbeiner werden kann. Ebenso wichtig ist es, dem Hund stets genügend frisches Wasser bereitzustellen. Beim Baden in Seen und Gewässern auf Blaualgen achten. In erhöhter Konzentration können diese gesundheitsgefährdend für Mensch und Tier sein.

Katzen: Viele Katzen halten nichts vom Baden. Etwas Abkühlung kann man aber schaffen, indem man die Ohren der Katze aussen befeuchtet. Ebenso angenehm und kühlend ist das Streicheln mit angefeuchteten Händen für die Katze. Auch Katzen können bei direkter Sonneneinstrahlung Sonnenbrand bekommen, besonders anfällig dafür sind weisse Katzen. Daher ist es empfehlenswert, die Ohren und den Nasenbereich bei besonders empfindlichen Tieren mit einem unparfümierten Sunblocker (für Babys) einzucremen. Nassfutter verdirbt schnell: Die Gabe von kleineren Portionen zu frühen Morgen- oder Abendstunden ist empfehlenswert sowie das Aufstellen von zusätzlichen Wassernäpfen. Vorsicht: Gekippte Fenster sind tödliche Fallen für Katzen. Wer nicht auf gekippte Fenster verzichten möchte, sollte sich im Fachhandel spezielle Absperrgitter besorgen oder die Kippfensterspalte mit einem eingeklemmten Frotteetuch «entschärfen».

Kaninchen, Meerschweinchen und Co.: Auch für Nager sorgt das Befeuchten der Ohrenaussenseite für eine angenehme Abkühlung. Ausserdem ist es wichtig, für genügend Frischluft und Schatten im Auslauf zu sorgen. Das Kleintierheim nie direkt auf den Balkonboden setzen, da sich dieser stark erhitzt. Um Austrocknung zu vermeiden, sollen mehrere Trinkmöglichkeiten angeboten werden.

Vögel: Vögel dürfen nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden – ein Schattenplatz ist lebenswichtig. Trotz Hitze sollten Vögel nicht im Durchzug stehen, da Erkältungsgefahr droht. Für eine angenehme Erfrischung ein Bad zur Verfügung stellen, alternativ mögen viele auch eine Dusche aus der Sprühflasche.

Wir bedanken uns für die Bereitstellung der Tipps durch die

Suzy Utzinger Stiftung für Tierschutz.
Weisslingerstrasse 1
CH-8483 Kollbrunn
Fon: +41 (0)52 202 69 69
Fax: +41 (0)52 203 26 80
info@susyutzinger.ch
www.susyutzinger.ch

Beagle trinkt aus Wassernapf
Beagle trinkt aus Wassernapf
Übergewicht bei Hunden - tiernaturgesund

Mein Hund…zu dick?

Das kann überhaupt nicht sein. Er fühlt sich doch ganz wohl so.

Es gibt Schätzungen, dass die Hälfte aller Hunde in Deutschland zu dick ist. Ob das wirklich
stimmt, kann ich nicht beurteilen. Aber es sind sehr viele. Mir begegnen ständig Hunde, die
erkennbar moppelig sind. Lauter kleine und große Pummelchen.

Warum ist das überhaupt einen Artikel wert? Können wir es nicht einfach, wie bei uns Menschen, als Wohlfühlgewicht bezeichnen? Die Antwort ist ganz klar: Nein. Bei einem Hund ist nur das Idealgewicht ein Gewicht, mit dem er sich wohlfühlt. Alles, was ein Hund zu viel auf den Rippen hat, schränkt ihn ein und führt mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann zu Erkrankungen. Ich sage das so deutlich, weil ein Hund keine Alternativen hat, außer der medikamentösen Behandlung der Übergewichtsfolgen. Welche Möglichkeiten hat ein Hund, dem die Gelenke schmerzen oder dessen Herz unter dem Übergewicht leidet? Lesen, Stricken, Netflix schauen…das kann er alles nicht. Aber ein richtiges Hundeleben kann er so auch nicht führen.

Wodurch werden Hunde dick?

Natürlich gibt es Erkrankungen, in deren Folge Hunde an Gewicht zunehmen. Aber in den meisten Fällen liegt die Ursache in einer unangepassten Fütterung und/oder Bewegungsmangel. Auch eine Kastration führt bei vielen Hunden zu einer deutlichen Gewichtszunahme. Aber weder die Kastration noch der, vielleicht krankheitsbedingte Bewegungsmangel, sind der tatsächliche Grund für einen übergewichtigen Hund. Denn auch in diesen Fällen muss die Fütterung an die gegebene Situation angepasst werden.

Wenn uns das gelingt, ersparen wir unserem Hund Erkrankungen, die durch dauerhaftes Übergewicht entstehen können.

Falsche oder nicht bedarfsgerechte Fütterung

Was versteht man darunter? Für mich ist das eine Fütterung, die deutlich am Bedarf des Hundes vorbei geht. In diesem Fall also um die Überversorgung mit Fett oder Kohlenhydraten. Beides sind Energielieferanten, die der Hund braucht. Aber eben bedarfsgerecht.

Da wird es schon schwierig. Wie soll man den Bedarf seines Hundes einschätzen? Dafür gibt es natürlich Anhaltspunkte: Ein großer Hund braucht mehr als ein kleiner Hund. Und ein sehr aktiver Hund mit einem großen Bewegungsdrang hat einen höheren Bedarf als ein gleich großer Hund, der eher gemütlich unterwegs ist. Zumindest um die Gewichts- und Größenunterschiede mit einzubeziehen, finden wir bei den Fertigfutter -Fütterungsempfehlungen immer eine Spanne, von… bis…. Das macht es aber nicht wirklich leichter. Wo soll ich meinen Hund einordnen? Hundehalter*innen müssen also ausprobieren, mit welcher Menge ihr Hund sein Gewicht halten kann. Leider stimmen diese Angaben auch nicht immer, aber das ist ein anderes Thema.

Im Normalfall kann man aber sagen, wenn man sich an diese Empfehlungen hält, sollte das mit dem Gewicht klappen. Geht es trotzdem in die falsche Richtung und baut sich langsam ein kleines Polster auf, dann liegt es vielleicht an den vielen Zwischendurch- Häppchen.

Leckerlis und Leberwurstbrötchen

Hier versteckt sich ein großes Potential, das schlanke Hunde zu Pummelchen macht. Fast alle Hundebesitzer*innen haben Leckerlis in der Tasche, um sie als Belohnung einzusetzen. Leckerchen sind immer eine gute Unterstützung im täglichen Training. Dabei darf man aber nicht übersehen, dass 100g Leckerlis ungefähr genauso viel Kalorien haben, wie 100g Trockenfutter. Das gilt auch für die beliebten Rinderhautknochen und Schweineohren. Die meisten Hunde mögen diese Kauartikel, trotzdem sind es wahre Kalorienbomben, die man von der normalen Futtermenge abziehen muss. Ein Hund, der jeden Tag eine Handvoll Leckerlis oder einen Kauknochen bekommt, braucht definitiv weniger Futter. Ansonsten wird er schnell zu dick.

Und auch wer seinem Vierbeiner jeden Morgen ein Leberwurstbrötchen gönnt, muss dieses von der normalen Fütterung abziehen. Auch wenn es einem leid tut und der Hund mit großer  Theatralik zeigt, dass er sich ungerecht behandelt fühlt. Wir tun unseren Hunden keinen Gefallen, wenn wir ein schlechtes Gewissen haben und nachgeben. Wir sind die, die entscheiden, was unsere Hunde fressen. Deshalb sind wir auch dafür verantwortlich, wenn sie zu dick sind.

Übergewicht bei Hunden

mangelnde Bewegung

Die fehlende Bewegung ist ein ganz wichtiger Punkt bei dem Thema Übergewicht. Hunde  müssen sich bewegen. Ein Hund, der zweimal am Tag für 15 Minuten vor die Tür kommt, weil niemand Zeit für ihn hat, bewegt sich nicht genug. Bei einer normalen Fütterung wird dieser Hund dann mit Sicherheit irgendwann rundlich. In so einem Fall gibt es keine Alternative. Hier geht der Weg zum normalen Gewicht nur über ausreichende Bewegung.

Bei Hunden, die sich aufgrund ihres Alters nur noch mäßig bewegen und keine langen Spaziergänge mehr mögen, ist das natürlich etwas anderes. Hier kommen wir dann wieder zur bedarfsgerechten Fütterung. Wenn sich der Bedarf ändert, muss die Fütterung angepasst werden. Aber das gilt tatsächlich nur für alte und kranke Hunde. Alle anderen möchten sich bewegen und ein normales Hundeleben führen.

Übergewicht als Folge der Kastration

Die Kastration ist im Zusammenhang mit Übergewicht ein häufiges Thema, das aber letzten Endes auch wieder zur Bedarfsanpassung führt. Durch die Kastration ändert sich die hormonelle Situation des Hundes und der Energiebedarf sinkt. Hier muss der Energiegehalt des Futters angepasst werden, aber nicht die Futtermenge.

Welche Folgen kann Übergewicht für meinen Pummelhund haben?

Dauerhaftes Übergewicht hat bei Hunden ähnliche Folgen wie bei Menschen und führt zu den gleichen Wohlstandserkrankungen.

  • Das Risiko, an Diabetes zu erkranken steigt deutlich
  • Stoffwechselstörungen entstehen
  • Organe werden durch Fettgewebe eingeengt
  • Es entstehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Überbelastete Gelenke bereiten Schmerzen und entzünden sich
  • Übergewichtige Hunde haben eine geringere Lebenserwartung
  • Bei benötigten Operationen kann es zu Problemen mit der Narkose kommen
  • Das Immunsystem wird schlechter
  • Das Risiko, an einem Tumor zu erkranken, steigt.

Woran erkenne ich, ob mein Hund zu dick ist?

Ein Hund sollte eine leicht sichtbare Taille haben, aber keinen richtigen Knick hinter den Rippen, dann ist er zu dünn. Wenn du von oben auf deinen Hund schaust und er geht von vorne bis hinten gerade durch, dann ist er zu dick.

Die Rippen sollen sich leicht ertasten lassen. Musst du lange suchen und ordentlich drücken, bis du eine Rippe unter den Fingern hast, dann hat dien Hund zuviel auf den Rippen.

Was kann ich tun, wenn ich sicher bin, dass mein Hund etwas pummelig ist?

Du kannst einiges tun, aber bitte nicht direkt das Futter reduzieren. Als erstes sollte ausgeschlossen werden, dass es sich um eine krankhafte Ursache handelt. Wenn du dir diesbezüglich nicht sicher bist, stell deinen Hund zunächst bei deiner/deinem Tierarzt*in oder Tierheilpraktiker*in vor. Wenn sicher ist, dass das Übergewicht mit der Fütterung zusammenhängt, empfehle ich für eine Woche ein Futtertagebuch zu führen. In dieser Woche wird sehr akribisch und ehrlich, alles aufgeschrieben, was der Hund frisst. Auch die Leckerchen. Um die Tagesmenge der Leckerlis abzuschätzen, kann man einfach morgens mal eine Hand voll Leckerlis abwiegen und schauen, wie weit man  damit kommt. Eine andere Möglichkeit ist das Abwiegen der Verpackung am Anfang und am Ende der Woche. Das verschafft schon mal einen guten Überblick.

Wer jetzt schon weiß, dass die Leckerlis zu viel sind, kann sie zum Beispiel durch Gemüsewürfel ersetzen. Die meisten Hunde fressen gerne kleine Gurken- oder Apfelstückchen. Vielleicht kann man auch manchmal ganz auf Leckerlis verzichten und stattdessen mit einem kurzen Wurf-Spiel oder ähnlichem belohnen.

Jetzt nochmal zum Futter. Beim Anpassen des Futters muss u.a. geschaut werden, ob der Energiegehalt des Futters zum Bedarf des Hundes passt. Vielleicht ist hier, gerade beim Fertigfutter, ein Wechsel angebracht.

Nicht die Futtermenge, sondern den Energiegehalt verändern.

Wenn wir einfach nur weniger Menge füttern, bekommt der Hund seinen Magen nicht voll und wird immer betteln und/oder überall nach Fressbarem suchen. Außerdem sind die Nährstoffe im Fertigfutter so berechnet, dass sie nur dann ausreichen, wenn der Hund die empfohlene Futtermenge frisst. Eine dauerhafte Reduzierung der Futterration bringt deshalb auch einen dauerhaften Nährstoffmangel mit sich. Das führt dann wiederum zu neuen Baustellen.

Bei Hunden, die roh gefüttert werden, ist es wichtig, die Zusammensetzung der Fütterung zu überprüfen. Manche Fleischsorten haben einen sehr hohen Fettgehalt. Und je nachdem in welcher Menge sie in der Ration enthalten sind, können sie das Gewicht sehr beeinflussen.

Für Hunde, die sich aus Krankheitsgründen oder wegen ihres Alters nicht mehr gut bewegen können, muss der Energiegehalt des Futters angepasst werden, nicht die Futtermenge. Das lässt sich zum Beispiel erreichen, indem man einen Teil des Futters durch rohes oder gegartes Gemüse ersetzt. Aber auch hier ist es wichtig, dass die ausreichende Nährstoffversorgung erhalten bleibt. In solchen Fällen hilft dann oft ein entsprechender Futterzusatz, um einem Mangel vorzubeugen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das genaue Abwiegen der Ration. Denn auch wenn man sich jeden Tag nur ein wenig mit der Menge verschätzt, führt das auf Dauer unweigerlich zu einem Pummelchen. Und schon 10% zu viel auf der Waage reichen aus, um zu den oben angesprochenen Folgen zu führen. Wöchentlich wiegen zeigt, ob die Reise in die richtige Richtung geht. Einmal pro Woche auf die Waage reicht völlig aus. Tägliches Wiegen verunsichert nur. Wenn der Hund zu schwer ist, um ihn auf die Waage zu heben, dann der Gang zum Tierarzt*in oder Ernährungsberater* in. Die haben mit Sicherheit eine Hundewaage. Die Abnahmen sollten langsam erfolgen, ca. 1,5% vom Körpergewicht pro Woche. Also keine Radikalkur.

Zusammenfassend lässt sich sagen, in den meisten Fällen ist das Übergewicht bei Hunden auf die Fütterung zurückzuführen. Bevor der Hund „auf Diät“ gesetzt wird, sollte immer eine Rationsüberprüfung durchgeführt werden. Dabei hilft ein „ehrlich geführtes“ Futtertagebuch (Der Zeitraum von einer Woche ist hierfür ausreichend.) Nur so kann man erkennen, ob es tatsächlich an der Fütterung oder an einer hormonellen Erkrankung liegt.

Wenn der Hund trotz aller Bemühungen sein Übergewicht nicht loswird, es ist sinnvoll, sich Hilfe bei einer/einem Ernährungsberater* in für Hunde zu suchen. Manchmal ist es einfach wichtig, dass jemand die Fütterung genau überprüft und bei der Anpassung hilft. Das ist besonders dann wichtig, wenn das Übergewicht bei 20% oder mehr liegt.

Und nicht vergessen, nur mit ihrem Idealgewicht fühlen sich Hunde wirklich wohl.

Ein Artikel von Maike Sauerstein, Tierheilpraktierin