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Wie finde ich einen qualifizierten Tierheilpraktiker?

Es gibt verschiedene Gründe, die einen Tierbesitzer einen Tierheilpraktiker aufsuchen lassen. Viele Menschen haben bei eigenen gesundheitlichen Problemen gute Erfahrungen mit Heilpraktikern gemacht. Andere suchen zusätzliche Unterstützung bei chronischen Erkrankungen ihres Tieres oder aber, im besten Fall, zur Vorbeugung. Und nicht zudem gibt es auch ganz verzweifelte Menschen, die mit der Erkrankung ihres Tieres schon viele Tierärzte aufgesucht haben und nun, ganz zuletzt, Hilfe bei einem Tierheilpraktiker suchen.

Was macht der Tierheilpraktiker (THP)?

Die Grundidee der Naturheilkunde ist es die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und zu stärken. Es gibt verschiedene Ansätze und Möglichkeiten, die immer individuell auf das Tier abgestimmt werden. Dabei bedient sich der Tierheilpraktiker in der Regel eines oder mehrerer der drei großen Verfahren:

  • Phytotherapie / Kräuterheilkunde
  • Homöopathie
    o Klassische Homöopathie
    o Homöopathie mit Komplexmitteln
    o Schüsslersalztherapie
  • Traditionelle chinesische Medizin


Zur klassischen Naturheilkunde zählen auch die folgenden Naturheilverfahren:

  • Hydrotherapie und Balneotherapie –
    Wasseranwendungen (Wärme- und Kältetherapie, „Wasserkuren“)
  • Bewegungstherapie
  • Ernährungstherapie – Unterstützung der Behandlungen durch eine gesunde, artgerechte Nahrung und eine dem Krankheitsbild angepasste Diät
  • Ordnungstherapie – Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung, um die Gesundheit von Körper, Geist und Seele auf eine positive Art zu beeinflussen.


Weitere Verfahren, die jedoch selten alleine, sondern zu weiteren Unterstützung oder bei speziellen Problemen zusätzlich angewendet werden sind:

  • Humoraltherapie: Blutegelbehandlung  und Aderlass
  • Bachblütentherapie
  • Physiotherapie, Osteotherapie und Massagen
  • Low Level Lasertherapie
  • Lichttherapie
  • Mykotherapie / Heilpilze
  • Und viele andere Verfahren
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Ein Tierheilpraktiker sollte Verfahren kennen, um das Wohlbefinden eines Tieres erhöhen zu können.

Welche Qualifikationen braucht der THP?

Ein seriöser Tierheilpraktiker kann eine Ausbildung, die er an einer der THP Schulen absolviert hat, nachweisen. Im Unterschied zum Heilpraktiker für Menschen wird der Tierheilpraktiker im Anschluss keiner staatliche Prüfung unterzogen. Der Beruf ist kein offiziell anerkannter Ausbildungsberuf, darf aber trotzdem ausgeübt werden.

Welche Qualifikationen braucht der THP?

Geregelt werden die Tätigkeiten des THP durch verschiedene Gesetze. Das Tierschutzgesetz regelt, dass Tieren ohne vernünftigen Grund kein Leid zugefügt werden darf. Es dürfen nur Therapien angewendet werden, die das berücksichtigen. Auch sollte der THP seine Fähigkeiten richtig einschätzen und damit auch seine Grenzen erkennen. Unter bestimmten Umständen kann eine Überweisung zu einem Tierarzt nötig sein, um Schmerzen und Leiden beim Tier zu verhindern. Auch zur weiteren Diagnostik oder für eine Mitbehandlung kann der THP einen Tierarzt hinzu-ziehen. Im besten Fall arbeiten beide gemeinsam für das Wohlergehen des Tieres.

Das Arzneimittelgesetz regelt die Anwendung von Arzneimitteln auch bei Tieren. Es gibt die verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die nur von Tierärzten angewendet werden dürfen. Weiterhin gibt es apothekenpflichtige Präparate, die von Apotheken an jeden abgegeben werden dürfen, sofern sie nicht verschreibungspflichtig sind. Dort bezieht der THP die Medikamente, die direkt an Tieren anwenden darf. Hier gibt es wiederum Einschränkungen, wenn es sich bei dem zu behandelnden Tier um Lebensmitteltiere handelt. Das betrifft zum Beispiel auch Pferde.

Eine weitere Gruppe der Heilmittel wird als frei verkäuflich bezeichnet. Diese finden sich im Drogeriemarkt ebenso wie beim Discounter. Voraussetzung für den Verkauf, auch durch den THP, ist der Nachweis über erforderliche Sachkenntnis nach § 50 AMG / Arzneimittelgesetz.

Der Auftritt des Tierheilpraktikers in der Öffentlichkeit, also auch seine Werbung wird im Heilmittelwerbegesetz geregelt. Es dürfen unter anderem keine Versprechen auf Heilung gemacht werden oder die Behandlung bestimmter, dort festgelegter Krankheiten, beworben werden. uch das Tierseuchengesetz regelt zum Beispiel, welche Krankheiten nicht durch den Tierheilpraktiker behandelt werden dürfen.

Und warum regelt der Gesetzgeber den Beruf nicht?

Berufsverbände für THP haben in mehreren Anfragen den Beruf des THP zu regeln bei der Bundesregierung nichts erreicht. Der Regierung reicht die Regelung durch die oben angegebenen Gesetze.

Wie findet man einen qualifizierten Tierheilpraktiker?

Auf der Homepage der verschiedenen Berufsverbände findet man Tierheilpraktiker, die eine Ausbildung durchlaufen und eine schriftliche und eine praktische Prüfung an einer Schule abgelegt haben. Da praktische Fähigkeiten nur durch praktischen Unterricht vermittelt werden können, sind reine Fernlehrgänge oder online Schulungen nicht zielführend.

Fast jeder THP verfügt über eine eigene Homepage. Unter dem Reiter: Vita, Ausbildung bzw. „zu meiner Person“ sollte deutlich mehr Information zu finden sein, als dass die Person mit Tieren aufgewachsen ist und Tiere liebt.

Neben der oben erwähnten Ausbildung an einer der Schulen mit Präsenzunterricht, sollten weitere spezielle Aus- und Fortbildungen in mindestens einem der drei großen Verfahren Homöopathie, TCM und Phytotherapie verzeichnet sein. Bestenfalls wurde mehr als nur ein Wochenende Zeit investiert.

Jährliche Fortbildungen, die von Berufsverbänden gefordert werden, halten den Therapeuten auf dem neuesten Stand. Werden diese als Präsenzveranstaltung gebucht, so findet zusätzlich ein wertvoller Austausch mit Kollegen statt.

Findet man den Weg zu einem Tierheilpraktiker über Mundpropaganda, so in-formiert ein Blick auf die Homepage über dessen Werdegang und Erfahrung. In einem telefonischen Vorgespräch hat man die Möglichkeit die Kompetenzen des THP in Bezug zur Erkrankung des eigenen Tieres zu hinterfragen.

Wie steht der THP zur bisherigen Medikation durch den Tierarzt? Eine pauschale Ablehnung sollte nicht erfolgen. Fragt der THP nach Befunden? Hat er Erfahrung in Behandlung der Tierart, die ihm vorgestellt werden soll? Wenn es eine Diagnose gibt, ist das Krankheitsbild bekannt? Ist ein Hausbesuch möglich oder ist der Besuch in der Praxis nötig? Welche Kosten entstehen?

Werden diese Fragen positiv beantwortet steht einem Termin nichts im Weg. Für einen ersten Termin sollte der Tierheilpraktiker sich ein bis zwei Stunden Zeit nehmen. Er wird Fragen nicht nur zur aktuellen Erkrankung des Tieres, sondern auch zu früheren Erkrankungen, zur Haltung und Ernährung und vielem mehr stellen. Diese ergeben ein Gesamtbild, dass es dem THP ermöglicht einen Therapieplan zu erstellen, den er mit dem Tierbesitzer bespricht. Dabei sollten die Ziele der Therapie ebenso erläutert werden, wie die zu erwartenden Kosten.
Dabei sollte man sich bewusst machen, dass das Ziel nicht in jedem Fall die vollständige Gesundung sein kann. In vielen Fälle ist es die Lebensqualität, die sich unter der Therapie verbessert.

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Fazit

Ein qualifizierter Tierheilpraktiker bietet naturheilkundliche Therapien und Fähigkeiten an, die er in nachweislich in einer Schule für Tiernaturheilkunde im Präsenzuntericht erworben hat. Er wird sich Zeit nehmen für eine Anamnese, das Tier gründlich untersuchen und mit dem Tierbesitzer die weitere Vorgehensweise offen besprechen. Dabei informiert er den Tierbesitzer über alle Aspekte der Behandlung inklusive der zu erwartenden Kosten und der Zeitspanne, die er zur Behandlung für nötig erachtet.

Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de

barf rationen nicht unweigerlich artgerecht

BARF-Rationen nicht unweigerlich artgerecht

Als vor vielen Jahren wenige Hundebesitzer anfingen, ihre Hunde zu barfen, wurde dieses als eine Art „Mode“ abgetan. Heute sind  wir viele Jahre weiter und BARF, oder aber sogenannte selbst hergestellte Rationen,  sind zu einem festen Bestandteil in der Ernährung von Hunden und Katzen geworden.

Doch was ist dieses BARF genau? Wenn man so mag, kann man Dr. Ian Billinghurst, einen australischer Tierarzt, als den „Erfinder“ von BARF bezeichnen. Er bemerkte im Verlauf seiner beruflichen Tätigkeit zunehmend Probleme und Krankheiten bei Hunden, die es zuvor nicht in dieser Häufigkeit gegeben hatte. Selbst an seinen eigenen Tieren konnte er diese Entwicklungen entdecken. Dr. Billinghurst machte sich Gedanken und nach einer gewissen Zeit der Beobachtung kam er zu dem Ergebnis, dass es mit der Ernährung der Hunde zusammenhängen musste. Alle betroffenen Vierbeiner wurden mit Fertigfutter, in den meisten Fällen mit Trockenfutter, gefüttert. Er besann sich auf die ursprüngliche Ernährung von Hunden und deren Vorfahren, den Wölfen, und begann seine eigenen Hunde wieder roh zu ernähren. Auch bei seinen Kunden setzte sich diese Art der Fütterung durch und es waren deutliche Verbesserungen im Gesundheitszustand zu erkennen. 1993 veröffentlichte er dann seine Erkenntnisse in dem Buch „Give your dog a bone“. Im weiteren Verlauf waren es dann Menschen wie Debbie Tripp in den USA und Swanie Simon in Deutschland, die diese Fütterung propagierten und einer breiten Masse näher brachten.

Aus einer Mode wurde eine Ernährungsphilosophie

Mittlerweile sind viele Jahre vergangen und es gibt immer mehr Erfahrungen in diesem Bereich. Auch die Zunahme von interessierten und gut ausgebildeten Tierernährungsberatern hat dazu beigetragen, dass wir heute die Fütterung von Hunden aber auch Katzen deziderter sehen und somit die Möglichkeit haben, bewusst zu entscheiden, welche Art der Fütterung in welcher Situation besser geeignet ist. So ist es in den meisten Fällen machbar, eine der vorliegenden Situation angepasste Ernährung bei Hunden und Katzen zu finden.

Aber diese Rationen müssen dann gut gemacht sein und bedürfen immer individueller Aspekte. Leider sehen Tierernährungsberater, aber auch Tierärzte und Tierheilpraktiker, immer wieder gut gemeinte Versuche von Tierbesitzern, ihre Fellnase zu ernähren, die jedoch häufig eklatante Defizite aufweisen und auf Dauer sicherlich zu Mangelernährungen und daraus folgend, zu Erkrankungen führen können.

BARF ist wesentlich mehr, als einen Hund oder eine Katze mit rohem Fleisch zu ernähren. Hinter BARF versteckt sich das sogenannte Beutetierprinzip. Da es in der heutigen Zeit eher schwierig ist, ganze Beutetiere zu verfüttern, sind wir dazu angehalten, diese im Futternapf nachzubilden. Also eine ausgewogene Ration an Muskelfleisch, Innereien, Pansen, Knochen und Faserstoffen selbst zusammenzustellen. Fehler bei dieser Zusammenstellung können langfristig definitiv zu besagten Mangelernährungen führen.

Trotzdem, auch wenn man immer wieder kritische Stimmen hierzu hört, ist es eine artgerechte Form der Ernährung für unsere Hunde und Katzen, wenn es die individuellen Gegebenheiten hergeben. Bei Unsicherheiten ist es heute einfach, bei einem unabhängigen Tierernährungsberater die selbst hergestellten Rationen auf eine optimale Zusammensetzung checken zu lassen und gegebenenfalls kleine Veränderungen und Anpassungen vorzunehmen. Die Kosten liegen hier meist zwischen 30 und 60 Euro, je nach Aufwand, und sind einer Prüfung durch Facebook-Gruppen und Foren vorzuziehen. Denn in besagten Gruppen und Foren ist immer unklar, wer einen hier berät und welches Fachwissen wirklich gegeben ist, oder auch welche eigenen Interessen (z.B. Verkauf von Zusätzen etc.) die Bewertung prägen.

Viel schwerwiegender sind jedoch Entwicklungen im Bereich der selbst hergestellten Rationen, die sich in den letzten Jahren immer deutlicher gezeigt haben. Sie liegen auf einer ganz anderen Ebene und sind durch die steigende Nachfrage nach Rohfleisch und dem Wunsch nach möglichst billigen Futter gekennzeichnet. Wir sprechen hier von Massentierhaltung und den daraus wachsenden Schwierigkeiten. Sie machen auch vor der BARF-Szene keinen Halt. Viele Tierbesitzer sind nicht bereit, aus welchen Gründen auch immer, in entsprechende Qualität zu investieren. Immer häufiger erleben wir, dass manche Nahrungsumstellungen nicht mehr so einwandfrei funktionieren. Was in früheren Jahren eher seltener der Fall war! Doch welche Ursachen sind hierfür verantwortlich? Schauen wir uns den normalen Ablauf einmal genauer an:

In den meisten Fällen sind es Kundentiere mit einem längeren Leidensweg und eine Vielzahl an gesundheitlichen Problemen, die den Weg in unsere Praxen finden. Man kann also definitiv davon ausgehen, dass es eher die Magen-Darm sensibleren Tiere sind. Für diese Hunde und Katzen gilt es nun eine passende Ernährung zu finden. Also schauen wir uns das potentiell neue Futter einmal genauer an.

 

Um artgerecht und gesund zu ernähren, müssen BIO- oder Weidetiere als Komponenten gewählt werden, dann stellt BARF noch immer die beste Ernährungsform für einen Hund oder eine Katze dar. Foto: kalypso0 – AdobeStock

Häufig stammt das gewählte Fleisch aus Massen- und Masttierhaltung. Aber auch die langen Transportwege zu den Schlachthöfen haben nachweislich Auswirkung auf die Qualität des Endproduktes Fleisch.

Mit dem Blick auf die Massen- und Masttierhaltung ist nachweislich festzuhalten, dass der Nährstoffgehalt in diesen Fällen bei Weitem nicht mehr dem von Weidetieren entspricht. Dieses ist durch Studien und Berichte weitgehend auch im Humanbereich bekannt. So liegen hier nachweislich Schwankungen bei Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren vor, die unter anderem für die Unterhaltung von entzündlichen Prozessen im Organismus mit verantwortlich sind. Aber auch die Zunahme von Stresshormonen, die in solchem Fleisch nachgewiesen wurde, können durchaus negative Auswirkungen haben.
In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Adrenaline, Apomorphine und um Histamine. Es konnten aber auch schon in der Fütterung beigegebene Pharmazeutika nachgewiesen werden, wie zum Beispiel Wachstums-Hormone, Hydrocortisone, Antibiotika, Östrogene, Chemo-Vitamine und viele weitere Arten von Beruhigungsmitteln. 

Zusätzlich ist bereits bekannt, dass Fleisch emotionale Energien speichert. Man macht dafür Substanzen, wie Adrenalin und Noradrenalin verantwortlich. Bei Adrenalin handelt es sich um ein Hormon der Nebennieren, welches in seiner natürlichen Form die Leitfähigkeit des Nervensystems bestimmt und damit die gesamte Funktionalität des biologischen Organismus betrifft. Aus dem Humanbereich ist bekannt, dass hohe Dosen an Adrenalin unter anderem zu Kopfschmerzen und Erbrechen führen können.

„Gespeicherte Emotionen“ machen krank

Werfen wir noch einen kurzen Blick auf Histamin, ein Gewebshormon, dass im Körper eigentlich weit verbreitet vorkommt. Es gehört in die Gruppe der Ergotamine. Die inaktive Form ist an Heparin gebunden und wird vorwiegend in weißen Blutkörperchen gespeichert, aber auch in Lunge, Haut, Magen-Darm-Trakt sowie im Blut. Ein gesteigertes Vorkommen von Histamin wird auch mit karzinogenen Vorgängen in Verbindung gebracht.

Histamine sind streng art- und individual-spezifisch und können daher in artfremden Lebewesen zu akuten oder chronisch-allergischen Symptomatiken führen. Diese können sich als Hautreaktionen oder aber als Magen-Darm-Reaktionen zeigen, können im extremen Fall sogar zum allergischen Schock führen.

Eigentlich können solche Anschwemmungen von Hormonen nach Wegfall der Ursachen wieder abgebaut werden. Jedoch verhindert der durch die Schlachtung eingetretene Tod diesen Prozess.

Welche Auswirkungen solche Rückstände im Fleisch auf den jeweiligen Konsumenten haben, erleben wir täglich im Umgang mit den Kundentieren. Kommen in der Fütterung Komponenten aus dem Bereich Mast- und Massentier zum Einsatz zeigen sich häufiger Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie Verhaltensänderungen, die mit einem Wechsel der Futterquelle häufig wieder behoben werden können.

Ein neues Wissenschaftsfeld stellt die Nutrigenomik dar. Kurz zusammengefasst setzt sich dieser Wissenschaftszweig mit der Auswirkung von Ernährung auf die Gene und eben auch die Genexpression auseinander. Es werden hier funktionelle und nicht-funktionelle Nährstoffe unterschieden, wobei die funktionellen Nährstoffe eine gesunde Genexpression unterstützen. Fleisch aus Massentierhaltung fällt deutlich in den Bereich der nicht-funktionellen Nährstoffe und ist im Hinblick auf die Gesunderhaltung unserer Fellnasen zu meiden.

Unter diesen Gesichtspunkten ist es letzten Endes deutlich zu verstehen, aus welchen Gründen man auch bei der Zusammenstellung von selbst hergestellten Rationen ein Augenmerk der Qualität schenken muss. BARF ist nicht per se „gut“. Es gilt hier einige Punkte zu beachten!

Sicherlich ist die Ernährung nicht alleinig für die Gesundheit unserer Haustiere ausschlaggebend. Sie trägt jedoch einen großen Teil dazu bei, oder kann ebenso schädigend eingreifen. Wer hier Gutes für seinen Liebling leisten möchte, muss bereit sein, auf Qualität zu achten. Um artgerecht und gesund zu ernähren, müssen BIO- oder Weidetiere als Komponenten gewählt werden. Wenn diese Kriterien als Maßstab für die Auswahl der Komponenten herangezogen werden, stellt BARF noch immer die beste Ernährungsform für einen Hund oder eine Katze dar. 

Ein Artikel von NILS STEENBUCK, Tierheilpraktiker

Katzen auf neues Futter umstellen – ein unmögliches Unterfangen?

Katzen auf neues Futter umstellen – ein unmögliches Unterfangen?

Blickt man auch nur 30 Jahre in die Vergangenheit, so wurden Katzen eigentlich kaum gefüttert. Sie bekamen ab und zu Reste des Haushalts oder des Bauernhofes auf dem sie lebten und ab und zu ein Schälchen Milch. Ansonsten wurden sie eher als Mäusefänger eingesetzt und sorgten so größtenteils selbst für ihr Futter. Heute ist das anders. Unsere Katzen bekommen selten frische Futterbestandteile und meist landet Fertigfutter (oft über Jahre die gleiche Sorte oder Herstellerfirma) im Napf. Vor allem Wohnungskatzen haben nicht mehr die Möglichkeit, sich zum Teil selbst mit Nahrung zu versorgen. Nicht immer ist die Qualität des Futters zufriedenstellend.

Unter anderem durch minderwertiges Futter können auch unsere Haustiere Krankheiten entwickeln, die in der Menschenwelt „Zivilisationskrankheiten“ heißen. Dazu zählen z.B. Diabetes, Arthrose, Rheuma, Übergewicht, Nieren- und Harnsteine, Zahnprobleme, Hauterkrankungen, Krebs und Allergien. Vor allem Zahnprobleme, Diabetes, Übergewicht und Nierenerkrankungen (Todesursache Nr. 1 bei Katzen – jede 2. Katze über 10 Jahre stirbt an einer Nierenerkrankung) können zu einem großen Teil auf die Fütterung zurückgeführt werden.

Will man Katzen jedoch auf hochwertiges Futter umstellen, hält sich ihre Dankbarkeit leider oft in Grenzen. Probleme bei der Umstellung:

Katzen haben oft eine Abneigung gegen neues Futter, die sogenannte „Neophobie“. Sie sind z.B. seit Jahren an ein bestimmtes Futter mit einer bestimmten Konsistenz und dem immer gleichen Geruch gewöhnt und akzeptieren nichts anderes. Das macht es schwer, sie auf neues Futter umzustellen und setzt ein wenig Engagement des Besitzers voraus. Aber es ist machbar. Nur der Weg dahin ist oft bei jeder Katze anders. Daher bitte nicht vorschnell aufgeben, manche Katzen brauchen einfach etwas länger als andere.

Dann gibt es noch den sogenannten „Futterwechselmechanismus“. Hier tritt das Gegenteil wie bei der Neophobie auf. Die Katze frisst eine gewisse Zeit ein bestimmtes Futter und plötzlich will sie es nicht mehr und verweigert standhaft. Bei solchen Katzen sollte man mehrere Sorten des neuen Futters oder verschiedene Rezepte der BARF-Ration (Frische, rohe Rationen, angelehnt an die Zusammensetzung in einem Beutetier) vorhalten, um eine gewisse Abwechslung gewährleisten zu können.

Viele Katzen sind aufgrund ihrer jahrelangen Gewöhnung an Fertigfutter relativ schwer von frischer Nahrung oder einem hochwertigen Nassfutter zu überzeugen. Hier einige Tricks, die helfen können:

  • Futter nicht stehen lassen. Mahlzeiten servieren und wenn nicht gefressen wird, wird das Futter nach ca. 20 Minuten weggeräumt. Dann gibt es erst zur nächsten Mahlzeit wieder etwas. So lernt die Katze, das Futter nicht immer zur Verfügung steht und man fressen muss, wenn es da ist.
  • Das neue Futter oder wenig Fleisch klein geschnitten oder gewolft (dann immer mehr und die Stückchen etwas größer werden lassen) mit dem bekannten Dosenfutter vermischen.
  • Fleisch anbraten oder überbrühen, es wird dann oft lieber genommen. Ruhig erst komplett garen und dann immer roher werden lassen.
  • Das geliebte Trockenfutter pulverisieren und als Topping auf dem Fleisch oder dem neuen Dosenfutter verteilen.
  • Fertigfutter mit sehr viel Soße verwenden und als Dressing über das Fleisch geben.
  • Thunfisch aus der Dose mit laktosefreier Milch pürieren und über das Fleisch geben.
  • Fleischstückchen werfen, damit sie erjagt werden können.

Ein Artikel von Silke Rochnia, www.menschkatzehund.de  

Brennessel

Kräuterkunde: Brennessel

Die Brennessel ist auch bekannt als Urtica dioica und Urtica urens

Verwendete Pflanzenteile
Kraut, Blatt Samen, Wurzel

Vorkommen
Überall, besonders auf nährstoffreichen feuchten Böden

Erntezeit
Frische Blätter und Triebe im Frühjahr,
Samen zur Reifezeit im Sommer
Wurzeln im Herbst

Wichtigste Inhaltsstoffe

Blätter und Kraut
Kalium und Kalzium, Eisen, Kiesel-, Ameisen- und Essigsäure, biogene Amine wie Histamin und Serotonin in den Brennhaaren, Flavonoide, Karotinoide und die Vitamine C, E und K.

Wurzel
Lektine, Polypeptide, Polysaccharide, Gerbstoffe

Samen
Eisen, Kalium, Calcium, zahlreiche Mikronährstoffe und Vitalstoffe, Aminosäuren, Vitamine A, C, E und Vitamine des B-Komplexes.

Anwendung in der Tiermedizin
Blatt und Kraut bei rheumatischen Beschwerden, Harnwegsentzündungen und Nierengrieß.
Die Wurzel bei Prostatabeschwerden, Extrakte äußerlich bei Haut und Haarproblemen.

Traditionelle volkstümliche Anwendung
Zur Blutreinigung und Blutbildung, bei Gicht und Rheuma, bei Nieren und Blaseninfekten, zur Förderung des Milchflusses, zur Förderung der Fruchtbarkeit. Der gestoßene Samen als wachstumsfördernder Zusatz im Welpenfutter, Kükenfutter oder um Pferde zu vitalisieren (Roßtäuschermittel), allgemien zur Verbesserung von Haut und Fell und als Stärkungsmittel

Toxikologie
Nicht anwenden bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit, hohe therapeutische Dosierungen sollten nicht bei tragenden Tieren gegebene werden.

Zubereitung:
Als Futterzusatz, als Teeaufguss, als Presssaft

Dosierung

Pferd 25 -50 g
Hund 1 g
Katze 0,5-1 g

Wie bei allen entwässernden Kräutern muss unbedingt auf ausreichende Tränke geachtet werden oder die Menge direkt als Tee angeboten werden.

Wissen für die Beratung
Brennnesseln verteidigen ihre begehrten Inhaltsstoffe durch Brennhaare.
Die Stängel und Blätter der Brennnessel sind mit verkieselten Brennhaaren besetzt. Die Spitze der Brennhaare bricht bei Berührung ab und durchbohrt wie eine Kanüle die Haut, in die sich dann u.a. Histamine und Ameisensäure ergießen.  Trotzdem gibt es ca. 50 verschiedene Schmetterlingsarten die von Brennnesseln leben, sie fressen um die Brennhaare herum oder fressen sie an der Basis ab.

Die Natur zeigt es: Brennnessel ist eine gute Hilfe für die Entwicklung, für die Vitalität, für Blutreinigung wie für Blutaufbau. Die Brennnessel lehrt von ihrer Signatur her, Grenzen aufzuzeigen und Grenzen einzuhalten.

Titel hier eingebenPlanzenkunde: Löwenzahn (Taraxacum officinale )

Verwendete Pflanzenteile
Blätter mit und ohne Blüten, Blütenstängel, Wurzel 

Vorkommen
Auf der nördlichen Erdhalbkugel verbreitet. In Wiesen und an Wegrändern, auf nährstoffreichen Stellen

Erntezeit
Junge Blätter und Blüten im Mai
Wurzel im Herbst besonders reich an Inulin

Wichtigste Inhaltsstoffe
Löwenzahn enthält in allen Teilen Bitterstoffe die als Taraxin bezeichnet werden, Triterpene, Phenolglykoside (Taraxacosid), Flavonoide und Kohlenhydrate.
Inulin und Schleime, hoher Kaliumgehalt

Anwendungsbereiche
Leber Magen Darm Niere Haut

Anwendung in der Tiermedizin
Galletreibend, Verdauungsstörungen

Traditionelle volkstümliche Anwendung
Bei Leber- und Gallenproblemen, zur Anregung der Bauchspeicheldrüse und der Milz.

Bei Ekzemen und Hautproblemen, zur Durchspülungstherapie (Aquarese), bei Prostatabeschwerden, bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen.
Bei Darmparasiten.

Zubereitung: Frische Pflanzen getrocknet Blatt- und Wurzeldroge
Reine Wurzeldroge,  Löwenzahnsaft als Presssaft

Dosierung
Pferd 20-50 g
Hund 5 g
Katze 1 g

Saft:
Pferd 1-3 EL
Hund bis 15 kg 1-2 TL große Hunde 1-2 EL
Katze 2 X täglich 10 20 Tropfen

Bei einem Verschluss der Gallenwege oder anderen Erkrankungen im Bereich des Gallensystems darf Löwenzahn nicht angewendet werden.

Wissenswertes für die Beratung
Jeder kennt Löwenzahn als Pusteblume, Löwenzahn steht für das Loslassen, das sich ständig Erneuern und Regenerieren. Als Nährstoffzeiger ist Löwenzahn die Pflanze für den Stoffwechsel. Das macht ihn so erfolgreich, weltweit. Löwenzahn frisch oder getrocknet, Kraut, Wurzel oder Saft sind starke Helfer im Kampf gegen Kokzidien. Bei Tieren die zu Nierensteinen oder -Grieß neigen, sollte die Niere immer wieder mit Löwenzahn  unterstützt und besser durchspült werden.


Ein Artikel von Manfred Hessel, Geschäftsführer von PerNaturam

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Buchtipp: „Das Tao der Hunde“

Der Hund als Coach für den Menschen
Hunde kommunizieren über ihr Verhalten oder ihren Körper und machen uns so auf bestimmte Lebensbereiche, Themen und Herausforderungen aufmerksam. Selbstreflexion, Akzeptanz und Handlungsfähigkeit sind wichtige Säulen in einem ganzheitlichen Konzept im Umgang mit Hunden. Warum ziehen sich Gegensätze an? Wie hält mir der Hund den Spiegel vor? Wie begleitet er mich auf dem Weg zu mehr Achtsamkeit mir selbst und anderen gegenüber? Worauf basiert eine vertrauensvolle Beziehung? Warum kann ich im Umgang mit Hunden meine Kommunikations-möglichkeiten verändern? Das alles und mehr erfahren Sie in diesem Buch. Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Hund den Weg des Bewusstwerdens hin zu mehr Zufriedenheit, Wertschätzung und Eigenverantwortung! Wie das aussehen kann, berichten Hundemenschen in anschaulichen Fallgeschichten.

Über die Autorin
Sigrid Petra Busch lebt mit ihrer Familie in Niederösterreich und hat in Wien Internationale Betriebswirtschaft und Biologie studiert. Seit 2010 betreibt sie eine Praxis für Tiertraining, Tierenergetik und -kinesiologie und bezeichnet sich heute als Balancecoach für Tiere und ihre Menschen. Ihr besonderes Interesse gilt dem Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele.


Das Tao der Hunde
Voneinander lernen – ein ganzheitliches Konzept der Mensch-Hund-Beziehung
114 Seiten, durchgehend farbig illustriert,
16 x 23 cm, Hardcover
€ 19,95 (D) / € 20,60 (A)
ISBN 978-3-96555-041-4

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Tierheilpraktiker oder Tierarzt?

Viele von uns würden gerne für Ihr Tier den „sanfteren“ Weg der Naturheilkunde wählen, aber trauen sich aus den verschiedensten Gründen nicht so ganz. Zum einen haben viele ein ja fast schon schlechtes Gewissen Ihrem Tierarzt gegenüber, zum anderen auch eine Unsicherheit, ob der  Therapeut seine „Heilkunst“ auch tatsächlich am Tier richtig anwendet. Und ist der Therapeut auch so ehrlich zu mir, wann eher ein  schulmedizinischer Therapeut richtig ist? Kann ich dem naturheilkundlichen Therapeuten überhaupt so sehr vertrauen wie dem studierten Tiermediziner? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen uns durchaus bei der Wahl des Behandlungsweges für unser Tier. Hier gibt es erfreulicher Weise gute Möglichkeiten für jeden Tierbesitzer, die Entscheidungshilfen sein können.  

  1. Klopfen Sie doch einfach Ihren Tierarzt nach seinem Wissen und auch seiner Einstellung gegenüber der naturheilkundlichen Therapiemöglichkeiten ab. Wie steht er im allgemeinen dazu?
  2. Es gibt auch hier Tierärzte, die eine Zusatzausbildung im Bereich der alternativen Medizin gemacht haben. Mitgliedsadressen finden Sie auf der Internetseite der GGTM, der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin.
  3. Auch die Tierheilpraktikerverbände führen in der Regel ein Therapeutenverzeichnis, häufig auch mit Anmerkungen zu Fachrichtungen.
  4. Die in den Verbänden organisierten Therapeuten sind noch einmal einer strengen fachlichen Qualifikation unterzogen worden und desweiteren zur Teilnahme an Fort und Weiterbildungen verpflichtet.

Sie sehen, es lohnt sich auf jeden Fall, nicht einfach die Gelben Seiten zu durchforsten oder auf die erstbeste Adresse in Ihrer Nähe  zuzusteuern, sondern seriöse und geprüfte Quellen zur Behandlung Ihres Tieres zu Rate zu ziehen.   Übrigens gibt es immer mehr Tierärzte, die sehr offen im Umgang mit Tierheilpraktikern sind, teilweise zusammenarbeiten oder eine gute Adresse weitergeben und empfehlen können. Diese Tierärzte haben tatsächlich den Satz und auch den Behandlungsansatz „Gemeinsam zum Wohle des Tieres “ verstanden und praktizieren dies auch.  

Hilfreiche Adressen von Verbänden finden Sie in dem Bereich Links.